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- Rezension: AUDIO CD -


Crib45

2014-03-24
Titel / Title Marching Through the Borderlines 
Label Symbolic Records Finland 
Web facebook.com/Crib45
 
Gesamtspielzeit
Total run time
66:00 
Vö/Release4.4.2014 

Da habe wohl nicht nur ich sehnsüchtig auf einen Nachfolger von “Metamorphosis” aus 2009 gewartet, eines jener Alben, die am häufigsten in meinem CD Player rotieren... zumal ich einige der Songs bereits bei den (leider raren) Gigs der Band genießen konnte.

Daher war mir schon im Vorfeld klar, dass sich die leichten Wechsel im Line-up (Ville Suovaniemi, Jussi Saarelma, Jussi Pesonen, Janne Pappila, Sami Kurppa, Filip Franck sowie Mastermind Teemu Mäntynen) nicht wirklich auf den Stil auswirkten – Crib45 setzt mit „Borderlines“ fort, was sie als “Alternative Metal/Post-Metal/Experimental” bezeichnet. Mein Versuch der Beschreibung: atmospärische Klangwelten, episch-eingängige Melodien mit melancholischem Touch, dazu rohe intensive Power, Noise-Attacken und experimentelle Ausflüge in unerwartete musikalische Sphären, garniert mit vorwiegend Growl-Vocals.

Letztere dominieren das Album, anders als bei „Metamorphosis“ bleiben die clean vocals bzw mehrstimmige Chöre in homöopatischer Dosierung, dazugekommen sind Keyboard-Electronics-Sampling-Elemente, und generell überwiegt eine düsterere, nahezu boshafte Stimmung in den ruhigeren Teilen – in diesem Sinne fiel das zweite Album also sogar härter als das Debüt aus...

Der kräftig-mystische Auftakt „Gathering The Storms“ stimmt euch schon mal in epischer Breite auf das Folgende ein, und ja, auch diesmal kommt Saxophon zum Einsatz. Für mich neben „Waiting for Deliverance“ ein echter Ohrwurm. Wenn es teilweise etwas ruhiger zugeht (z.b. „Catharsis“), kommt es absolut unheimlich rüber – wie ein Soundtrack für einen David Lynch Film, oder nahezu eine Pop-Parodie, wie mittendrin bei „Fading Hope“. Der Instrumentaltrack „Towards Perdition“ gemahnt an die besten Tage von NIN und bietet eine nette Überleitung zum düsteren „Fading Hope“ mit hypnotischer Zwiesprache von Vocals und Chor...

Aber genug der Versuche, die Musik in Worten zu beschreiben – das muss schon mal zwangsläufig an dem vielschichtigen Songaufbau und den vielen unterschiedlichen, gut ausbalancierten Elementen scheitern... Besucht die Bandwebsite, wo sich einige der alten Songs zum Reinhören finden, oder besorgt euch dieses Album, das hoffentlich auch wieder mit genialem Coverartwork aufwarten kann (für die Review liegt mir nur eine digitale Version vor).

PS: Wie dieses Album entstand, lässt sich hier nachlesen: http://crib45studiodiary.blogspot.fi/

Tracklist:
1. Gathering The Storms 04:00
2. Catharsis 05:37
3. Waiting For Deliverance 09:31
4. Borderlines 12:47
5. Towards Perdition 05:08
6. Fading Hope 12:42
7. Into The Abyss 10:11
8. Clearing The Eye 03:41
9. Transcending 12:02

Klaudia Weber


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9/10