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- Rezension: AUDIO CD -


Tarja

2013-08-21
Titel / Title Colours in the dark 
Label earMUSIC - Edel Germany GmbH 
Web www.tarja-coloursinthedark.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
61:15 
Vö/Release23.08.2013 

„Colours in the dark” ist das dritte Rock-Soloalbum der Ikone des Symphonic Metal. Keine Künstlerin hat dieses Genre so geprägt wir Tarja Turunen, damals noch mit Nightwish. Wie bereits die Vorgängeralben „My Winterstorm“ und „What Lies Beneath“ bringt „Colours in the Dark“ die unterschiedlichsten Seiten von Tarja zum Vorschein. Es wurde wie immer kräftig experimentiert und dabei sind zehn ausdrucksstarke und sehr packende Songs herausgekommen. Wie immer ist es kein einfaches Album. Wer bereits mit Tarjas Musik vertraut ist, wird allerdings auch erkennen, dass es doch ein bisschen weniger chaotisch gehalten ist als die beiden Vorgänger. Es wird nach wie vor gerne Neues ausprobiert und das macht jedes Album interessant. Man bleibt nicht auf dem alten Stand stehen und schreibt die Songs in gleicher Manier wie zuvor. Die schnellen Taktwechsel und Melodieumstellungen gibt es zwar nach wie vor, aber es scheint als ob Tarja mit „Colours in the Dark“ endlich genau da angekommen ist, wo sie immer hin wollte und zwar als Musikerin, Sängerin und Künstlerin.

Im Ganzen ist es einfach harmonischer und eingängiger als jedes andere Album, das sie zuvor gemacht hat. Bei „Lucid Dreamer“ kann man sogar Tarjas im letzten Jahr geborene Tochter Naomi hören. „500 Letters“ ist ein sehr ruhiges Stück bei dem Tarja zwar nicht ihre ganze Stimmgewalt einsetzt, dafür aber umso mehr Gefühl. Ein Talent, das die wenigsten besitzen - sie macht einfach jeden Song, egal ob sie ihn selbst geschrieben hat oder jemand anderes, zu ihrem eigenen. Sie schafft es, all ihre Gefühle in diesen einen Song hineinzuversetzen und den Unterschied hört man einfach. Für mich gibt es nicht viele Sänger/innen, die diese Gabe besitzen. Auch Spanisch wir dieses Mal gesungen - bei „Mystique Voyage“. Ebenso kann man sich auf ein Duett freuen, das Tarja mit Justin Frustenfeld, dem Fronter der US Band Blue October, singt.

Ich kann nicht sagen, welches Stück das beste auf „Colours in the Dark“ ist. Das einzige, was ich aber sagen kann, ist, dass ich hoffe, dass es mit Tarja genau so weiter geht. Denn „Colours in the Dark“ ist mit Sicherheit das bisher beste Album, das sie auf den Markt gebracht hat. Ein Meisterwerk einer einzigartigen Künstlerin. (Wertung: 10 Elche, Sandy Mahrer)

Vier Ohren, zwei Meinungen:

Als im Jahre 2007 Tarjas erstes Soloalbum „My Winterstorm“ raus kam, war ich mehr als enttäuscht. Die Songs wirkten wie eine unausgegorene Suppe aus Songfragmenten und es fehlten sowohl Eier, als auch Herz. „Colours in the Dark“ präsentiert sich hier aber von einer ganz anderen Seite: Das Eröffnungstriple ist sehr „inspiriert“ vom Schaffen Tarjas vorheriger Band und zeigt alle härteren Facetten von Nightwish. „Victim of Rituals“ ist bombastisch, bietet etwas Operngesang und auch harte Gitarren. „500 Letters“ dagegen kommt ohne Bombast aus, hat dafür gute Riffs und einen noch besseren Refrain. „Lucid Dreamer“ hingegen orientiert sich an dem eher rockigen „Century Child“. Insgesamt sind die genannten Songs aber deutlich mehr als nur Kopien der Vorlagen und bieten aufgrund der guten Refrains und bekannten Elemente einen gelungenen Einstieg in die Platte. Danach wird es tendenziell eher ruhiger, aber vor allen Dingen experimenteller und sperriger, teilweise aber auch verzichtbar. Während „Mystique Voyage“ einen gelungenen Atlantis-Vibe verströmt, bieten „Deliverance“ und „Until Silence“ wiederum etwas mehr Bombast. „Neverlight“ und „Never Enough“ sind eher härterer Stoff, aber eindeutig die langweiligsten Tracks des Albums. Zum Abschluss gibt es mit „Medusa“ noch ein experimentelles Duett, zu dem ich nicht so recht Zugang finde.

Insgesamt gefällt mir Tarja anno 2013 deutlich besser als noch 2007, was sicherlich auch an der Rückbesinnung auf alte Tage liegt. Es ist auch schön zusehen, dass Tarja in der 2. Hälfte des Albums Experimente wagt, auch wenn nicht jedes davon ein Volltreffer ist. (Wertung: 7 Elche, Timo Päßler)

Sandy Mahrer, Timo Päßler


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8.5/10