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- Rezension: AUDIO CD -


Lunarsea

2013-05-27
Titel / Title Hundred Light Years 
Label Punishment 18 Records 
Web www.lunarsea.it
 
Gesamtspielzeit
Total run time
49:00 
Vö/Release27 May 2013 

Dir sind In Flames zu poppig geworden, und auch die letzte Soilwork war nicht so wirklich das Wahre? Entzugserscheinungen, weil hochgradig Saukkonen-Sound-süchtig, es aber sicherlich noch eine Weile dauert, bis nach seinen beerdigten Projekten das neue (Wolfheart) auf den Markt kommt? Kein Grund, in Depressionen zu verfallen. Denn es gibt noch Bands wie die Italiener Lunarsea, die mit “Hundred Light Years” nun ihr drittes Album am Start haben. Melodic Death Metal, wo sich Growls und (“heldenhafte”) klare Männerstimme abwechseln, wo sich derbe Speedparts / Blasts und coole Melodien mischen, mit einem Touch Black Metal bzw. Prog – ja, das kommt einem eventuell bekannt vor.

Nunja, das soll nun nicht falsch verstanden werden – Lunarsea sind keineswegs nur eine pure Kopie von Todesblei-Acts skandinavischer Prägung, allerdings sind die Einflüsse unüberhörbar. Die Band hat seit ihrer Gründung in 2005 – anfänglich noch als Power-Prog-Band unter dem Namen “Hollowearth” - auch lange herumgetüftelt, bis sie zu ihrem Stil gefunden haben. Mir sind nun die früheren Werke “Hydrodynamic Wave” (2006) und “Route Code Selector” (2009) nicht bekannt, jedoch wundere ich mich nicht, dass die Band relativ schnell nicht nur in ihrer Heimat, sondern auch darüber hinaus an Bekanntheitsgrad gewann (Festivalauftritte, Opener für Darkane, Sinister, Rage, Leave’s Eye, Orphaned Land, Obscura, Nargaroth, The Haunted, Primal Fear, God Dethroned, Nightrage, Septic Flesh, Firewind, Italien Tour mit Dark Tranquility). Präzise, hervorragende Gitarrenarbeit, die Soli kommen auf den Punkt, das Keyboard darf zwar manchmal a la Children Of Bodom eine dominantere Rolle spielen, sorgt aber sonst eher für einen soliden Klangteppich, und die beiden Gesangsstimmen harmonieren wunderbar. Der Songaufbau – wie auch das gesamte Album – ist abwechslungsreich gehalten; episch-bombastische Teile aus der Black Metal-Ecke (z.b. Sonic Depth Finder), Folk-Zitate (z.B. Violine bei Aphelion Point) und Prog-Elemente sollten eigentlich dafür sorgen, dass diese Band nicht so leicht mit der skandinavischen Verwandtschaft verwechselt wird.
Nur kann ich es eben nicht vermeiden, bei Tracks wie Pro Nebula Nova oder Ephemeris 1679 an die (frühen) Before The Dawn oder bei Ianus oder As Seaweed an In Flames in ihrer Jesters Race Ära zu denken... was durchaus als Kompliment und Kaufempfehlung gemeint ist, stellen gerade letztgenannte für mich die besten und eingängigsten Tracks des Albums dar. Von diesem Ohrwurmcharakter könnte für meinen Geschmack noch ein bisschen mehr vorhanden sein, oder auch mehr clean Vocals – das sind aber die einzigen “Kritikpunkte”meinerseits...
Kurz: Lunarsea ist eine Band, an der ein Fan des Genres wohl nicht vorbeikommt.

Lunarsea are:
Filippo Palma - Voice
Fabiano Romagnoli - Guitars, Keys, Synth
Emiliano Pacioni - Guitars
Cristian Antolini - Bass, Voice
Alfonso Corace – Drums


Klaudia Weber


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9/10