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- Rezension: AUDIO CD -


Mushaboom

2013-07-10
Titel / Title Mushaboom 
Label 57 records / Supersounds 
Web www.facebook.com/mushaboomband
 
Gesamtspielzeit
Total run time
37 min. 
Vö/ReleaseMai 2013 

Vier Jungs aus Tampere, Finnland, beschwören die Geister der Urahnen, die Seelen des 70er Rocks von psychedelisch bis hart, immer melodiös, vom Flowerpower der 60er noch angehaucht – und das machen sie einfach brutal gut!

Es beginnt mit einem Song, bei dem Deep Purple sich den Patenring hat küssen lassen. Sogar die Stimme ist auf einem überzeugenden Level, hat etwas zwischen David Coverdale, Axl Rose und Jon Bon Jovi, und das Stück rockt im Mid-Tempo los wie bei Perfect Stranger. Danach wird in „The Way It Is“ der Speed angezogen, Whitesnake und die frühen Queen lassen grüßen. Ein großer Ideenreichtum läßt die Songs glänzen, Langeweile kommt nirgendwo auf, die Riffs und Refrains werden von Tempiwechsel und „Song in Song“-Varianten aufgemischt. Täler und Berge – Dualismen aus Ruhe und Extase entwickeln ihre Spannung.

Der Gitarrist spielt ein Wahnsinns-Brett mit allem, was man braucht von massiv bis abgedreht, von funky bis progressiv. Bass und Schlagzeug modellieren unaufdringlich, aber prägnant und aus einem Guss ihre Strukturen, die die Muskulatur aus Gitarren-Riffs und -Soli sowie die expressiven Vocals tragen und transportieren.

Zur Erholung von soviel Energie kommt ein schönes, verträumtes Lied "Controller Of The Weather" zur akustischen Gitarre, zeitweise wie am Beginn von Led Zeppelins Stairways To Heaven. Nach der besinnlichen Ruhe folgt das eigenartige „Small Hours Tea With Milk“, in dem unterschiedliche Elemente zu einem psychedelischen Reigen zusammengeführt werden, der den Hörer auf einen variantenreichen Trip der Musikstile schickt und ihn in das anschließende feurige Instrumental „Sinisessä Huoneessa“ entläßt, in welchem sogar ein Saxophon wildert. In „Dandelion Beach“ trifft eine Western-Mundharmonika auf Police-artigen Rhythmus. Und in „Schrödingers Cat“ flimmert etwas von Hawkwinds Space-Synthie-Frequenzen. Die Songs gehen teilweise ineinander über, keine Chance aus dem Delirium aufzutauchen.

Man könnte nach sovielen Referenzen angelehnt an frühere Rockbands der 70er zu der Ansicht kommen, alles wäre schon mal dagewesen und bereits gehört – aber das täuscht. In gewisser Weise hat es die Grundstrukturen der Songs und die Stimmung darin schon gegeben, aber doch steckt hier eine ganz eigene Persönlichkeit drin, ein eigener Geist. Auf solidem, erprobtem Fundament haben Mushaboom ihr eigenes Universum aus frischen Ideen errichtet. Soundtechnisch klasse gemixt, transparent und druckvoll. Brillante Debüt-Platte!


Tracklist:
1. Contradictional colours (4:54min)
2. The Way It Is (2:74min)
3. Controller Of The Weather (3:16min)
4. Small Hours Tea With Milk (5:11min)
5. Sinisessä Huoneessa (3:56min)
6. Dandelion Beach (4:26min)
7. Schrödingers Cat (6:69min)
8. Plant A Seed (7:02min)

Lester Brisco: Vocals&harmonica
Risto Pajari: Guitars&backing vocals
Harri Mikkola: Drums&percussion
Daniel Strauss: Bass&keyboards


Andreas Torneberg


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9/10