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Tuhma Birthday Bash

2008-05-19
Stadt / City Helsinki 
Land / Country Finnland 
Web
 
Veranstaltungsort:
Location
Nosturi 
Datum / Date09.05.2008 
Bildergalerie / Picturegalerie spec_tuhma_gal 
Photos: Kathleen Gransalke, Sabine Koch 

Tuhma feiert Geburtstag und alle sind eingeladen, aber wer zur Hölle ist Tuhma? Tuhma ist der Name einer hiesigen Firma, die vor allem mit Promotion zu tun hat, aber auch als Plattenlabel tätig ist und so durften die einzigen beiden Bands, die bisher bei Tuhma Records unter Vertrag sind, Defuse und Mind of Doll, natürlich bei der 5-jährigen Geburtstagsparty auch nicht fehlen. Tuhma bedeutet aber auch böse, unartig, unanständig und wenn eine Geburtstagsparty schon mal unter diesem Motto steht, dann kann man wohl einiges erwarten. Und es dauert auch nicht lange, da steht auch schon die Hostess des Abends in einem roten Lack-Outfit auf der Bühne, welches sie sich dann am Ende der Party lasziv abstreifte. Böses, böses Mädchen!



Aber zuerst betraten die Barbe-Q-Barbies die Bühne, um die Gäste von ihrer Unartigkeit zu überzeugen. Und sie hatten auch sehr bestechende Argumente, vor allem in Form von knallengen Hot Pants. Aber auch musikalisch ließ die All-Girl-Group die Sau raus und vor allem Sängerin Niki entpuppte sich, trotz ihrer zierlichen Figur und, äh, Barbie-Looks, als echte Rockröhre. Unbedingt im Auge behalten! (KG)



Bei der zweiten Band der Tuhma-Geburtstagsparty handelte es sich um Sonic Roots. In der Ankündigung der Band fiel öfters der Name Type O Negative, was die Erwartungen steigen ließ. Gewisse Ähnlichkeiten lassen sich auch nicht verleugnen, Sänger Henry Lee Roots, düster, in langem schwarzen Ledermantel, mit Feder im Haar und Sonnenbrille auf, erinnerte auch stark an eine jüngere Version von Jyrki69, genau wie das Gepose. Der dunkel angehauchte Rock´n´Roll kann man durchaus in die Schublade Type O Negative und 69 Eyes stecken. Musikalisch ist auch am Ganzen nichts auszusetzen, allerdings fehlt doch die Souveränität und Qualität der Stimme. Sänger Henry Lee Roots wirkt zu verkrampft, meist doch eher arrogant und genervt. Vermutlich Teil seiner Show, aber es wirkt einfach nicht authentisch. Generell, um sich diese Art von rotziger Arroganz leisten zu können, muss der Rest schon stimmen. Er versucht zwar nach Leibeskräften das Publikum zu motivieren, aber so ganz gelingen will es nicht. An die Stimme und das Charisma eines Peter Steele kommt er bei weitem nicht heran. (SK)



Bergfest feierten dann Defuse mit ihrem Sänger und hauptberuflichem Tuhma-Mitarbeiter Jani Hyvärinen, der diese Gelegenheit nutzte, um auf raffinierte Weise gleich mal Eigenwerbung für´s neue Album zu machen, welches voraussichtlich im Sommer erscheinen wird. Nach dem Gig zu urteilen wird´s darauf dreckigen, rotzigen Partyrock oder „blasting attitude rock“, wie es die Band selbst beschreibt, zum Mitgrölen geben. Einige Versuche, die Leute zu eben jenem zu animieren, glückten nur bedingt, im Großen und Ganzen hielten sich die Publikumsreaktion doch eher etwas in Grenzen. Vielleicht sollte man hier auch auf den Einsatz von Hot Pants (siehe Barbe-Q-Barbies) zurückgreifen, falls nix anderes hilft...(KG)



Endlich wird es auch mal etwas voller vor der Bühne und Mind of Doll geben auch direkt Vollgas. Nach einer Weile wachte auch das Publikum auf, honoriert die großartige Show und fängt endlich an zu feiern. Angenehm auch, dass Sänger Visa Heinonen ohne viel übertriebenes Gepose, dafür aber mit einer sympathischen Attitüde, mit Bühnenpräsenz, guter Musik und Stimme, es schafft, das Publikum in den Bann zu ziehen. So wie es sein sollte, wenn die Musik und Show stimmt, dann kommt die gute Laune von alleine. Der energiegeladene „gute, alte“ Rock´n´Roll, wie Mind of Doll ihn auf´s Parkett legen, schafft das problemlos - zumindest bei einer guten Liveband und das ist bei Mind of Doll nicht in Frage zu stellen. (SK)



Der Auftritt von The Heartburns ist in aller erster Linie mal kurz, sehr kurz. Vielleicht weil man dem Zeitplan doch schon ziemlich hinterher hängt? Musikalisch fallen sie mit ihrem schnellen und brachialem Punk auch völlig raus aus dem doch im Allgemeinen eher Rock´n´Roll-lastigen Programm. The Heartburns machen klassischem Punk, etwas im Stile der Ramones. Sänger Seemu tobt,als gäbe es kein Morgen mehr, von Anfang an über die Bühne und die Band lässt auch keine Sekunde im Tempo nach. Ein paar wenige anwesende Punks bewegen sie so auch, einen kleinen Moshpit zu bilden. Allerdings, wie schon erwähnt, nach kurzer Zeit war das Spektakel schon vorbei. (SK)



Mit unartigen Outfits glänzten dann auch die Rausschmeißer des heutigen Abends Turmion Kätilöt und ihre Fans. Lack, Leder, Riemen, Korsetts, Facepaint so weit das Auge reicht. Wenn man allerdings darüber mal hinwegschaut, dann bleibt musikalisch gesehen, nicht wirklich viel übrig –stumpfe Industrial Beats mit noch stumpferen Texten a la „Lihava Sika“ [fettes Schwein]. Vielleicht ist diese Art von Musik aber auch genau das, wonach es dem noch recht jungen Publikum, dass die Mannen aus Kuopio lautstark anfeuert, verlangt. Na ja, Scooter für Gothic Kids, wer´s mag?



Und so endete die Geburtstagsparty für die zahlenden Gäste und es bleibt nur „Alles Gute“ für die nächsten 5 Jahre zu wünschen. (KG)

www.myspace.com/barbeqbarbies
www.myspace.com/sonicrootsband
www.myspace.com/defuse666
www.mindofdoll.com
theheartburns.com/
turmion-katilot.info/

Kathleen Gransalke, Sabine Koch


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7/10