STALKER - Printversion
Metal Elite Cruise

2007-11-12
Stadt / City Helsinki - Tallin 
Land / Country Finland - Estonia 
Web www.metal-elite-cruise.com
 
Veranstaltungsort:
Location
M/S Galaxy 
Datum / Date03 - 04 Oct 2007 
Bildergalerie / Picturegalerie Metal_Elite_Cruise_2007 
Photos: Pia Sundström 

Mittwoch

Die M/S Galaxy, die zwischen Helsinki und Tallin kreuzt und rund 2.500 Passagiere fassen kann, lag schon am Hafen, als sich zirka 1.300 Metalheadz am Helsinki Port zur ersten finnischen Metal Cruise einfanden. Da es bis zum Ablegen des Kreuzfahrtschiffes noch drei Stunden totzuschlagen galt, machten die meisten einen kleinen Spaziergang zum nahe gelegenen Einkaufszentrum, um sich mit etwas Proviant einzudecken und schon mit Feiern anzufangen. So ließ sich auch die für Finnen um diese Uhrzeit sehr gelockerte Stimmung beim Buffet erklären, dass im Preis auch alle Getränke enthalten waren. Das Angebot an Speisen ließ sich auch mehr als sehen und verdient hier wirklich eine lobende Erwähnung. Nach dem Essen war es Zeit für den Opener der Cruise.

For Selena And Sin
19:15-20:00 Uhr, Pub Tallink
Annika Jalkanen begrüßte die feierwilligen Gäste mit recht schwermütigen Klängen, die aber in der sich immer mehr füllenden Kneipe ziemlich untergingen. Die junge finnische Band kämpfte sich allerdings tapfer durch ihr Set und beendet es mit einer Coverversion von Uriah Heeps "Lady in Black".

Villieläin

20:30-21:30 Uhr, Moonlight
Ein wenig zu viel Tarja, ein wenig zu hoch und wirklich lächerliche Bühnenkostüme gab es danach im Moonlight vom wilden Tier (Übersetzung von Villieläin) auf die Ohren. Spaßig war es allemal, und wie wir später am nächsten Tag bei der Hevi-Karaoke (die Sängerin sang Nightwish... oh Überraschung!) vom Vater der Sängerin erfuhren, war dies der erste Auftritt der Band vor Publikum. Ganz schön mutig!

Norther

21:30-22:30 Uhr, Starlight
Petri Lindroos und seine Mannen passen dann auch wirklich zu der allgemeinen Feierlaune an Bord. Band und Publikum schienen sichtlich Spaß zu haben, und das Moshpit ließ sich auch schon sehen. Als aus dem Publikum ein etwas zu lautes "Move!" in Richtung des Keyboarders Tuomas Planman ertönte, der für seinen minimalen Bewegungsaufwand berühmt ist, begann sogar dieser für den Rest des Sets zu bangen. Sehr gelungen, und Norther, wie man sie kennt.

Manzana

22:30-23:30 Uhr, Moonlight
Die aus Tampere stammende Band, die ihren Stil selber als Pop-Metal bezeichnet, wartete wieder mit einer Frau am Mikrophone auf. Lustig sieht Piritta aus, und quirlig ist sie auch, aber weder gesanglich, wo sie einige Male daneben gehauen hat, noch musikalisch konnte die Band punkten. Während sich fast das gesamte Norther Publikum an der Bar drängte, holte Manzana einige skurril anmutende Ausdruckstänzer auf die Tanzfläche, wodurch der Auftritt doch noch einen erheiternden Unterhaltungswert bekommen hatte.

Entwine

23:30-00:30 Uhr, Starlight
Ungewöhnlich hart ging es bei Entwine auf der Bühne zu. Selbst die Weichspülsongs waren auf mehr Metal getrimmt und klangen irgendwie satter als auf der CD. Mit viel Spielfreude und jeder Menge Blödsinn auf der Bühne überraschte die Band mit einer tollen Show. Bei "Twisted" gesellte sich sogar noch Jules Näveri von Enemy Of The Sun und Profane Omen ans Mikro und ließ das Moshpit brodeln. Sehr gelungener Auftritt!

Ultra Mayhem

00:30-01:30 Uhr, Moonlight
Zunächst ließen Ultra Mayhem, deren Bandname schon ein gewisses Selbstvertrauen vermuten lässt, ihr Publikum mehr als 20 Minuten warten um dann sichtlich lustlos die Bühne zu betreten. Was dann geboten wurde verdient nicht viel Erwähnung. Etwas Thrash, etwas Möchtegern Death und ganz viel Langeweile ließen das Moonlight zusehends leerer werden und an den Bars die Barmänner in Schweiß ausbrechen. Denn hier sei gesagt, dass die Getränkepreise Tallin-Niveau hatten und somit sehr erschwinglich waren. Auch Zigaretten und andere leckere Getränke fanden bei den Cruisern im Dutyfreeshop hellen Anklang.

Moonsorrow

01:30-03:00 Uhr, Starlight
Nach diesem Reinfall kamen Moonsorrow gerade rechtzeitig, um die gute Stimmung an Bord nicht kippen zu lassen. Während die Hälfte der Gäste an der Bar versackt war, schafften es die andere Hälfte, schon gut befeuchtet, zurück ins Starlight um bei schönen atmosphärischen, aber keineswegs weichen Pagan/Folk-Metal das Glas wieder abzustellen und an den Nackenschmerzen von morgen zu arbeiten. Gelungene Show!

