STALKER - Printversion
- Rezension: AUDIO CD -


Despairation

2014-11-08
Titel / Title New World Obscurity 
Label Winter Solitude / Danse Macabre 
Web www.despairation.com
 
Gesamtspielzeit
Total run time
61 min 
Vö/ReleaseOktober 2014 

Eigentlich könnte man sich ausschließlich auf die diversen visuellen und verbalen Erscheinungsformen des Berliners Sascha Blach spezialisieren. Nicht genug, dass er heiser-dämonisch in EDEN WEINT IM GRAB roart, sei es, dass er bei TRANSIT POETRY mit klarer Stimme vokalisiert, in anderen Projekten in sonorem Ton Poetisches rezitiert oder bei COSMA NOVA munter die Bass-Saiten zupft, im übrigen auch musikredaktionell bei den Magazinen Zillo und NEGAtief tätig ist, um nur einige der unermüdlichen Umtriebe zu nennen – nun findet man den Stimmen/Stimmungsaktivist auch noch in der Rock/Metal Band DESPAIRATION wieder.

Dies ist weder überraschend, noch neu, vielmehr feiert diese Band mit dem vorliegenden Album ihr 20jähriges Jubiläum. Einst 1994 in Oberfranken vom Gitarristen Martin Jungkunz gegründet, kam ein Jahr später Blach als Sänger dazu. Und beim vorliegenden „New World Obscurity“, sechs Jahre nach der letzten Produktion, lassen die beiden es gehörig krachen und starten mit „Not Afraid“ einen hart rockenden Opener mit komplexer Rythmik und dazu kontrastierenden simplen, aber melodiösen Vocals. Hier erwachen Erinnerungen an frühe Dream Theater. Spannend geht es weiter mit latinoangereichertem Rock/Metal. Jens Reinhold als Dritter im Bunde am Geschläge kriegt jede Menge abwechslungsreiches Material, um die Felle anzuheizen.

Das Zusammenspiel der kräftigen, gern in den 80ern wuchernden Gitarrenparts von Jungkunz inklusive genüsslich ausgespielter Soli mit Blachs stimmlichen Einfällen und seiner Freude an melodienreichen Refrains funktioniert offen- bzw. hörbar hervorragend. In „Poison of the Sky“ kommt ein leichter vokaler Ozzy Osbourne-Touch auf, in „Abroad The Ship Of Fools“ hat sich Blach ein Scheibchen von Dave Wyndorfs (Monster Magnet) Kehle abgeschnitten. Eine ordentliche Portion Düsternis bläst in die Segel dieses Rockboots, das weder durch Flauten, noch durch Stürme gleitet, aber auf seiner Fahrt eine Menge entdecken lässt; und zwischendurch findet der Steuermann auch zu ruhigen Momenten und kann sein Gehör an romantischen Gestaden baden.

Andreas Torneberg


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7/10