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Tuska Festival 2010

2010-07-13
Stadt / City Helsinki 
Land / Country FIN 
Web www.tuska-festival.fi
 
Veranstaltungsort:
Location
Kaisaniemi Puisto 
Datum / Date2.-4.7.2010 
Bildergalerie / Picturegalerie siehe Text/see text 
Photos: Jane Oliver, Klaudia Weber + Pia Sundström (Pain, Cannibal Corpse), Grit Kabiersch (Turmion Kätilöt) 

Tuska – auf finnisch “Schmerzen”, was bei 3 Tagen Affenhitze sicherlich bei einigen zutraf - erwies sich wieder einmal als machtvolles Beispiel, wie populär Metal in Finnland ist. Ausverkauft, d.h. insgesamt 33.000 schwarzkittelige Besucher versammelten sich im Herzen Helsinkis. Leider wird beim nächsten Mal nicht mehr der Park Kaisaniemi, sondern das Hafengelände Suvilahti als Veranstaltungsort dienen – hoffentlich kann dann auch dort die typische Familienpicknick-Atmosphäre des Festivals erhalten bleiben.

Freitag 2.7.2010


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Barren Earth (Sue stage)
Der Grossteil der Leute stand noch draussen in der Warteschlange, dennoch hatte sich eine beachtliche Menge versammelt, um diese All Star Band mit Mikko Kotamäki – Vocals, Olli-Pekka Laine – Bass, Sami Yli-Sirniö – Guitars, Janne Perttilä – Guitars, Kasper Mårtenson – Keyboards, Marko Tarvonen – Drums zu geniessen. Ihr Prog Melo-Death, verziert mit klassischen Metal-Soli von Gitarrenhexer Sami, wurde kräftig bejubelt. Im Auge behalten! (KW)



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Testament (Radio Rock Main Stage)
Die US-Old-School-Thrasher legten sich mit The Preacher und More Than Meets the Eye mächtig ins Zeug, leider war das Publikum noch etwas träge. Testament brauchten den halben Gig und Uralt-Kracher wie Over the Wall, Disciples of the Watch und Into the Pit, um das Ruder doch noch rumzureissen. Zum krönenden Abschluss dirigierte ein agiler und gut gelaunter Chuck Billy noch souverän eine massive Wall Of Death mit beachtlicher Publikumsbeteiligung, die ich lieber aus, sicherer Entfernung per Monitorwand begutachtete. Einziger Wermutstropfen meinerseits: es fehlte Burnt Offerings... (KW)


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Auf die Melo-Deather Insomnium (Sue stage) hatte ich mich ja auch schon im Vorfeld gefreut. Jedoch konnten sie an diesem Tag meine Erwartungen nicht erfüllen. Der Sound war mies und optisch machten sie auch nicht viel her. Mit ihrem sehr melodic, deathlastigen Sound schufen sie eine ganz spezielle düstere Atmosphäre, welche die an sich etwas statische Show wieder wettmachte. Musikalisch ( z.b. The Killjoy, The Harrowing Years) war alles so weit im grünen Bereich, für den Sound konnten sie ja nix. Dennoch zog es viele Neugierige zur Bühne und sorgten für ein reges Treiben. (ms)


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Die Finnen Tarot (Radio Rock Main Stage) um Sänger und Gründungsmitglied Marco Hietala waren danach die nächste Band, die eine ordentliche Meute vor der Bühne versammeln konnte. Besonders die Stimme von Marco war mal wieder erste Sahne, aber auch der Rest der Band zockte seine erstklassige Schippe Melodic/Power Metal ( z.b. Crows Fly Black, Calling Down the Rain, Pyre of The Gods, Rider of the Last Day) mit viel Spielfreude herunter, was TAROT neben den ebenfalls starken PAIN zum absoluten Highlight dieses Tages machte. Bei I Walk Forever sorgte ein Chor aus Kuopio für gesangliche Verstärkung. (ms)


Pain (Sue stage)
Im Zelt war das Publikum durchgehend enthusiastischer, hier bestand ja auch nicht die Gefahr von Dehydrierung und Sonnenstich. PAIN lieferten zudem eine grandiose Show ab, die so viel Energie versprühte, dass kaum jemand still stehen bleiben konnte und zu Songs Marke „Same Old Song“ massig Crowdsurfer unterwegs waren. Die Schweden haben sich durch hunderte Shows zu einer echten Macht entwickelt, die Live kein Stein auf dem anderen lässt. Am ersten Tuska-Tag waren sie zweifellos eine der besten Bands, die zu Recht vom Publikum gefeiert wurde. (ms)



