Laut Info der Plattenfirma shreddern sich Lost Society auf ihrem zweiten Album geradewegs in den Thrash-Olymp. Eine gewagte These, gilt es doch Teutonen wie beispielsweise Kreator und Testament von dort zu verdrängen. Und, um es vorweg zu nehmen, natürlich gelingt den vier Finnen der Sturm der Festung nicht. Man merkt zwar von der ersten Sekunde an, dass die Jungs nicht nur spielen, sondern auch Energie auf Platte bannen können, trotzdem fehlt es an den entscheidenden Ecken. Echte, gelungene Refrains sucht man beispielsweise vergeblich. Auch fehlt etwas die Dynamik. Wenn konstant schnell geshreddert wird, wird es auf Dauer vor allen Dingen eintönig und nicht zwingend brutal. Wie man es besser macht, haben Kreator unlängst auf „Phantom Antichrist“ bewiesen: Zwischendurch kurz mal den Fuß auf die Bremse, um dann erneut Anlauf zu nehmen und umso heftiger zurückzuschlagen. Trotzdem verdient dieses Album eine Chance, denn schlecht ist anders. Trotzdem ist es bis zum Olymp noch ein weiter, steiniger Weg.
Timo Päßler
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