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- Rezension: AUDIO CD -


Children of Bodom

2013-06-29
Titel / Title Halo of Blood 
Label Nuclear Blast 
Web www.cobhc.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
41:40 
Vö/Releasebereits erschienen / already released 

Vor etwa 10 Jahren waren Children of Bodom die heißesten Newcomer der Szene. Mit mitreißenden Kompositionen, die mühelos Death Metal Elemente mit melodischem Heavy Metal verbanden, mit rasanten Gitarre-Keyboard-Duellen und vor allen Dingen mit einer lange nicht gehörten Frische und vielen neuen Ideen mischten die jungen Finnen die Szene zu Beginn der Nuller-Jahre auf. Alben wie „Hatebreeder“, „Follow the Reaper“ und „Hatecrew Deathroll“ sind eindrucksvolle Tondokumente dieser Zeit.

Ab 2005 entwickelte sich der Sound der Band aber immer mehr weg von den typischen Markenzeichen: weniger Melodien, weniger Läufe über Griffbrett und Klaviatur und weniger einprägsame Refrains. Dafür mehr Thrash und mehr Rhythmus, kurzum weniger filigran, eher brachial. Diese Entwicklung trieben die Finnen immer weiter voran, bis zu ihrem letzten Album „Relentles Reckless Forever“. Auf diesem erinnert der Sound ein ums andere Mal eher an amerikanische Metalcore Acts, als an finnische Filigran-Metaller - eine Entwicklung, die der Band zwar viele neue Fans bescherte, im Gegenzug aber auch viele alte Fans vor den Kopf stieß.

Auf „Halo of Blood“ vollzieht die Band nun eine halbe Rolle rückwärts. Alles hat weniger Groove, dafür wieder mehr Melodie, alles klingt weniger brachial dafür filigraner. Insgesamt wirkt „Halo of Blood“ weniger amerikanisch als „Relentless Reckless Forever“, sondern wieder finnischer. Ob diese Rolle rückwärts mit der erneuten Wahl von Peter Tägtgren, der bereits Werke wie „Follow the Reaper“ produziert hat, als Produzent zu tun hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Sie tut dem Sound der Finnen aber sehr gut und war (meiner Meinung nach) höchste Zeit! Leider ist es Alexi und Co aber nicht gelungen, qualitativ an alte Meilensteine anzuknüpfen. Auch wenn die Songs wieder deutlich besser ins Ohr gehen, mangelt es dem Songmaterial auf „Halo of Blood“ leider an markanten und eingängigen Refrains und Melodien. Einzig „Dead Man`s Hand On You“, das mit seiner doomigen Machart sehr an „Angels don`t kill“ erinnert, bleibt wirklich hängen.

Bodom sind damit auf einem guten Weg, den sie konsequent weiter gehen sollten, noch sind sie aber nicht wieder bei alter Stärke angelangt.

Timo Päßler


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7/10