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Audrey Horne Listening Session - Le Fol

2007-09-05
Stadt / City Bergen 
Land / Country Norway 
Web www.myspace.com/audreyhornemusic
audreyhornemusic.com
 
Veranstaltungsort:
Location
Garage 
Datum / Date25 August 2007 

Nach Audrey Horne aus David Lynchs “Twin Peaks” benannt, hat sich die norwegische Rockband vor zwei Jahren aus erfahrenen Musikern in Bergen gegründet. Mit ihrem Debüt No Hay Banda haben sie gleich mal den norwegischen Grammy für den besten Metal Act abgestaubt. Nach einem Wechsel im Line-Up und bei einem neuen Label unter Vertrag legt die Band nun ihr zweites Album Le Fol nach.

Audrey Horne sind:

Torkjell "Toschie" Rød (vocals) - Sylvia Wane
Thomas Tofthagen (guitar) - Sahg
Arve “Ice Dale” Isdal (guitar) – Enslaved, I, Bourbon Flame, Trinacria, Malignant Eternal
Kjetil Greve (drums) – Deride



Gleich der Opening Track Last Chance For A Serenade setzt die Messlatte für den Rest des Albums recht hoch an. Last Chance For A Serenade kommt mit recht brachialem Hard Rock um die Ecke und schafft es, eine Spannung zu erzeugen und diese bis zum Ende aufrecht zu halten. Die Dopplungen von Toschies Stimme irritieren zwar kurz, passen aber gut und werden bei vielen Songs des Albums als Effekt genutzt. Dieser Song macht definitiv Lust auf mehr. Mit Jaws ist dem ungewöhnlichen Quartett ein echter Ohrwurm gelungen. Jaws hat so ziemlich alles, was man in seinem Ohr wieder finden will. Eine mitreißende Melodie, gefühlvolle und dennoch aggressiv treibende Gitarren, sowie ein Toschie, der alles aus seiner Stimme holt. So soll´s sein. Wer allerdings bei dem Song gleich mal spontan an Tool erinnert wird, steht sicherlich nicht alleine da, denn die Parallelen sind unüberhörbar - wenn es ein Tool Song wäre, könnten sie stolz darauf sein.

Düster, etwas rotzig, kraftvoll und atmosphärisch wird es bei Last Call. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, den Song schon gehört zu haben. Hier hat Faith No More sicherlich Pate gestanden. Dennoch ist Last Call ebenso wenig wie Jaws eine Kopie, sondern ein toller Song, der der Inspiration alle Ehre macht.

Bei Threshold wird gerockt, bis der Arzt kommt! Threshold ist eingängig und hat das Zeug zum Hit. Monster ist ein eine langsame schöne Rock Ballade, die sich allerdings das Prädikat "Mainstream" gefallen lassen muss. Etwas sehr amerikanisch, etwas zu glatt gebügelt... wobei gerade solche Songs ja bekanntlich Bands nach oben pushen können, und dieser Kombo sei es gegönnt.



Ähnlich wie bei Last Call, klingt auch In The End ganz schön nach Faith No More, wobei dieser Song es nicht ganz schafft, die geschaffene Atmosphäre bis zum Ende zu halten. Es lebe der gute alte Grunge, heißt es bei Pretty Girls Make Graves. Die schöne von Gitarren getragene Melodie gepaart mit dem Gesang setzt sich leicht im Ohr fest und hat das gewisse Etwas. Bei Bright Lights sollte man sich nicht vom Namen täuschen lassen. Dieses schöne Stück ist düster wie die Nacht und hüllt den Hörer damit völlig ein.



Afterglow kommt mit brachialen Gitarrenriffes als aggressiver Hard Rock daher. Hell Hath No Fury, Wish You Hell und So Long Euphoria habe ich leider verpasst, aber wenn sich die Songs in das Album einfügen, ist Audrey Horne mit “Le Fol” ein tolles Album gelungen. Auch ohne die vier Songs, die jetzt nicht besprochen wurden, ein echter Kauftipp. Audrey Hornes moderner Sound mag dem Einem oder Anderem, gerade bei dem Song Monster, zu glatt und mainstreamig sein, doch Songs wie Last Chance For A Serenade, Jaws, Threshold und Last Call lassen das Rock-Herz wieder im Takt schlagen und bei Pretty Girls Make Graves und besonders bei Bright Light ein wenig schwerer werden.

Da es fast nichts auszusetzen gab, muss ich hier - auch wenn ich die restlichen drei Songs nicht bewerten kann - fast die Höchstwertung geben.



Auf der Band-MySpace-Seite kann man schon mal in "Jaw", "Last Call", "Threshold" und "Monster" reinhören, um sich die Wartezeit bis zum Release außerhalb Norwegens (Indigo Recordings hat noch kein Datum bekannt gegeben) zu verkürzen.


Samira Alinto


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9.5/10