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- Rezension: FILME - MOVIES -


Alien Autopsy

2006-10-24
Darsteller / Actors Declan Donnelly, Ant McPartlin, Bill Pullman, Götz Otto 
Regie / Director Jonny Campbell 
Web wwws.warnerbros.co.uk/alienautopsy
 
Laufzeit:
Total run time
95:00
Vö / Release
FSK/not under:
16 Nov 2006
12

Ray Santilli (Declan Donnelly) und Gary Shoefield (Ant McPartlin) sind das typische Paar der zwei besten Freunde, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ray schlägt sich mit eher fragwürdigen Gelegenheitsjobs durchs Leben, die ihn mal mehr, mal weniger in Bedrängnis bringen. Meistens handelt es sich dabei um Raubkopien aus der örtlichen Videothek, die Ray als „direkt aus Hollywood“ auf dem örtlichen Markt zu verhökert. Gary hingegen geht eher einem erträglichen und langweiligen Bürojob nach. Um dem drögen Leben zu entgehen, machen sich die beiden auf nach Amerika. Dort angekommen wollen sie Elvis-Raritäten für kleines Geld erstehen, um sie zurück in der Heimat für doppelt und dreifaches Geld an den Mann zu bringen. Anstatt ihr Geld in einen alten Schwarzweißfilm des Kings zu stecken (noch dazu ohne Ton), wird Ray plötzlich auf einen alten Militärfilmmitschnitt aufmerksam. Dieser dokumentiert die Autopsie eines Aliens in den Katakomben des berühmten Militärstützpunktes Roswell aus dem Jahr 1947. Die beiden vom Leben nicht gerade verwöhnte Freunde wittern plötzlich das Geschäft ihres Lebens: Sie überreden kurzerhand den Gangsterboss und Hobby-Ufologen Voros (Götz Otto) ihnen die benötigten 30.000 Dollar für den Deal ihres Lebens zu leihen. Wieder zurück in England müssen die beiden Unglücksraben jedoch feststellen, dass die empfindlichen Filmbänder die Reise nicht überstanden haben. Was bleibt, ist lediglich Rays Erinnerung an eine Autopsie von einem Alien und die 30.000 Dollar Schulden bei dem Drogenbaron Voros.



Mit dem Rücken an die Wand, schmieden die beiden ungleichen Freunde einen riskanten Plan. Mit der vereinten Hilfe der engsten Freunde und Familie planen sie ein „Remake“ der Alien-Autopsie. Unter der Regie des befreundeten Dönerbudenbesitzer und passionierten Möchtegernregisseurs Melik (Omar Djalili) entsteht schließlich ein wackeliges „Remake“, das zum Erstaunen aller Beteiligten mit einem Mal von der Öffentlichkeit, der Presse, ja sogar vom Militär als echt angesehen wird. Im Nu steht das Filmmaterial der beiden im Mittelpunkt eines weltweiten Interesses. Das neu gewonnene Geld und der plötzliche Ruhm werfen leider aber auch ein paar neue Fragen auf. Allen voran natürlich die nach der Echtheit des Materials…



Was sich hier wie eine schräg am Reißbrett entworfene, englische Komödie anhört, erzählt in der Tat die Geschichte der beiden Hobby-Ufologen Ray Santilli und Gary Shoefield, die Anfang der Neunziger weltweite Schlagzeilen mit ihrem angeblichen Alien-Filmdokument machten. Arg überspitzt und manchmal nicht ganz so treffsicher was die Pointen anbetrifft, erzählt der Film mehr oder minder wahrheitsgetreu (wenn man das in diesem Zusammenhang überhaupt sagen darf) die Erfolgsgeschichte der beiden Engländer, die mit ihrem knapp 16 Minuten langen Film eine ganze Weile lang die komplette Weltpresse auf Trab hielten.



Wer allerdings jetzt großes Enthüllungskino mit Message erwartet, sollte einen Bogen um ALIEN AUTOPSY machen. Wer allerdings Gefallen an augenzwinkernder Situationskomik und dem typisch schwarzen britischen Humor hat, kann sich diesen Film getrost reinziehen. Besonders das Zusammenspiel der beiden englischen Hauptdarsteller und Stand-Up-Comedians Ant McPartlin und Declan Donnelly sorgt in Sachen Komik für einige grandiose Lacher. Als ein weiteres Plus kann man die doch recht prominent besetzten Nebenrollen werten, als da wären Bill Pullmann (als genervter amerikanischer Fernsehjournalist), Orson Bean (als Penner und ehemaliger Filmschauspieler) oder Harry Dean Stanton (als Harvey, der ehemalige Militärberichterstatter und Urheber des eigentlichen Filmmaterials).

Insgesamt eine mit Sicherheit nette Komödie, die durch die Geschichte der beiden echten Ray Santilli und Gary Shoefield (bis zum Ende des Abspanns bitte sitzen bleiben, denn diese beiden Herrschaften melden sich ganz zum Schluss noch einmal zu Wort! – mt) einen erstaunlich realistischen Unterbau für ihren aberwitzigen Handlungsverlauf erfährt!

Marcel Thenée


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8.5/10