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Lost Area
Fresh Act Oktober 2012


Dass wir in der Schweiz gute Hard Rock Bands haben, dürfte den meisten bekannt sein, dass es aber auch im Bereich Elektro-Rock ernstzunehmende aufstrebende Bands gibt, wohl weniger. Lost Area haben mit ihrem Debüt-Album „Destroying Something Beautiful“ (Review hier) ein wahres Meisterwerk erschaffen. Die Band hat dieses Album auf eigene Faust und ohne die Unterstützung eines Labels produziert. Und auch ihre Videos können sich sehen lassen. Sie haben eine Message zu vermitteln, also ist es Zeit, euch diese Band näher vorzustellen.

Hallo, könnt ihr euch zuerst mal vorstellen? Wer seid ihr und wie hat alles mit Lost Area angefangen?
Jan: Lost Area sind VDiva, Jan Bertram, Chris Fox und Fabi.
Tja wie fing alles an… 2003 war ich im Studio eines bekannten Musikers und er hat mein Interesse geweckt. Also gründete ich 2003 Lost Area und wir haben los gelegt. Nach einigen Besetzungswechseln und nun auch Stilwechsel haben wir uns nun gefunden und es macht super viel Spass.

Wie würdet ihr die Musik beschreiben die ihr spielt?
VDiva: Ich würde sagen, dass es eine Art Rock mit Elektro Einflüssen ist. Oder eine Art von Elektro mit Rock Einflüssen. Wir versuchen nicht wirklich in einem Genre oder einer Szene zu bleiben, unser Ziel ist es, gute Musik zu machen, die wir mögen und die repräsentiert, was wir im Moment sind. Die Band startete als ein Elektro Act, aber während der Jahre hat sich alles entwickelt, neue Mitglieder und neue Ideen haben unsere Musik radikal verändert, auch wenn wir das Basiskonzept hinter Lost Area behalten haben, und das ist Musik zu machen mit Seele und Gefühl.

Ihr habt gerade euer Album fertig, das ihr komplett in Eigenproduktion macht, ist das richtig? Habt ihr bereits einen Titel für das Werk und was dürfen die Leute erwarten?
VDiva: Unser neues Album heisst “Destroying Something Beautiful” und wie du gesagt hast, haben wir es komplett selber produziert. Es ist fast sowas wie ein Konzept Album: Es dreht sich mehr oder weniger über Leute, die in ihrem Leben gequält, schikaniert, belächelt, physisch und mental gefoltert wurden, nur weil sie anders sind, nur weil sie etwas sind, das andere Leute nicht verstehen können, oder nicht verstehen wollen. Diese Art von Leid ist oft eine Wunde, die nicht heilt, es ist eine tiefe Traurigkeit, die Leute ihr ganzes Leben lang in sich tragen. Wir versuchen zu sagen, dass niemand das Recht hat, das Leben anderer Leute zu ruinieren, dass Ignoranz der einfachste Weg ist, mit den Gefühlen anderer Leute zu spielen. Unsere Message geht an die Jungs und Mädels, Männer und Frauen, die diese Art von Schmerz erlebt haben: Lasst euch nicht vorschreiben, wie ihr euer Leben zu leben habt, stellt euch ihnen und zeigt ihnen ein Lachen, ihr seid besser als die.

Ihr habt bereits einige Video Clips, die hier zu finden sind: www.youtube.com/officiallostarea - habt ihr bereits Pläne für einen neuen? Könnt ihr schon was verraten?
VDiva: Wir haben bereits das Video für unsere kommende Single “You are Alive” aufgenommen. Dieses Video zeigt genau das, was wir zu sagen versuchen auf unserem Album, es zeigt den Schmerz, aber auch den Ausweg für jeden, der in dieser Art von Situation ist.
Jan: Ja und „You are Alive“ wird nicht das einzige Video zu dem Album bleiben. Wir haben noch eine Menge Ideen.

VDiva, ich glaube du bist ursprünglich aus Italien, oder war es das Tessin, wie bist du in dieser Band gelandet? Und wie bist du in die Schweiz oder nach Aarau gekommen?
VDiva:Ich bin aus Italien. Ich bin vor 5 Jahren in die Schweiz gezogen wegen der Liebe. Es ist ein wunderschönes Land mit schönen Landschaften und ich liebe es, hier zu leben. Vor einem Jahr, als ich an meinem Solo Projekt Violent Diva arbeitete, wurde ich von Jan kontaktiert, der auf der Suche nach einem Sänger war. Die Dinge haben gepasst und hier sind wir nun. Es war ein langer und fordernder Prozess, wir haben uns sehr verändert während des letzten Jahres, und ich brachte all meine unterschiedlichen Einflüsse in die Musik der Band ein. Ich höre mir viele unterschiedliche Arten von Musik an, ich kann mich nicht auf ein Genre festlegen, ich liebe Crossovers und Unbefangenheit.