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Swallow The Sun (Inferno stage)
Die Finnen waren akustisch wieder einmal top, optisch allerdings kaum wahrnehmbar. Das lag nicht nur am rappelvollen Zelt... eine Überdosis Trockeneis liess die Jungs – und das Mädel, Gastsängerin Aleah – fast völlig verschwinden. Der Versuch einer Illusion von (kühlenden) Nebelschwaden? Die doomige Melancholie von z.b. These Woods Breathe Evil, These Hours of Despair, Don´t Fall Asleep oder The Giant sorgte ohnehin für wohlige Gänsehaut. (KW)
PS: Wenn ihr wissen wollt, wie die Jungs ohne Nebel aussehen, Dušan Hýls Fotogalerie zu ihrem Konzert mit KATATONIA in Prag, CZ, hier .



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Satyricon (Radio Rock Main Stage)
Oslos radiofreundlicher Black Metal/Rock Export Satyricon, ob nun neuerdings eher Mainstream oder nicht, sind einfach toll in dem, was sie tun. Satyr ist ein geborener Frontman, der sogar etwas zuviel zwischen den Songs quatscht! Jedenfalls eröffnete die makellos agierende Band mit dem kalten brutalen Repined Bastard Nation und konzentrierte das Set hauptsächlich auf Now, Diabolical mit dem (zu sehr?) ansteckenden K.I.N.G, N.B und The Rite Of Our Cross. Einige Tracks vom The Age Of Nero Album folgten, The Wolfpack, Black Crow On A Tombstone & Die By My Hand. Es gab leider nur wenige Ausflüge in die frühe Vergangenheit, und als Zugabe entliessen uns die Jungs mit dem eindringlichen Mother North. (JO)



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Obituary (Inferno stage)
Eine der erfolgreichsten US-DM Acts, die Pioniere, und auf so einer kleinen Bühne? Wenn man ihre energiegeladenen Live-Shows und ihre Popularität betrachtet, muss es da wohl einen sehr guten Grund gegeben haben. Also nur falls du es schafftest, dich an “ich rühr mich nicht vom Fleck” Körpern vorbei wirklich ins Zelt zu quetschen, konntest du Zeuge einer heissen und schweisstreibenden Show werden. Aber wenigstens konntest du irgendwas sehen. Aber auch von draussen klang es ganz gut... Diese Jungs wissen definitiv, was sie tun, und das perfekt seit 1985; es gab Klassiker wie Slowly We Rot, Final Thoughts, Slow Death, Evil Ways, Dethroned Emperor und The End Complete. (JO)

Devin Townsend – Ziltoid The Omniscient (Radio Rock Main Stage)
Eine Welt-Premiere: Devin Townsend spielt sein Musical-ähnliches Konzeptaplbum aus 2007, Ziltoid The Omniscient vom Anfang bis zum Ende. Es geht um einen E.T namens Ziltoid vom Planeten Ziltoidia 9, der auf die Erde kommt, um die ultimative Tasse Kaffee zu finden (alles klar soweit?)

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Also, Hevy Devy bringt diesen Ziltoid mittels vorher aufgenommenen Monolog auf die Bühne, nach einem Intro der Venga Boys ´We Like To Party´. Ziltoid beschimpft das Publikum für eine Weile, ehe Devin ercheint, die streiten dann, liefern sich auch ein Gitarrenduell, und dann legt die gesamte Band erst richtig los. Trotz eines gewissen Lächerlichkeitsfaktors musst du dem Genie Devins Respekt zollen, und der schönen Schwere dieser Musik. Nachdem der Planet Smasher (gespielt von Chuck Billy, Testament) erschienen ist, folgen noch Colour Your World, The Greys und Deep Peace (von der Terria CD). Klar, dass man da verwirrt ist, es sei denn du bist ein Fan. Und in diesem Fall musst du sicherlich lächeln... (JO)

Wer nach einem Festivaltag noch immer nicht nach Hause wollte, der hatte die Qual der Wahl, weil gleich vier Clubs (Tavastia, Nosturi, Dante´s Highlight, Virgin Oil) täglich “Jatkoklubi” anboten; eines der Highlights war wohl die Ronnie James Dio Gala Freitagabend im ausverkauften Tavastia. Bekannte Sänger wie Marco Hietala & Tuple Salmela von Tarot sowie Ari, Koivunen (Amoral), J.Ahola (Teräsbetoni) Antony Parviainen (Machine Men), Pekka Ansio Heino(Brother Firetribe, Leverage), Patrik Eriksson und Asim Searah (THE NIBIRUAN) spielten mit einer All-Star Band und anderen Gast-Musikern die bekanntesten Hits von Dio. Gesanglich meisterten J.Ahola und Antony ihren Job am besten, und der Abend hätte bestimmt auch dem Meister selbst gefallen. (SM)


