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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


Pothead

2011-09-19
Stadt / City Hamburg 
Land / Country Germany 
Web www.pothead.de
 
Veranstaltungsort:
Location
Markthalle 
Datum / Date17 / 09 / 2011 
Bildergalerie / Picture gallery Pothead_Hamburg_2011 
Photos: Andreas Torneberg 

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind, aber nicht nur dieses. Auch die Berliner Rockband Pothead betreut seit Generationen die Hamburger Fangemeinde mit einer jährlichen Zuteilung aus schwerer Rock-Blues-Grunge-Verköstigung. Diesmal wurden ein paar Bier mehr über den Tresen geschoben, denn die heiß laufende Markthalle war noch etwas besser gefüllt als in den Jahren zuvor.



Man nennt sie ja auch die Gentlemen von der Spree wegen ihrer sonst eleganten Garderobe in Anzug und Schlips. Diese war diesmal etwas legerer ausgefallen. Gitarrero und Vokalist Brad war gerade noch rechtzeitig zum Konzert aus Vancouver eingeschwebt, ohne den edleren Zwirn im Fluggepäck mit sich geführt zu haben.



Auch wenn man ihm den Jetlag nicht anmerkte, fiel das Konzert etwas ruhiger aus. Selbst das sonst aggressiv treibende „Black War“ entwickelte eine gewisse Besinnlichkeit. Dem Publikum war es recht, das richtig gut bei der Sache war. Von 10 bis 100 präsentierte sich ein gesunder altersmässiger Durchschnitt der deutschen Bevölkerung, was beweist, dass Potheads Musik nicht nur durstig macht, sondern auch familientauglich ist.



Von der vorangegangenen zweimonatigen Sommerpause musste zunächst mal etwas der Staub geblasen werden. Da konnte es denn schon mal passieren, dass der Bass versehentlich einen anderen Song interpretierte als den gerade gespielten. Die leichte rhythmische Konfusion fiel kaum auf.



Bei Pothead legt man Wert auf Traditionen, und zu einer von diesen darf mittlerweile das Duett von Brad mit Sebastian gezählt werden. Natürlich nicht vokal, sondern am gemeinsam genutzten Schlagwerk, wozu das Publikum einen passenden Chorgesang intonierte.



Im Foyer der Markthalle tummelte sich neben den Dudes der Stoner und Rockszene auch einiges artfremdes Volk, denn in der kleineren Halle der Veranstaltungsstelle, dem Marx, spielten mit viel Gebrüll vier junge Death Metal-Bands aus Hamburg zum Tanze. Jenen war das amerikanische Berliner Urgestein, welches den großen Saal erhitzte, kein Begriff.



Wie üblich gab es dann noch einen ganzen Strauß Zugaben, aber auch als das Konzert schon längst beendet war und das Publikum gegangen, hatte die Band noch immer nicht genug und zog zum Weiterfeiern auf den Kiez; soviel Spaß hatte es in jedem Fall der Band gemacht, nach zwei Monaten Abstinenz endlich wieder die Hufe zu schwingen.



Bleibt noch zu erwähnen, dass nun endlich nach über drei Jahren das nächste Studioalbum vor der Veröffentlichung steht. Wenn man den Ansagen Hoffnung schenken darf, rollt das Teil schon Mitte Oktober sowohl als CD als auch als LP-Version druckfrisch von der Presse.




Mehr Fotos oben in der Galerie!

Andreas Torneberg


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8/10