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- Rezension: AUDIO CD -


Sinbreed

2014-03-22
Titel / Title Shadows 
Label AFM Records 
Web www.sinbreed.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
51:00 
Vö/Release28.03.2014 

Sinbreed stehen für schnellen, melodischen Heavy Metal aus deutschen Landen. Schnell, melodisch, aber ganz ohne Keyboards, Kitsch und Einhörner – wodurch sie sich von 99% der Szene unterscheiden. Die wesentlichen Grundpfeiler ihres Sounds sind die pfeilschnellen Gitarrenriffs von Flo Laurin und Marcus Siepen, die ebenso schnellen aber trotzdem akzentuierten Drumpatterns von Fredrik Ehmke und die Reibeisenstimme von Herbie Langhans. Seit ich die ersten Takte von „Shadows“ (und auch schon dem Vorgänger „Worlds Collide“) gehört habe, überlege ich, welche Band ähnlich oder nur grob vergleichbar klingt. Bislang ist mir tatsächlich noch keine eingefallen und je länger ich darüber nachdenke, umso mehr komme ich zu der Erkenntnis, dass Sinbreed schon früh etwas gefunden haben, was viele Bands niemals finden: einen komplett eigenständigen Sound!

Dieser Sound, so macht bereits der Opener „Bleed“ deutlich, ist hart, schnell, nicht immer leicht verdaulich und manchmal sogar etwas sperrig. So springen einen die Refrains nicht immer unmittelbar an, sodass die meisten Songs mehrere Durchläufe brauchen bis sie richtig zünden. Dafür entwickeln sich Titel wie „Leaving The Road“, „Black Death“, „Broken Wings“, „Far Too Long“ und das bereits genannte „Bleed“ mit der Zeit von kleinen Schwelbränden zu ausgewachsenen Feuersbrünsten. Mit „Call To Arms“ haben die Jungs übrigens noch eine echte Wunderwaffe im Köcher: episch und voller Pathos, trotzdem nie übertrieben.

Interessanterweise haben die Stücke ihre stärksten Momente, wenn die Jungs das Tempo mal kurzzeitig drosseln bzw. wenn die Gitarren weniger Stakkato feuern und stattdessen Akkorde auch mal klingen lassen. In Zukunft gerne mehr solcher Wechsel einbauen! Was auch etwas mehr sein dürfte sind Backing Vocals (vor allen Dingen in den Refrains) und Gitarrenleads. Beides würde die Songs facettenreicher und auch etwas prägnanter gestalten. Für zukünftige Alben würde ich mir zudem eine Verschnaufpause wünschen, vielleicht in Form einer unkitschigen Ballade. Aber auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung für alle Freunde deutschen Edelstahls. Aber auch Freunde (noch) härterer Klänge sollten Sinbreed mal anchecken!

Timo Päßler


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8/10