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- Rezension: KONZERTE - CONCERTS -


Helldorado

2005-01-13
Stadt / City Berlin 
Land / Country Germany 
Web www.helldorado.no
 
Veranstaltungsort:
Location
Tränenpalast 
Datum / Date15 Dec 2004 
Bildergalerie / Picture gallery Helldorado 
Photos: Stephan Schmidt 

HELLDORADO zelebrieren ihren „Director’s Cut“ im Berliner Tränenpalast

Die norwegische Surf-Punk-Band stellt ihr Album vor und geht auf Europa-Tournee

„Brennende Sonne im Nacken und trockenen Sand zwischen den Zähnen“ würden wir spüren, wenn Helldorado in Tarantino-Manier aufspielen, versprach die Vorankündigung.

Wie sich im Laufe des Abends herausstellte, ist das zwar nicht falsch, wird aber dem ehrlichen und vielschichtigen Rock der Band nicht ganz gerecht. Und da leider nur wenige Fans den Weg in den Tränenpalast gefunden hatten, fühlte ich mich doch eher an ein Kaurismäki Set erinnert, und auch die kalte Zugluft, die durch die leere, ehemalige Grenzabfertigunghalle pfiff, passte besser nach Skandinavien als in die Wüste. Einige melancholische Songs des Sets hätten sehr gut als Soundtrack für den finnischen Regisseur herhalten können, ganz zu schweigen von den Frisuren.

Aber die vier Norweger von Helldorado haben sich ja aufgemacht, den kalten Norden zu verlassen und würden sicher gerne mal die Wüste rocken. Frontmann und Songschreiber Dag Vagle gab sein Bestes und sah dabei aus, wie Rockstars zu Beginn ihrer Karriere aussehen: ein bisschen hungrig, ein bisschen krank, und sehr cool. Ein Vollblutmusiker, der alles gibt. Auch die drei Mitstreiter, Bård Halsne an der Gitarre, Hans Wassvik am Bass und Morten Jackman an den Drums standen dem in nichts nach und mischten die Anwesenden mit ihrer Version von Indie-Punk-Surf-Rock auf.

Dafür brauchen die vier Musiker keine große Show, dafür reicht ihnen ihre Bühnenpräsenz und ihre Musik. Und die ist gut! Unbeirrt von der überschaubaren Menge an Fans gab es ein gutes Konzert und sogar eine Zugabe. Also, wer die Gelegenheit hat, Helldorado live zu sehen, sollte sich das nicht entgehen lassen: Eine Band, die „Woman Shouldn’t Drink“ als politischen Song zelebriert, muss einfach die Herzen aller Surf-Punker rühren, oder?


Anja Röbekamp


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6/10