STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


Dominik Plangger

2013-11-04
Titel / Title Hoffnungsstur  
Label Sturm & Klang 
Web www.dominikplangger.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
52:32 
Vö/Releasebereits erschienen / already released 

Wenn jemand Dominik Plangger fragt, wie er seine Musik beschreiben würde, dann sagt er „Ich spiele Gitarre und singe Texte dazu“ – treffender könnte ich es nach dem Anhören seines dritten Albums „Hoffnungsstur“ auch nicht beschreiben. Zu ergänzen wäre da noch, dass er in bester Singer/Songwriter–Tradition Geschichten aus dem Leben erzählt.

Der Eröffnungssong „Als ich ein Junge war“ erinnert mich sofort an Reinhard Mey und diese Assoziation kommt im Laufe des Albums auch noch das eine oder andere Mal wieder. Was mich aber besonders freut, ist die Tatsache, dass eben nicht jedes Lied daran erinnert, sondern die Stücke so breit gefächert sind, dass ich auch noch andere Namen nennen könnte, beispielsweise Hannes Wader („Es rührt sich irgendwas in mir“). Es ist aber in keiner Weise so, dass man einen Cocktail aus allen Liedermachern mischen könnte und Dominik Plangger bekäme. Nein, er hat sicher viele Einflüsse verarbeitet, aber etwas ganz eigenes daraus gemacht, das ich nicht wirklich in Worte fassen kann.

Was ich aber sagen kann ist, dass seine Musik mich anspricht, nicht nur weil er intelligente Texte singt, sondern weil er es schafft, Emotionen auszudrücken. Ich nehme es ihm ab, wenn er von einem Gefühl „tiefer als das Meer“ („Liebeslied im alten Stil“) singt oder beschreibt „wie der Arm des Gesetzes hier mit Fremden umgeht“ („Mein Freund, der Afghane“). Plangger nimmt kein Blatt vor den Mund und verpackt seine Kritik dabei in so treffende Beschreibungen, dass ich zwischen Nicken und amüsiertem Grinsen hin und her gerissen bin. Auch die beiden Lieder im Dialekt seiner Südtiroler Heimat („Wieda daham“ und „Almliad“) passen gut auf das Album. Ich persönlich hätte auch ohne die Coversongs leben können, aber auch die sind nicht schlecht.

Auch die Musik gefällt mir, ob nun Gitarre, Banjo, Mandoline, Marschtrommel oder Klavier, und damit ist lange noch nicht alles erwähnt, sie passt einfach immer zu den Liedern und den Gefühlen, die sie ausdrücken. Alles in allem ein rundes, schönes Album. Mehr davon!

Trackliste:
1. Als ich ein Junge war
2. Der Lehrer
3. Es rührt sich irgendwas in mir
4. Lied der Ungeliebten
5. Liebeslied im alten Stil
6. Wieda daham
7. Mein Freund, der Afghane
8. Es ist an der Zeit
9. Unten bei den Dirnen
10.Der Hennegeier
11.Almliad
12.Piazza Grande
13.If I needed you
14.Novemberrot

Stefanie Oepen


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8.5/10