STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


Cynthia Nickschas

2014-09-19
Titel / Title Kopfregal 
Label Sturm & Klang 
Web www.cynthiaandfriends.de
 
Gesamtspielzeit
Total run time
45:52 
Vö/Release26.09.2014 

„Ich war immer schon Nervsack, wollt seltsame Sachen wissen, weil ich Wert auf Wahrheit leg´. Hab immer alles hinterfragt und mach seitdem eigene Regeln, weil ich mich sonst über jeden Dreck aufreg´.“ So singt Cynthia Nickschas in „Generation Blöd“, dem ersten Song ihres Debüt-Albums „Kopfregal“. Tatsächlich hört man viele nachdenkliche Töne auf diesem Album – Nikschas betrachtet ihre Umwelt mit weit offenen Augen und nicht alles, was sie dabei sieht, ist schön. Statt aber darüber in Depressionen zu verfallen, plädiert sie dafür, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen und mit positiven Einstellungen auf das Leben zuzugehen. Sie nennt die Dinge beim Namen, singt laut und manchmal wütend heraus, was sie nervt, aber schafft es, dabei nicht moralisierend den Zeigefinger zu erheben, sondern teilt stattdessen ihre eigenen Ideen und Rezepte, um das Leben besser zu machen. Es ist zwar gut, alles zu hinterfragen und über das eigene Verhalten nachzudenken, aber bevor es dabei zu viel Gedankensalat gibt, ist es wichtig, einfach mal etwas für das eigene Glücksgefühl zu tun - den ganzen Mist zu vergessen und zu tanzen. Das mag nach einem einfachen Rezept klingen, aber wenn sie singt, „Endorphine sind verdammt gut fürs Gehirn“, dann kann ich ihr nur recht geben. Für mich sind die Texte von Nikschas die perfekte Balance zwischen Kritik und Hoffnung, Wut und Mut – aus dem Bauch heraus und direkt ins Herz, aber dabei so intelligent, dass auch der Kopf angesprochen wird.

Nikschas singt mit rauer, oft bluesiger Stimme, mal sanft und manchmal lauter, aber immer so, dass ihre Emotionen deutlich zu hören sind. Ich glaube ihr dabei jedes Wort und gerade das macht ihre Songs so sympathisch. Vielleicht ist die „Generation Blöd“ ja doch noch nicht völlig verdummt. Die Musik ist dabei überraschend vielseitig und weit mehr als nur Gitarre und Gesang, wie man es bei dem Label „Singer/Songwriter“ vielleicht erwarten mag. Die Melodien sind mitreißend, immer genau passend auf den Gesang zugeschnitten und weder alles übertönend, noch völlig im Hintergrund. Alles klingt handgemacht und groovt dabei so, dass es durchaus tanzbar ist - frisch, oft auch fröhlich und alles andere als langweilig. Unbedingt anhören!

Trackliste:
1. Generation blöd
2. Positiv denken
3. Schissig (Kein Liebeslied)
4. Warum
5. Niveau
6. Gold glänzt nicht
7. Gedankensalat
8. Tanz!
9. Verdummt genug
10.Dein Weg

Stefanie Oepen


Kommentare lesen: 1                           Kommentar schreiben

8.5/10