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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


M.A.N. + Nemhain + The Cumshots

2010-05-15
Stadt / City Hamburg 
Land / Country Germany 
Web www.myspace.com/tiefdruckmusik
 
Veranstaltungsort:
Location
Logo 
Datum / Date12/05/2010 
Bildergalerie / Picture gallery Logo Konzert 12.5.2010 
Photos: Andreas Torneberg 

Eine fette Packung hart gespülten Gitarrenrocks, das war, was im kleinen Logo heftig abgewitterte. Vorneweg als Anwärmer der Hamburger Support EXHUME THE HATCHET mit Sänger Johnny, der für das Label Tiefdruck-Musik - die Veranstalter der M.A.N./Nemhain-Tour - als Booker die Konzerte unters Dach gebracht hatte. Seine Band wurde zwar nirgends erwähnt, paßte aber mit kräftig metallischem Rock bestens als Auftakt.



Soforto danach startete die neue Band des Drummers von Paradise Lost (Ex-Drummers von Cradle of Filth) Adrian Erlandsson NEMHAIN, bei der sein reizvolles Eheweib Amber - ehemaliges Fetish-Model und Stageperformerin u.a. bei Motörhead - scharf rockend der auch so schon gut abgehenden Mucke spezielle Würze verlieh. Amber weiß aber nicht nur, was zu einer packenden Performance gehört, sondern kann auch mit einem kräftigen Stimmchen überzeugen. Die Musik ist kräftiger, britischer, etwas punkiger Rock `n´Roll, nicht so, als wenn man solches noch nie gehört hätte, aber macht sowohl auf der bei Tiefdruck Musik erschienen Platte Laune, als auch - wie sich jetzt zeigte - live auch in hohem Maße.



Nach einer Umbauphase rollten dann die norwegischen The Cumshots mit Frontmann Max Cargo das Parkett. Und wer die kennt weiß, daß hier die Sau rausgelassen werden kann. Zunächst ließ Max erstmal seinen Pillermann raus. Das ist nicht neu, aber wirkte auf manche erheiternd. Ein ihm gereichtes Fläschchen Bier zerschlug er jedoch mit den Wortes eines seiner Evergreens "I still drink alone" krachend am Bühnenrand und steckte sich den abgesplitterten Flaschenhals in den Mund. Der Versuch, so zu singen, trieb ihm das Blut aus dem Mund, das ihm über Kinn und Brust tropfte, was einige Gäste dazu veranlaßte, den Saal zu verlassen. Max machte unbeirrt weiter, schwitzte und rockte, sprang von der Bühne und trieb sich singend zwischen den Leuten herum. Seine Band schürte dazu gewohnt energisch das Feuer.



Da hatten es die Schweden von M.A.N. hinterher nicht ganz leicht. Ihre Spezialität ist weniger die furiose Show, sondern anspruchsvoll ausgefeilte Metalkompositionen mit einem Gitarristen, der erstaunliche Sounds aus noch erstaunlicher optisch und akustisch mutierten Gitarren lockt. Diese Band zelebrierte eine kalkulierte, komplexe Form Explosivität und schloß einen intensiven Abend, prallvoll mit außerordentlich talentierter Musik. Das Logo ist nun nicht gerade vor Besucherscharen auseinander geborsten, aber die, die gekommen waren, wußten welche Klasse hier aufgetischt worden war. Draußen wartete schon der Nightliner - nachdem die letzten Töne verklungen waren, hieß es für die Bands ab zur nächsten Station der Tour nach Rotenburg.




Mehr Fotos oben über dem Text im Infoteil (Bildergalerie)!


Andreas Torneberg


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8/10