Deadlock
03:20-04:50 Uhr, Moonlight
Noch einmal die Hälfte des Publikums verschwand als Deadlock zu guter Letzt spielten. Mit viel Einsatz und einer sehr professionellen Show konnten sie aber alle, die noch wach waren, nicht über der Rehling hingen, oder es schlicht und einfach nicht rechtzeitig raus geschafft hatten, für sich einnehmen. Nachdem die müden Knochen auch diese anderthalb Stunden noch gerockt wurden, traf man nur noch eine Handvoll Hartgesottener in der Metal Disko.


Metal Disco
bis 06:00 Uhr, Zenith
Leer war es. Der Vorteil an einer leeren Disko und einem netten DJ ist die freie Songauswahl der Anwesenden. Zehnmal Slayer, fünf Mal Iron Maiden, fünf Mal Pain, drei Mal Krisiun und das in einer Stunde ist Rekordverdächtig. Später konnte man Leute mit Anzügen beobachten die sichtlich verstört und mit wenig bis gar keinem Erfolg versuchten ein paar der headbangenden Mädels anzugraben. Es gab anscheinend auch "normale" Passagiere an Bord. Bevor die Disko um 6:00 Uhr schloss hatten die Fremdkörper dann auch aufgegeben.

Nachdem alle Bars geschlossen hatten, ging die Party in den Gängen, Kabinen und Treppenaufgängen, sowie Fahrstühlen weiter, bis die erste Bar um 7:00 Uhr wieder öffnete.

Donnerstag

Ruhig war es erst, als der Kapitän auf Finnisch gegen 10:00 Uhr durchsagte, dass jetzt die Möglichkeit bestünde sich Tallin anzusehen und an Land zu gehen. Nach dreißig Minuten kam die gleiche Ansage bei der "Jemand" in "Irgendjemand" geändert wurde. Kurz bevor die M/S Galaxy wieder in Richtung Helsinki ablegte, gab er es dann auf.




Hevi-Karaoke

10:00-14:00 Uhr, Moonlight

Wirklich wach waren nur die aufgeregten Angehörigen der Karaokesänger/innen morgens um 11:00 Uhr im Moonlight.

Finnen lieben Karaoke und auch wenn einige immer wieder einnickten, wurde doch jeder Auftritt mit Lachern oder auch Applaus honoriert.

Wie bei jeder Hevi-Karaoke gab es auch hier Talente und Schreckschrauben in angemessener Mischung. Spaß am Morgen!

Ari Koivunen

13:30-15:00 Uhr, Starlight
Um 13:00 Uhr wurde es schlagartig leer im Moonlight und die anwesenden Damen hetzten noch einmal in ihre Kabinen um sich noch etwas mehr anzupinseln, denn jetzt stand ER auf der Running Order. Wer? Ja, das hab ich mich auch gefragt, denn der Name Ari Koivunen sagt bisher außerhalb von Finnland noch kaum jemanden etwas. Ari ist der finnische Idol-Search-Gewinner und anders als unser Maddin mit seinem Kinnbärtchen auf dem Wacken ausgebuht und mit zugewandten Rücken beglückt wurde, ist Ari in Finnland cool und ein echter Star. Wer dann aber so früh am Tag mit frenetischem Gekreische begrüßt wurde, sah aus wie geschätzte 15 Jahre und wäre mir nie aufgefallen, wenn er nicht am Mikro gestanden hätte. Das ist er also... Musikalisch gab es nicht viel zu beanstanden. Stimmlich hat Ari wirklich einiges zu bieten und der Rest der Band spielte ihr Set routiniert. Ein wenig zu routiniert, etwas zu mainstreamig und zu poserhaft für meinen Geschmack. Das Publikum bestand zu gut 75 % aus Mädels, die teils wie Geburtstagstorten gekleidet laut vor sich hinschmachteten und der glücklichen, zu der Ari zum Ende hin von der Bühne hüpfte und einen Song mit ihr zusammen und für sie sang, am liebsten die Augen ausgekratzt hätten. Herrlich!

Um 16:30 war der Port Helsinki wieder erreicht und wenn man den Metal-Leichtmatrosen glauben schenkte, würde so ziemlich jeder in anderthalb Stunden bei der Cruise-Afterparty auftauchen und weiter feiern - schließlich kommen nur die wirklich Harten in den Garten! Tja, hier sei angemerkt, dass außer einer der Veranstalter (eine Deutsche) nur die STALKER-Crew und noch 5-6 andere Verwirrte im Inferno weiter feierten. Tztztz... und das wollen partyfeste Finnen sein!

Fazit:

Die erste finnische Metal-Cruise war zwar nicht so gut besucht, wie von den Veranstaltern erhofft, aber kann doch als Erfolg verbucht werden. Da die Veranstalter der nächsten finnischen Cruise, die zum alljährlichem Spinefeast Festival im Januar stattfinden soll mit an Bord waren um sich wertvolle Tipps zu holen, kann man sich wohl schon auf dieses Event freuen.


Samira Alinto, transl. K. Weber


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7.5/10