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- Rezension: FILME - MOVIES -


Invisible, The | Unsichtbar

2007-05-11
Darsteller / Actors Justin Chatwin, Margarita Levieva, Marcia Gay Harden, Chris Marquette 
Regie / Director David S. Goyer 
Web www.myspace.com/theinvisiblemovie
 
Laufzeit:
Total run time
97:00
Vö / Release
FSK/not under:
10.05.2007
13

Der Trailer für „Unsichtbar“ verspricht so viel! Elegant und die Phantasie anregend mit Geisterszenen, Geheimnis, emotionalem Drama und totaler Spannung. Die Worte „vom Sixth Sense-Produzenten und dem Autor von Batman Begins“ erscheinen in flammenden Buchstaben, und du denkst, „toll, und ich darf es mir ansehen!“ Aber lass dich nicht vom Trailer täuschen.

„Unsichtbar“ erzählt die Geschichte von Nick Powell (Justin Chatwin), einem beliebten Teenager, der alles hat, aber vom Rüpel der Schule, Annie (Nachwuchsstar Margarita Levieva) verprügelt und wie tot liegengelassen wird. Aber Nick ist nicht tot, sondern in einer seltsamen Welt zwischen den Lebenden und Toten gefangen. Keiner kann ihn sehen, keiner kann ihn hören. Seine „Seele“ bewegt sich frei zwischen den Lebenden, aber er bleibt für die Welt unsichtbar. Seine einzige Hoffnung, ins Leben zurückzukehren besteht darin, jemanden zu seinem leblosen Körper zu führen, ehe es zu spät ist. Das ist nicht so leicht, wenn die einzige Person, die das schaffen könnte, ebenfalls Hilfe braucht.

Die Geschichte basiert auf einem 2002 erschienenen schwedischen Film (Den Osynlige), nach einem Roman des schwedischen Autors Mats Wahl. Regie führte David Goyer („Blade: Trinity“), auch Autor von „Batman Begins“. Die Produzenten Meal Edelstein und Mike Macari waren dafür verantwortlich, den japanischen Horrorfilm „The Ring“ nach Hollywood zu bringen. Und das ist auch der Untergang von „Unsichtbar“: Hollywood. Scheinbar mag man da gruslige Filme nicht. Oder sie haben da eine andere Vorstellung davon, was gruslig ist, als der Rest der Welt. Gut, Gore Verbinskis Ring-Version war gruslig, aber kennt ihr die japanische Version? Und das gilt auch für „The Grudge“, wo das Original mich zu Tode erschreckte, aber der Effekt war mit Sarah Michelle Geller doch nicht mehr derselbe. Hollywood verwässert alles und versetzt alles mit einer leicht-luftigen Frühstücksflocken-Moral. „Unsichtbar“ allerdings ist wie auf Karton rumkauen, zwei Stunden lang. Das einzig Unsichtbare hier waren Charaktere, die dich interessieren. Ich habe es versucht. Aber die waren wie abgestandenes Wasser, nur lau und verbraucht. Wie sie versuchten, den Bösewicht sympathischer zu machen? Naja, ihre Mutter hatte sie verlassen, und dann kam noch dieser All-American ach-so-süße kleine Bruder dazu, der die Herzen berühren sollte. Und plötzlich ist es OK, dass sie eine Mörderin ist, denn sie hatte so eine schlimme Kindheit! Wenn das stimmt, gibt es bald ziemlich interessante TV-Serien. Die Gilmour Girls mit Knarren und Messern?

Film ist eine visuelle Kunstform, und „Unsichtbar“ ist manchmal stilvoll, sieht aber oft wie CSI Miami aus (nicht verwunderlich, da der Produktionsdesigner Carlos Barbosa auch für diese TV Serie arbeitet). David Goyer entgleitet oft das Konzept „visuell“, lässt die Charaktere erklären, wenn Bilder sprechen sollten, und bleibt uns oft notwendige Erklärungen schuldig. Mir wurde gesagt, ich sollte den Film wirklich genau ansehen, um das Ende zu verstehen. Gut, ich hab ihn mir angesehen. Und ich bin noch immer verwirrt. Der Soundtrack ist gut, jedoch laut und erdrückend und erweitert weder die Geschichte noch die Charaktere. Scheinbar wurden ganze Szenen nur dazu gedreht, um einen bestimmten Track einzubauen. Musikvideos sollten doch MTV vorbehalten bleiben.

Au weia. Es scheint, ich hab an diesem Film kein einziges gutes Haar gelassen. Aber halt, da gibt es etwas. Den Trailer. Ich schlage vor, nur diesen anzusehen und sich dann den Rest des Abends vorzustellen, wie die Gilmour Girls mit Waffen wären. Sicherlich unterhaltsamer als „Unsichtbar“.

Tim Saunders, transl. K. Weber


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3/10