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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


Julien K | My Passion | Mayfield

2010-09-06
Stadt / City Hamburg 
Land / Country Germany 
Web www.myspace.com/julienk
 
Veranstaltungsort:
Location
Knust 
Datum / Date5.9.2010 
Bildergalerie / Picture gallery gallery_JulienK 
Photos: Andreas Torneberg 

Die Gründer von JULIEN-K aus Kalifornien, Amir Derakh und Ryan Shuck, blicken schon auf ein sattes Bündel erfolgsgekrönte Erfahrungen zurück, die sie mit ihrer Band Orgy eingefahren haben. Mit Linkin Park´s Sänger Chester Bennington teilen sie zudem noch das Projekt Dead By Sunrise. Mit dem deutschen Label Tiefdruck Musik kooperierend, sind sie nun auf erster Europatour mit Stationen in Deutschland, Niederlanden, Frankreich und England, um sich auch hier einen Namen zu machen. Als Support haben sie sich die als Best British Newcomer mit dem The Kerrang! Awards nominierten My Passion aus England dazu geholt. Und als Appetithappen vorneweg die australische Band Mayfield.



Mayfield starteten mit einem breiten, handgemachten Grunge-Gitarrenrock, optisch kontrastierend durch einen eher statischen Sänger/Gitarristen, das Gesicht unter den langen Haaren vermummt, mit einem herumwirbelnden, rastlosen Bassisten. Nirvana ließ grüßen. Laut Info hat sich die Band einen alten Schulbus in England gekauft, dazu ein Hinflugticket im Februar, den Rückflug für Dezember angesetzt und spielen nun jedes Konzert in Europa, das sie kriegen können. Rock`n´Roll.



Völlig anders als dieses naturbelassene Grunge-Trio folgten kurz darauf gestylt und mit viel Posing und Pathos My Passion. Von Anfang bis Ende fuhr die Band furios mit voller Energie. Auf ihrer Myspace-Seite kommen sie recht künstlich und auch elektronischer daher, live sieht das anders aus - intensiv, rockig, wild und packend. Besuche im Fitnessstudio können sich die Jungs nach so einem Auftritt schenken.



Ihr Spass-Metal-Punk machte ganz offenbar auch dem Publikum Freude. Während Mayfield ein wenig relikthaft eine fast schon als Old-School zu bezeichnende Musik boten, sind My Passion ein Kind ihrer Zeit - Musik als Show, so rastlos, unterhaltsam und bunt wie möglich, allerdings auch mit wenig Facetten und Tiefe. Punk als Entertainment pur.



Julien-K, die Headliner, begannen wesentlich ruhiger. So wie schon auf der CD "Death To Analog" wurde ebenso live die Symbiose aus Gitarrenrock mit Elektronik durch zwei Computerterminals mit Keyboard aufgetischt. Klar, auch hier war die Pose Pflicht; Ryan Shuck sah zu, dass er als Frontmann seinen ganzen Charme und Sex in Einsatz brachte. Seine Mitstreiter blieben hinter ihren Terminals eher im Hintergrund, überließen ihm die Aufgabe, das Publikum zu aktivieren und konzentrierten sich auf den musikalische Rahmen.



Der Hybrid Elektro-Rock wirkte durch seine deutliche Zuneigung an 80er Popstrukturen einerseits fast etwas nostalgisch, andererseits sind alle beteiligten Musiker derartig professionell und begabt, dass sie diese Strukturen eindeutig ins 21.Jahrhundert überführen können. Die Erfahrung der Musiker schimmerte durch, Einflüsse aus Rock und Pop der letzten zwei Jahrzehnte in ein homogenes Produkt zu gießen und daraus eine eindrucksvolle Show zu erschaffen. Und dass dies nicht einfach routinegerecht absolviert wurde, zeigte sich, als die Band noch nach Abschluss des Konzerts rasch zurück kam, um noch zwei, drei Songs zu spielen - einfach aus Spaß am Rocken.




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Andreas Torneberg


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8/10