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- Rezension: AUDIO CD -


Black Sun Aeon

2011-11-01
Titel / Title Blacklight Deliverance 
Label Stay Heavy Records / Cyclone Empire 
Web www.blacksunaeon.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
41:31 
Vö/Releasebereits erschienen / already released 

Bin ja schon lange ein Fan der Produkte mit dem Gütesiegel Tuomas Saukkonen, und diese dritte Black Sun Aeon CD bestätigt nur wieder einmal diesen positiven Eindruck. Die Grundidee ist eine homogene Mischung aus der Massivität des "typischen" symphonischen Black Metal Sounds, Death/Industrial Brutalität und der Melancholie finnischen Melodic Rocks zu erzielen. Das klappte ja bereits bei den Vorgängeralben wunderbar, aber bei Blacklight Deliverance wird am ehesten mein persönlicher Geschmack bedient.

Schon der Einstieg von “Brothers” trägt die unverkennbare Handschrift des Maestros - dieser sehnsuchtsvolle klare Gitarrensound, gefolgt von einem breiten Brett a la symphonischer Black Metal, garniert mit den brutalen Growls von Mynni Luukkainen. Ungeachtet dessen dominiert schliesslich eine sanfte eingängige, unendlich traurige Melodie, zu welcher Janica Lönns Background Vocals (sie lieferte schon Gastvocals auf dem Vorgängeralbum Routa) noch eins draufsetzen. Bereits hier erinnert mich die Grundstimmung stark an Dawn of Solace, ein früheres leider auf Eis gelegtes Bandprojekt Saukkonens... obwohl der Sound die BSA klar Linie fortsetzt.

Mit "Solitude" folgt ein echtes Meisterwerk (auch als Video zu begutachten), spätestens beim Einsatz der Vocals - ein geniales Duett von Janica Lönn und Clean Sänger Mikko Heikkilä (nunja, da sind auch noch Background Growls) - sollte sich ne Gänsehaut einstellen. Mikkos kristalline und Janicas sanfte Stimme  mit dunklerem Timbre harmonieren wunderbar, und die Dame kann auch kraftvoll-rocking klingen - ein echter Gewinn für die Band.

Episch-folkloristisch angehauchte Melodie kontrastiert mit brutalen Growls und später auch noch  Janicas Stimme - was der Strophe einen Pagan-Metal Touch verleiht - "Sheol" ist einer der härtesten Tracks, wo es ordentlich abgeht. Etwas headbangerfreundlicher ist der Groove bei "Oblivion", der eigentlich auch als Before The Dawn Song durchgehen könnte - wieder tolles Duett Mikko - Janica. Der Sound von "Horizon"  hingegen ist klarer an symphonischen Black Metal orientiert, mit einem gehörigen Schuss Doom.
"Wasteland" hat trotz der anfänglich akustischen Teile (Gitarre, Klavier) was Fieses, Zynisches an sich - dann bricht ohnehin ein Inferno mit Mynnis brutalen Growls los, gekonnt ausbalanciert mit sanften melodischen (Keyboard) Parts, die sich in den Gehörgängen festsetzen. Den letzten Song "Nightfall" könnte man eventuell als Power-Ballade beschreiben - Janica und Mikko liefern eine exzellente Leistung mit der Umsetzung herzzerreissender Melodien, ohne in die Kitschfalle zu tapsen   - ausserdem reissen einen die Growls und Blastbeats dann schon aus der tränenseligen Stimmung. Diese kehrt jedoch unweigerlich am Schluss wieder, bei diesem einsamen Klavier...

Fazit: Pflichtkauf  - tolle schwermütige Melodien und genau die richtige Dosierung Aggression und Brutalität, um Düstersongs zu kreieren, die direkt in  Herz und Seele treffen. Du willst die CD wieder, und wieder, und nochmal anhören... 10/10 wäre also angemessen gewesen -
ABER weil mir Tuomas nicht verraten wollte, was es nun mit dem Symbol in der Mitte des Before The Dawn Logos auf sich hat (siehe STALKER Interview), gibt es 0,5 Punkte Abzug!!! 

HAHA, nein, das ist natürlich nicht der Grund -  ich will mir wenigstens noch ein bisschen Spielraum nach oben bei der Bewertung  für zukünftige Releases aus dem Hause Saukkonen offen lassen, weil der Mann es anscheinend immer wieder schafft, sich selbst zu übertreffen.

Tracklist:
1. Brothers 6:38
2. Solitude  5:25
3. Sheol 5:38
4. Oblivion 4:46
5. Horizon 5:23
6. Wasteland 6:22
7. Nightfall 7:17


Klaudia Weber


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9.5/10