So sehen Helden aus.....
Die Rockband Mely aus Steinfeld, Österreich, präsentierte die neue CD "...leave and enter empty rooms", und es handelte sich um das intensivste Konzert, welches ich in den letzten 10 Jahren erlebt habe. Das Drautaler Quintett hat in den letzten Jahren hörbar viel an sich und ihrer Musik gearbeitet. "Wir sind alle erwachsener geworden", antwortete Frontmann Andreas Mataln auf die Frage, was sich geändert hat.
Ich höre Qualen der Arbeit und des Lebens in ihren Liedern. Ich werde immer wieder an diesen 17. November im Drautal zurückkehren. Ich sah sie auf der Bühne, und ihre Seelen in den Augen, ich sehe Kampf und Leid. Ich rieche die Abgase im Auto, ich sehe die Freundin die Wohnung verlassen.
Es geht nicht um Superlative, es geht ihnen um die alltäglichen Katastrophen, die sie mit ihrem Publikum teilen. Sie setzen jedem einzelnen einen Spiegel vor die Nase. Fortschritte erreicht man nicht mit Aufgeben, egal wie schlimm die Welt einem die Meinung sagt. Nur durch Aufstehen und weitermachen. Und Mely stehen jetzt wie Könige; wenn alles gut geht, sehen sie jetzt endlich die große weite Welt, nur wir in ihrer Heimat werden Mely höchstwahrscheinlich in der nächsten Zeit nicht all zu oft zu Gesicht bekommen. Sie sind jetzt 1000 Schritte weiter als zu "...reel through my wave" Zeiten. Das alleine sieht man, weil der Andi Mataln jetzt die Gitarre immer vor dem nächsten Lied stimmt, und dann das Publikum mit "trauriger Wut" und Ehrlichkeit zermalmt, und Peter Lengfelder, Martin Mataln, Helmut Waltl und Daniel Huber decken ihm musikalisch den Rücken. Die humorvollen Ansagen reißen auch den verbissensten Zuhörer aus seiner Welt und zeigen ihm dann wieder die Schönheit der Drautaler Musik. Zudem kommt noch, dass es sich bei Mely um richtige Brüder handelt. Sie haben ihre Kollegen in all den Jahren nie im Stich gelassen.
Es hat 1000 Episoden gegeben, für die ich mich bei bei ihnen bedanken sollte...
http://www.myspace.com/melymyspace
Ralf Abraham, transl. K. Weber
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