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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


Anathema | In Slumber | Mely | Beyond the Void

2007-06-06
Stadt / City Salzburg 
Land / Country AUT 
Web www.rockhouse.at
 
Veranstaltungsort:
Location
Rockhouse 
Datum / Date02.06.2007 
Bildergalerie / Picture gallery Anathema07 
Photos: regurge.at 

Beyond the Void
Die Münchner, die erste von drei Supportbands, begannen pünktlich mit ihrem Set. Ihre Musik erinnert mich doch sehr stark an die Finnen HIM. Sänger Daniel erzeugte mit seiner ruhigen melancholischen Stimme eine gute Atmosphäre. Eine Nummer ist mir noch besonders in Erinnerung geblieben, und zwar ein Jazz-lastiges Stück, welches mich zum Wippen animierte. Kurz und knapp; ich mag HIM nicht sonderlich und bin lieber was trinken gegangen... Fans dieser Richtung dürften die Band aber gut finden, denn den Applaus hörte ich sogar von der Bar aus.


Mely
Die erfahrenen Mely’s aus Kärnten scheinen in letzter Zeit einfach nicht zur Ruhe zu kommen. Ein Auftritt folgt dem nächsten, nebenbei wird das neue Album produziert, welches hoffentlich noch dieses Jahr erscheinen wird. Andi (voc, git), sein Bruder Martin am Keyboard, Pantene Pro-V-Pete (guit), Helmut (dr) und Daniel (bass) spielen modernen, gefühlvollen Gothic-Rock, wobei die ein oder andere schwere Liedpassage auch nicht fehlt. Die Fans schienen die Band noch von ihrem letzten Salzburg Gig in Erinnerung behalten zu haben (Moonsorrow!), denn als Martin beim Soundcheck eine kleine Erkennungsmelodie-Passage spielte, hörte man schon die ersten „Mely“-Rufe. Der nur 30-minütige Auftritt (die Supportbands kriegten nicht mehr) wurde genialstens umgesetzt, Andy gab sich sehr publikumsnah, stand vorne an der Bühnenkante, wenn er nicht gerade am Mikro war. Die Keyboard-Position von Martin fiel mir ebenfalls auf, diesmal links.. soviel dazu :P


In Slumber
So klein ist die Welt. Ich wusste zwar, dass hier Thirdmoon-Mitglieder dabei sind, aber nicht, dass auch der Chef einer Firma, wo ich mich vor 2 Jahren mal beworben hatte, mitspielt :=) Auf jeden Fall traf diese Band heute voll meinen Geschmack, schäbiger aber nicht dumpfer Death Metal wurde in die auf Anathema wartenden Fans geschmettert. Ein Metalkoloss nach dem anderen, der Band schien es auch zu gefallen, heute mal nicht ins Konzept der restlichen Bands zu passen. Toller Auftritt - beim Metalcamp solltet ihr euch die Jungs auf jeden Fall ansehen.



Anathema,
die mittlerweile schon viele Tiefs und Hochs hinter sich gelassen haben, spielen keine Musik im normalen Sinne, sondern es wird viel mehr eine kulinarische Soundkulisse geboten, wie damals von Pink Floyd. Man experimentiert mit Soundelementen, sodass eine ruhige nachdenkliche Stimmung entsteht, und wie ich da nachgedacht habe, fast 2 Stunden lang ;P

Aber nach der Reihe. Es begann sehr mystisch, die noch leere Bühne wurde durch dunkelviolettes Licht ausgeleuchtet, und als man dann den einen oder anderen Schatten auf der Bühne vorbeihuschen sah, applaudierten die ersten Leute. L eises Keyboardspiel, gleichzeitig ertönten die Drums, wurden immer lauter, die mystische Stimme von Vincent erklang, und der Hörgenuss war perfekt. Der Song „Balance“, um den es sich hier handelte, wurde ständig aggressiver/rockiger, bis er schließlich einen abrupten Schluss fand. Es folgte "Closer", eines meiner Lieblingslieder dieser Band. Die elektronisch verzerrte Stimme, welche durch eine schöne Keyboardmelodie und einem ständig lauter werden Drummer gekennzeichnet war, verursachte zumindest bei mir Gänsehaut.

Nach circa 90-minütigem Wunderland-Aufenthalt kam Lee auf die Bühne begrüßt und sang u. a. die Ballade "A Natural Disaster". Später spielten die Liverpooler auch noch "Flying", eine weitere Ballade welche so langsam gespielt wurde, dass du dich hypnotisiert fühltest. Nach zwei Zugaben war dann Schluss... endlich. Versteht mich nicht falsch, aber fast 2 Stunden Anathema sind etwas ... nennen wir es mal lang :D


Fazit, ein grandioser Headliner und hervorragende Supportbands, die prima ins Gesamtbild passten, mit In Slumber als Exot, sie lockerten aber die Atmosphäre. Ich persönlich kann mit Anathema, welche ich heute das erste Mal live sah, als Live-Band nicht viel anfangen, da es mir einfach schwer fällt der Musik zu folgen, wenn ständig jemand an dir vorbei möchte und man sich nie 100% in die Musik vertiefen kann. Den Headliner höre ich mir lieber ungestört zu Hause an, mit ‘ner fetten Tüte ... Chips ;P

Was mir auch sehr gut gefiel, waren die tollen Lichteffekte, welche ich beim letzten Rockhouse Konzert vermisste, großes Lob an die Techniker. Der Abend wäre perfekt gewesen, hätte man Mely und In Slumber eine längere – und Anathema eine kürzere - Spielzeit gegeben... (noch ein Riesen-Dankeschön an die Melys, die erneut ihre Fans inklusive mir mit Bussen nach Salzburg transportierten.)


Christian Girstmair, transl. K. Weber


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8/10