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- Rezension: AUDIO CD -


PTSD

2013-05-22
Titel / Title A Sense Of Decay 
Label My Kingdom Music 
Web www.facebook.com/PTSD.official
 
Gesamtspielzeit
Total run time
64:59 
Vö/Release20.5.2013 

Manchmal hört man ja schon beim ersten Track raus, dass es sich hier um ein Meisterwerk handeln muss – Event Horizon ist episch-wuchtig, eingängig, die klare Stimme hat was absolut Hypnotisches. Und in der Tat wurde ich auch beim Weiterhören nicht enttäuscht.

PTSD (steht für Post-Traumatic Stress Disorder) wurde 2005 gegründet, die Band brachte 2008 ihr Debütalbum "Burepolom" raus, von dem auch drei Tracks im "Am I Evil" Soundtrack landeten, weil US Regisseur Richard Terrasi (Dark Vision Films) die CD gefiel. Dieser Film gewann auch den Regiepreis beim Horror Festival in den USA. In Europa gings erstmal mit Evergrey auf Tour und die Italiener entschlossen sich, die besten Voraussetzungen für das Nachfolgealbum zu schaffen: Marco Minnemann (Kreator, Necrophagist, Ephel Duath, Joe Satriani) konnte als Studiodrummer gewonnen werden, und Jim Caruana (2 Grammy Awards für Beyonces Hits "B Day" und "I Am Sasha Fierce", Golden Globe und Oscar Gewinner für Top Gun "Take My Breath Away", u.a. Produzent für Aerosmith, Lenny Kravitz, Black Eyed Peas) als Producer. Deswegen hat es wohl so lange bis zum Release von “Sense Of Decay” gedauert, aber das Warten hat sich gelohnt.

Über 60min hochkarätige Musik, die dich auf eine emotionelle Achterbahnfahrt mitnimmt, von Aggression bis episch-schön, leidenschaftlich bis nachdenklich-melancholisch (Staring the Stormwall). Stellenweise fällt es schwer zu glauben, dass da nur ein einziger Typ namens Henry Guy alle Stimmen und Chöre geliefert hat... Hut ab! Die Melodien gehen sofort ins Ohr, die Songs bieten eine gute Mischung aus Heavy (wo es gelegentlich so richtig derb wirt mit Growls – z.b. Suicide Attitude, By A Thread) und Alternative-Pop, ausgewogen zwischen eingängig und komplex. Der Titeltrack alleine ist ein Meisterwerk, “Solar Matter Loss” entpuppt sich als Ballade jenseits von Kitsch, und die Coverversion von ANASTACIAs "Heavy On My Heart" klingt gar nicht danach - ich meine, so sehr hat die Band dem Lied ihren Stempel aufgedrückt.
Der “Event Horizon” Remix von Forgotten Sunrise hingegen geriet sehr experimentell elektronisch – dennoch ein netter Ausklang eines rundum gelungenen Albums.
Zusammenfassend also:
Eine sehr ansprechende Mischung aus Heavy-Riffs, komplexem drumming und einem gewissen Hauch von Pop, sodass die Melodien leicht ins Ohr gehen – ungefähr “Meshuggah meets 30 Seconds To Mars”. Uneingeschränkte Empfehlung.

Line-Up:
HENRY GUY - VocalsS
YORGA - Lead Guitars
JASON - Rhythm Guitars
ROB STAR - Bass
LANCS – Live Drums
Studio-Drummer for this album: Marco Minnemann

PS: Coverartwork: Colin Marks (Strapping Young Lad, Exodus, Suicide Silence, Nevermore)


Klaudia Weber


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9.5/10