Ihr habt 2010 eine ganz spezielle Show gespielt im HR Giger Museum in Gruyeres, könnt ihr mehr darüber erzählen, wie ist es dazu gekommen?
Jan: Das haben wir meiner Frau Annie zu verdanken. Sie hat einen sehr guten Kontakt zu dem Museum und HR Giger. Wir haben bereits 2009 im Giger Museum gespielt. Das war bei der Vernissage zur Ausstellung von Annie. Und 2010 durften wir nochmals im Rahmen eines Sommerfestes spielen. Da die gesamte Band die Kunst von HR Giger sehr schätzt, war es natürlich eine riesen Ehre für uns. Und wir würden es jederzeit wieder tun ;)

Ihr wart ja schon auf Tour mit Project Pitchfork und im Herbst geht ihr wieder auf Tour mit ihnen und Stahlmann, wie bereitet ihr euch auf diese Tour vor? Was erwartet ihr davon?
Jan: Ja, das ist richtig. Nachdem wir das Album fertig gestellt haben, verbringen wir nun in etwa genau so viel Zeit im Proberaum, um die neuen Songs zu verinnerlichen. Und wir sind alle froh, dass es endlich wieder losgeht. Wir freuen uns unheimlich auf die Bühne. Das ist der eigentliche Grund, warum wir Musik machen… Was wir uns davon versprechen… Das sind unterschiedliche Dinge. Auf der einen Seite wollen wir unsere Musik einem grossen Publikum vorstellen. Sind wir mal ehrlich… Unser Bekanntheitsgrad ist noch ausbaufähig ;) Und der andere Punkt ist natürlich Spass. Uns verbindet auch etwas mit Pitchfork und Stahlmann. Man kennt sich. Wir fahren nicht mit irgendjemandem mit. Stahlmann hat uns z.B. eingeladen. Wir können es kaum abwarten, das es endlich los geht ;)

Glaubt ihr das es in der Schweiz grundsätzlich schwieriger ist, mit der Musik, die ihr macht, Fuss zu fassen, als zum Beispiel in Deutschland?
Jan: Nein das glaube ich nicht unbedingt. Ich gehe eher davon aus, dass die Schweiz sogar etwas offener sein könnte für unseren neuen Sound. Ich denke, die eine oder andere Band hat es ja bereits vorgemacht. Aber um das heraus zu finden, gehen wir ja auch auf Tour ;)

Wenn ihr etwas an der Schweizer Musikszene ändern könntet, was wäre das?
Jan: Ich fände etwas mehr Zusammenhalt unter den Bands super. Jeder geht seine eigenen Wege und der andere interessiert nicht. Wir haben vor kurzem einen Versuch gestartet, aber da blieb es auch bei einem guten Gespräch…. Ich gehöre zu denen, die aber nichts Negatives über die Schweizer Veranstalter sagen kann. Wir haben bis heute immer eine wirklich gute Unterstützung bekommen.

Was wollt ihr mit eurer Musik erreichen und wo seht ihr euch in 10 Jahren?
VDiva: Wir wollen weiterhin Musik machen, die wir lieben und die wert ist zu existieren. Wir wollen Konzerte spielen, Leute treffen aus der ganzen Welt und mit ihnen die beste Zeit verbringen, so gut es nur geht.
Jan: Ich bin der alte Mann der Band ;) In 10 Jahren werde ich mich höchstwahrscheinlich mehr auf Produktionen im Studio konzentrieren. Mal sehen was die Falten sagen ;)


Träumt ihr von einem Plattenvertrag? Wenn ja, wie würdet ihr euch anpreisen (Slogan)?
Jan: Ein Plattenvertrag hatten wir schon und das war für die Katz… Kommt also darauf an, was für einer… Wir würden uns aber nicht anbiedern, sondern einfach nur unser Material schicken und abwarten. Entweder die Musik und Artworks gefallen, oder nicht…

Wie wichtig ist heutzutage ein Plattenvertrag? Glaubt ihr eine Band kann das alles selber machen?
Jan: Wie ich eben schon erwähnte… Es kommt darauf an was für ein Label… Wenn man ein kleines Indie Label nimmt, kann man es auch selber machen. Ein Major wie Universal oder so was nimmt im Normalfall richtig Geld in die Hand, die Band zu fördern und zu promoten. Das kann man nicht selber machen, weil einer Band/einem Musiker dafür einfach das nötige Kleingeld fehlt…

Warum seid ihr DIE Band die sich unsere Leser anhören sollten?
VDivaEs gibt viele gute Musik dort draussen. Glaubt nicht denen, die sagen, es gibt nichts Neues, das es wert wäre gehört zu werden. Wir sind hier, um gute Musik zu machen und Leute dazu zu inspirieren, das Beste zu sein was sie sein können.
Jan Ich denke, hört einfach mal rein und urteilt selber. Bereuen werdet ihr es sicher nicht…

Danke vielmals, ich wünsche euch in Zukunft alles Gute
http://www.lostarea.com/


Autor: Sandy Mahrer, photos: Band
Eingetragen am: 2012-10-01

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