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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


The Crystal Caravan

2011-02-15
Stadt / City Hamburg 
Land / Country Germany 
Web www.myspace.com/crystalcaravan
 
Veranstaltungsort:
Location
Astra Stube 
Datum / Date11 / 02 /2011 
Bildergalerie / Picture gallery crystal_caravan_hamburg_2011 
Photos: Andreas Torneberg 

In Umeå, in Schwedens Norden, woher die siebenköpfige Band THE CRYSTAL CARAVAN stammt, pfeift bei minus 20 Grad der Schnee durch die Gassen. Kein Wunder, dass es den Nordmannen in Hamburg bei sanften Lüften um den Gefrierpunkt wie Sommer vorkam.



The Crystal Caravan - davon kann man sich schon auf ihrer MySpace-Seite überzeugen - stecken ganz tief in der Retro-Ecke; Beschwörer der guten alten Früh-70er-Magie. Dabei ist es schon erstaunlich, mit welchen Bands sie in den diversen Rezensionen der vergangenen Jahren verglichen wurden; von Led Zeppelin oder The Who bis Cream oder Hendrix steht’s auf dem Speiseplan, achja, und The Doors, weil ja auch eine alte Orgel zünftig mitwimmert.



Bevor die Band jedoch die von der Promotion versprochene Sau rauslassen konnte, gab es erstmal was von The Trash aus Hamburg auf die Ohren, die ziemlich dreckig und psychedelisch den Einschmalzer machten. Text war eher sekundär bei dem bluesartigen Garagenrock. „Jetzt kommt ein Lied, zu dem mir noch kein Text eingefallen ist“ hieß es denn mittendrin - lange rockende Instrumentalpassagen erinnerten an die unkontrollierte, krautgeschwängerte Trancestimmung der Altvorderen, welche sich auf den Bühnen im Nirvana der séanceartigen Sessions verloren.



The Crystal Caravan ging da wesentlich entschiedener zur Sache. Niklas Gustafsson zeigte sein rundes Bäuchlein, schmetterte wie Paul Weller und gab auch mal zwischendurch einem Mädel aus dem Publikum einen herzhaften Schmatz. Die einzelnen Songs unterschieden sich in einer Hinsicht ganz gewiss nicht voneinander - sie alle erinnerten weniger an die Led Zeppelins Aggressivität, schon gar nicht an Black Sabbath Düsternis, sondern rotzten fett groovend und ziemlich soulig eine runde Partystimmung von den Balken.



Der kleine, rockige Club Astra Stube sich Underdog-mässig unter den Überführungen der S-Bahn duckend, war von der Fensterfront bis zur Bühne prall gefüllt. Das Publikum feierte den nostalgisch gebürsteten, energiegeladenen Schwedenrock. Das hatte schon fast etwas Familiäres.



Spät in der Nacht drängte sich noch ein Strassenzeichner durch die verschwitzte Menge im Bemühen, ein Opfer für seine artistischen Konterfeis zu erwischen. Fündig wurde er bei Niklas Gustafsson, der an der Bühne nach der Show eigenhändig CDs und T-Shirts an den Mann brachte. Ohne langes Zögern machte er den Deal perfekt, und flink verwandelten sich Bäuchlein, Wuschelbart und rote Haarmähne zu einer Strichzeichnung auf Papier.




Mehr Fotos oben in der Galerie!



Line-up:
Niklas RG Gustafsson (vocals)
Björn Lohmander (guitar)
Stefan Bränberg (guitar)
Jonas Lindsköld (organ)
Pierre Svensson (bass)
Annika Bränberg (percussion)
Christopher Olsson (drums)


Andreas Torneberg


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7.5/10