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- Rezension: AUDIO CD -


Eclectika

2013-01-13
Titel / Title Lure of Ephemeral Beauty 
Label Asylum Ruins Records 
Web www.eclectika.fr
 
Gesamtspielzeit
Total run time
 
Vö/Releasebereits erschienen / already released 

Tja, wieder so eine selbstfinanzierte Veröffentlichung, die ich gerne loben würde. Natürlich ist jeder Musikjournalistin klar, wie viel Herzblut und auch Geld hinter so einer CD-Produktion stecken - nur deswegen diverse Mängel unter den Teppich kehren, wäre jedoch unfair, nicht nur potentieller Käuferschaft gegenüber. Schließlich sollte auch die Band erfahren, was sie beim nächsten Mal verbessern sollte...

Das bombastische Instrumental-Intro der Franzosen Eclectika (voc: Noemie Sirandre, Aurelien Pers, voc+instruments Sebastien Reignier) weckt Erwartungen auf ein symphonisch-episches Dimmu Borgir-meets-Manowar Album – was auch zutrifft, jedoch sinkt beim zweiten Song die Tonqualität eher auf Demostudiosound ab. Das heißt, alles klingt zu "dünn", z.B. die Becken viel zu laut (aber wenigstens "echt"), die Bassdrum zu dumpf "im Hintergrund" und irgendwie "synthetisch-simuliert". Die Gitarren kann man nicht richtig deutlich raushören, der Bass wummert dafür viel zu dumpf und zu laut. Dann die Vocals - OK, die männlichen Growls /Black Metal-Schreie sind ganz OK, könnten sogar etwas lauter sein. Wenn der Opernsopran einsetzt, zuckst du erstmal zusammen – weil im Vergleich viel zu laut, erst bei genauerem Hinhören merkst du, dass die Stimme doch nicht total daneben ist...

Musikalisch bewegt man sich wie gesagt zwischen Black Metal-Symphonik mit atmosphärisch-epischen Melodien und Blastbeats und Power-Metal-angehauchten Tracks (Sophist`s Death) - also eine Musikrichtung, wo der Gesamtsound leider wichtiger ist als etwa bei einer Garagenrockband, und in diesem Fall hätte eine ordentliche Produktion schon einiges gerettet. Die Songs sind ganz OK, gelegentlich wurden die Komposition zu simpel gestrickt oder es gibt zu viele Wiederholungen (das instrumentale Outro Aokigahara).

“Trauma 835” bietet ein düsteres Intermezzo mit Gruselfaktor, als wäre es ein Fantasyfilm- oder Computerspiel-Soundtrack. Beim symphonischen Track „Sweet Melancholia“ klingen die klaren Vocals viel besser, weil in tieferen Lagen angelegt (wie auch kurz in zwei anderen Songs) – muss dieser Extremsopran also wirklich sein? Der Song hat was von einer Wagner-Oper und zeigt das Potential, das in dieser Band und ihrer Musik steckt. Daher tut es mir leid, nicht mehr Punkte rausrücken zu können.

Klaudia Weber


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5.5/10