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- Rezension: AUDIO CD -


Belasco

2012-08-12
Titel / Title Transmuting 
Label Maybe Records/Supermusic 
Web www.belasco.de
 
Gesamtspielzeit
Total run time
44:32 min. 
Vö/Release21 September 2012 

Das großbritannische Trio Belasco fand sich vor 12 Jahren zusammen und hat seitdem schon einige Spuren auf dem Planeten hinterlassen: vier Alben, viele hundert Konzerte, Songs zum Hollywood-Movie "Incubus" und zur US-TV-Serie "One Tree Hill" sowie zum Videospiel "Fifa 2007". Nun erscheint der fünfte Longplayer "Transmuting", dem man die Erfahrung im Songwriting und Komponieren sofort anhört. Hier sind keine Newcomer am Werk, sondern eine Band, die genau weiß, was sie sagen will und unnötigen Ballast weggeschmirgelt hat. Es wird aber auch Zeit: 5 Jahre sind seit ihrem vielbeachteten letzten Werk "61" vergangen.

Die Platte startet sehr dynamisch. Die Richtung ist klar: Indie Rock mit Einschlag von U2´s Bono in der Stimme und eine kleine Portion Melancholie à la Eels - und manche zitieren auch Coldplay, Radiohead oder Interpol. Warum sich die Band zwar weltweit eine Fangemeinde erspielen konnte und recht ansehnliche Plattenverkäufe im fünfstelligen Bereich verbuchen konnte, aber ihr letztlich der große Durchbruch zum Weltruhm, den gefüllten Arenen bislang versagt blieb, wird allerdings bald erkennbar: So energievoll, phantasievoll und professionell sie auch spielen, so schön sich auch die Melodien entwickeln, so geradlinig und abwechslungsreich auch die Songs aufgebaut sind - es fehlt irgendwie das Quentchen Persönlichkeit, das den Erkennungswert "ah, klingt wie Belasco" erweckt. Von vielem schon Bekanntem ist ein Stückchen drin und klingt auch gut, aber der große, schwere Hammer, der ausdrückt "dies ist Belasco!" will nicht fallen.

Aber das ändert nichts daran: Wer nach schön gespieltem Indie Rock mit klangvollen Melodien, funkigen bis dreckigen Bassparts, toller Stimme mit erheblicher Bandbreite im Ausdruck von elegisch bis kraftvoll und spannenden Gitarrenparts Ausschau hält - dies Album könnte es sein. Gut zu hören, die Stücke rollen glatt den Gehörgang runter, gut, um beim melodiösen, etwas schwermütigen, typisch britischem Abrocken zu chillen. Gegen Ende der Platte erwachen beim Gitarrenintro zu "What is it" leichte Assoziationen zu Anathema. Und der letzte Song "Eyes" wirkt durch seine entspannte, luftige, psychedelische Art fast skandinavisch; sogar die elektronische Bearbeitung des Gesangs erlaubt sich Experimente, die man bei den übrigen Liedern vermisst. So wird "Eyes" zu einem grandiosen Rausschmeisser, von dem man sich wünschen würde, er wäre der Hineinbegleiter.


Tim Brownlow - Vocals, Guitars
Duff Battye - Bass Guitar
Bill Cartledge - Drums, Vocals


Andreas Torneberg


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7.5/10