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- Rezension: AUDIO CD -


SVYATOGOR

2012-04-28
Titel / Title Doctor Veritas 
Label Svarga Music 
Web www.myspace.com/ svyatogorband
 
Gesamtspielzeit
Total run time
52:03 min. 
Vö/Release11 Mai 2012 

Neues aus dem Osten! Ein fettes Geschütz aus der Ukraine: SVYATOGOR feuern mit progressivem Black Metal. Das detoniert spannend wie Sau. Bis auf den Vokalpart, der fügt sich zumeist dem genreüblichen Black Metal Stil in Form konstanten Growlens; klingt wie ein aggressives Gebläse, böse, aber etwas eintönig. Das Gute daran: man gewöhnt sich nach einer Weile dran, dass da nichts Neues kommt. Außerdem gerät man gar nicht erst in die Versuchung, die auf Russisch, Ukrainisch, Englisch und Französisch geröhrten Texte zu verstehen, in denen es sich - so das Label - u.a. um Strukturen des Universums und Makrokosmos drehen soll. Wer will, kann diese im heidnisch verbrämten Booklet nachlesen.

An alles andere gewöhnt man sich nicht so schnell, denn da kommt einiges Ungewöhnliche zusammen. Interessante Ideen, Abwechslungsreichtum und eine übergreifende Mischung aus den Töpfen des Metal von Heavy bis Death und bis hin zu Hard und Art Rock Beimengungen. Und sogar ein Saxophönchen ist mit an Bord...Deswegen "progressiv", denn SVYATOGOR haben einiges auf dem Programm, was sie von anderen unterscheidet. Vielleicht nicht auf experimentelle Weise, aber auf komplexe.

Es beginnt zunächst eher gewohnt Im Pagan, rau und rotzig, aber gleich von Beginn an wird man mit häufigem Tempo- und Stilwechsel konfrontiert. Brutale Schlachtszenen wechseln sich mit der Ruhe nach oder vor dem Sturm ab. Wütendes Death-Metal-Getrommel gleitet über in entspannte, melodiöse Phasen. Und so wacker sich der Schlagzeuger auch durch die vertrackten Rhythmen schlägt, dominieren tun auf dieser CD die beiden fantastischen E-Gitarren, gut gestützt von einem anpassungsfähigen Bass. Kleine, verspielte Soundtrack-Sequenzen würzen den Braten. Doch kein Synthie-Gewaber verwässert die Wirkung eines bretthart gespielten Sounds, der von Könnern auf ihren Instrumenten präsentiert wird.

Auch wenn hier und da der erwähnte Vokalpart von Rezitation oder Geflüster variiert wird, wäre die krächzende, wütende Toilettenspülung noch ausbaufähig. Die Variationen und Ideen - von den Instrumenten ausgefeilt - werden von der Stimme zu eindimensional erwidert. Ansonsten macht die Platte viel Spaß und fordert genaues Zuhören. Trickreich gespielt und mit diversen spannenden Soundspielen versehen. Wirklich stark, wie das Saxophon im Titelsong "Doctor Veritas" sich in das Geschehen mischt. Dabei entwickelt das Album bei aller Vielfalt und Unruhe eine schöne komplexe Homogenität.

Sehr gut übrigens auch die Tonqualiät und Abmischung, satt und transparent, gute Räumlichkeit, trotzdem nicht überperfektioniert, sondern mit der nötigen Spontanität. Schickes Teil.


Tracklist:
1. In Memory Of Fallen Heroes
2. Word hard. Eat. Watch.
3. The Manifesto
4. Doctor Veritas
5. Nor Fire, Nor Sword...
6. AWOKE / INCOMING (Antarctic solitude)
7. Spit And Forget
8. Inevitability
9. La concupiscence [Lust]
10. Reincarnation Of Thoughts

Arius – vocal, guitar
Master Alafern – guitar, violin
Duk – bass guitar
Amorth I.M. – drums


Andreas Torneberg


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8/10