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Radio Rock Finlandia

2009-01-11
Stadt / City Helsinki 
Land / Country Finland 
Web www.radiorock.fi
 
Veranstaltungsort:
Location
Icehall 
Datum / Date5.12.2008 

Einen Tag vor dem Finnischen Unabhängigkeitstag, am 5.12.2008, luden Radio Rock ihre Hörer in die Eishalle zum diesjährigen Radio Rock Finlandia Konzert inklusiver Preisverleihung. Das Line-up versprach eine interessante Mischung finnischer Bands und vor allem Mokoma und Amorphis zogen zu ungewohnt früher Stunde in die Eishalle. Aber geplant war ja auch ein Musik Marathon mit insgesamt 10 Bands. Die einzige Frage, die ich mir von Anfang an stellte, war: Wie passen Negative als Headliner in dieses Konzept? Ich sollte Recht behalten, aber dazu später. Vielleicht wollten die Herren von Radio Rock am Ende auch nur ein paar fliegende Höschen sehen, wer weiß das schon?

Als erste Band betraten Apulanta die Bühne und die Reihen füllten sich langsam. Die Herren im grauen Anzug heizten ihrem Publikum gut ein. Die Pyroshow tat auch ganz gut, da man das Gefühl hatte, auf dem eisigen Boden festzufrieren, es ist ja auch nicht umsonst eine Eishalle... Nach exakt einer halben Stunde hinterließen sie eine zufriedene Masse. Mein Gedanke als Apulanta-Einsteiger war: hätte ruhig ein bisschen länger sein können.

Aber Kotiteollisuus standen schon in den Startlöchern. Das gute an der Radio Rock Show waren nämlich die zwei Bühnen, die nebeneinander aufgebaut waren, so dass es einen fließenden Übergang gab, ohne Aufbau, Abbau und lästigem Soundcheck! Die kurze Wartezeit wurde noch durch ein Backstage Interview durch Jussi 69 verkürzt, der Kotiteollisuus Frontmann Hynynen auf dem, als Garderobe getarnten Klo, interviewte. Perkele! Dann stand er auch schon in seinem Kilt auf der Bühne. Was für den einen „furball“, ist für die andere der „Sexiest Man of Finland“. Die Performance war gut und Herr Hynynen gewohnt gesprächig und sein Publikum stichelnd. An dieser Stelle hätte man sich eine finnische Begleitung gewünscht, da die finnischsprachige Masse doch recht amüsiert wirkte.



YUP passten dagegen nicht so ganz ins Konzept. Die Reihen lichteten sich. Bei Diablo sah es da schon ganz anders aus. Nach einem etwas faden Einstieg spielten sie sich warm und dem Publikum schien´ s zu gefallen. Aber definitiv steigerungsfähig!

Nach einer kurzen Pause und der Verleihung des Radio Rock Preises, der an Nightwish ging und von Marco Hietala in Empfang genommen wurde, betraten Teräsbetoni die Bühne.
Nun ja, Power Metal ist nun nicht mein Fall und ich weiß bis heute nicht wo die Männer hier so reiten, aber die Show war musikalisch und vor allem pyrotechnisch einwandfrei! Ich sag nur: Feuer frei!!!

Während Maj Karma gönnten wir uns eine kurze Pause von dem Musik-Marathon und wurden erst wieder von einem durchdringenden Schrei zur Bühne gelockt, der mir doch sehr bekannt vorkam.

Die Northern Kings performten gerade und ich erkannte gleich die Quelle des Schreies, denn auch hier ist Jarkko Ahola von Teräsbetoni involviert, neben Marco Hietala von Nightwish, Tony Kakko von Sonata Artica und J-P Leppäuoto von Charon. Ob man jetzt „Take On Me“ von A-ha als „Metal“-Cover braucht, soll jeder selbst entscheiden. Ich war jedenfalls schon in hellster Vorfreude auf Mokoma und erduldete die Coverversionen geduldig und sollte auch nicht enttäuscht werden.

Man mag es kaum glauben, aber man kann zu finnischem Thrashmetal tanzen. Ich habe es gesehen mich aber dennoch zurückgehalten. Gefühlte Headliner des Abends waren definitiv Mokoma und Amorphis. Eben die Bands, die auch mich in die Eishalle gelockt haben. Vor der Bühne wurde es langsam rappelvoll und das Publikum ging voll mit.

Amorphis waren ebenfalls heiß ersehnt, wie man an den Rufen des Publikums erkannte und Tomi Joutsen nach dem ersten Song schon außer Atem vom ewigen Haare kreisen. Die Songauswahl für eine halbe Stunde war recht gut, da sie sich auf ihre Hits konzentrierten und sogar Sachen aus Pasi Koskinens Zeit spielten. Das erste Mal an diesem Abend hörte ich „We Want More“-Rufe! Das sagt wohl alles...



Dann kam der offizielle Headliner: Negative. Doch was geschah? Die Reihen lichteten sich und zurück blieben Jonne Aaron und die Jungs von Negative sowie eine handvoll Zuschauer. Unbeeindruckt vom schwindenden Publikum, lieferten sie ihre Show ab. Und der Abend endete im rosarotem Glitter!

Fazit des Abends: Stimme weg! (aufgrund von kraftvollem Mitsingen, aber auch einer aufkommenden Erkältung)
Die halbstündige Performance der einzelnen Bands kann man so gesehen als Appetithäppchen verstehen; macht nämlich Appetit auf mehr!


Yvonne Zawada, transl. Kathleen Gransalke


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7/10