STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


Ensiferum

2012-08-19
Titel / Title Unsung Heroes 
Label Spinefarm Records / Universal 
Web www.ensiferum.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
1:01:22 
Vö/Release24.08.2012 

Zum Glück habe ich die CD schon einige Wochen vor Erscheinen erhalten, was mir die Zeit einer gründlichen Meinungsbildung gab, aber auch viel Raum für Enttäuschung ließ. Das 2009er Werk „From Afar“ war (ist) für mich eines der bedeutendsten Werke im Bereich Pagan/Viking Metal, da sich alles wie von selbst erschließt und nebenbei noch grandiose Melodien und Orchestrierungen in einem wunderbaren Epos zusammenfließen. „Unsung Heroes“ hingegen ist mit viel Bombast und aufwendigen, aber nichtssagenden, Arrangements gepuderte sträfliche Langeweile! Einziger Lichtblick ist das recht coole „Burning Leaves“, welches eigentlich aber auch nur vom Refrain lebt. Und das ist wahrlich nicht viel.

Mir ist das echt schleierhaft, wie man mit so viel Inbrunst in ein derartiges Mittelmaß verfallen kann, ohne dabei nicht zu merken, wie trivial das eigene Schaffen eigentlich geworden ist. Wahrscheinlich sind ENSIFERUM dem Wahn erlegen, dass Mehr, Größer und NOCH MEHR die Abwechslung eines ausgereiften Songs ersetzt. Gut, schön, man mag ein Freund nativer Klänge und von mediävalem Ambiente sein, aber die Finnen überspannen den Bogen hier ziemlich und damit sind wir wieder bei meinem Lieblingswort: Langeweile. Der Anspruch Metal wird zu Gunsten eines fragwürdigen Klischees zu einer Art lästigem Beiwerk deklassiert, was man den wenigen ‚Metal-Songs’ aber auch so was von anhört. Fand ich die stimmliche Entwicklung vom Kollegen Lindroos auf dem letzten Album noch respektabel, verfällt er hier wieder in das unflexible Gekehle alter NORTHER-Scheiben, was nicht wirklich Sinn macht und schon gar nicht klingt.

Fazit: Wer seine CD relativ metalfrei, dafür aber mit Operngesang, orchestralem Schnickschnack und kompositorischen deja vù Erlebnissen mag oder auch auf Filmmusik steht, dem sei „Unsung Heroes“ wärmstens empfohlen. Wer sich nach derben Gitarrenklängen und grandiosen Songs a la „From Afar“ sehnt, der lasse bitte hier die Finger weg!

01. Symbols
02. In My Sword I Trust
03. Unsung Heroes
04. Burning Leaves
05. Celestial Bond
06. Retribution Shall Be Mine
07. Star Queen (Celestial Bond part II)
08. Pohjola
09. Last Breath
10. Passion Proof Power

Vik, transl. K. Weber


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6/10