Samstag 3.7.2010
Blake (Sue stage)
machten den Nachmittag zur kultigen Rockparty und waren für viele das Highlight des zweiten Tuska-Tages. Die legendären Finnen konnten technisch voll überzeugen und zauberten ein Lächeln in die Gesichter deren, die Anfang der 90er ihre ersten Schritte in Richtung Rock ‚n’ Roll gemacht haben… (ms)


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Sotajumala (Sue Stage)
überzeugte die noch überschaubare Menge mit ihrem versierten Brutalo-Sound und einen Frontmann, der sich wie ein Irrer gebärdete. Ein kräftiger Schluck Feuerwasser, schnell noch alle segnen – dann heizte Shouter Mynni Luukkainen und seine Crew mit “8:15”, “Luut sinusta muistuttaen” oder “Kuolleet” ein und kriegten auch ne Wall of Death gebacken. (KW)

Crowbar (Radio Rock Main Stage)
Bei den Jungs aus New Orleans vermisste ich die schwergewichtige Trademark, Basser Todd Strange. Kirk Windstein (git+voc), der letzte der Urbesetzung, hatte als neue Crew Steve Gibb (git), Pat Bruders (bass) Tommy Buckley (dr) versammelt.

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Schwergewichtig jedoch weiterhin der Doom-Core: Zähe Riffs, aggressiv-leidenschaftliche HC-Vocals und verfrickelte Drumbeats haben auch nach 14 Jahren Live-Abstinenz in Finnland nichts an Attraktivität eingebüsst. Die Stimmung war am Überkochen, die Security hatte mit Crowdsurfern und Moshpit alle Hände voll zu tun. Den Klassiker Broken Glass gabs leider nicht, dafür u.a. New Dawn, I Am Forever, Planets Collide – welcher Peter Steele (RIP) gewidmet wurde, und zum Abschluss die Widmung an Ronnie James Dio (RIP) All I Had I Gave. (KW)


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Hypocrisy (Radio Rock Main Stage)
Peter Tägtgren Fans kriegen nun mehr Action mit den unbeschreiblich guten Hypocrisy. A Taste Of Extreme Divinity kam 2009 raus, 4 Jahre nach Virus – eine lange Wartezeit. Vielleicht eine bitter benötigte Ruhephase, denn es zeigt sich in der Kraft, Frische und Grossartigkeit dieses neuen Albums, von dem es hier Weed Out The Weak gibt. Peter wiederholt ein Statement von Abbath,Immortal, drei Jahre zuvor auf derselben Tuska-Bühne: " F*ck The Sun!!". Jedoch halten sich die Bandmitglieder prächtig und brettern eine gewaltige Show, mit Peters Stimme in Topform, der sich durch Pleasure Of Molestation, Let The Knife Do The Talking (als´love song´ angekündigt), Warpath, A Coming Race, das langsamere emotionalere Fire In The Sky, Eraser und Killing Art kreischt und growlt. (JO)


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Devin Townsend Project (Radio Rock Main Stage)
Obwohl Devin Townsend eher durch Strapping Young Lad bekannt wurde, gibt es viel mehr Releases seines Soloprojekts, die im Kontrast zur Brutalität von SYL u.a. Progressive Metal, vielschichtige Soundgebilde, Folk und Ambience bieten. Das soll nicht heissen, dass es nicht heavy zugeht, es gibt auch hier wütende Riffs. Wieder auf der Hauptbühne, scheint er es zu geniessen, erneut eine Attacke auf unsere Sinne loszulassen. Die ersten 3 Songs sind vom neuen Album, Addicted, Supercrush und Numbered. Du bleibst einfach auf Mr Townsend fixiert, diese kraftvolle Ausstrahlung, wie er da die Gitarre traktiert und Grimassen schneidet. Das Set umspannt die gesamte Karriere: Truth, Deadhead, Gaia, das wunderschön umgesetzte Earth Day (Dauer 10 min), Seventh Wave und Life – ein tolles Konzert für jeden Fan.(JO)


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Survivors Zero (Sue stage)
alias die Finnen Tommi Virranta – Vocals, Sami Jämsén – Guitar, Jani Luttinen - Lead Guitar, Tapio Wilska - Bass &Vocals, Seppo Tarvainen – Drums hatten Pech mit abgesagter US Tour, dafür liess sich die Band beim Tuska heftig abfeiern. Papa Wilska würzte den Old-School-Death-Thrash Gig mit Hits des Debütalbums CMXCIX (u.a. “Scavengers of Christ”, “Lucifer Effect”) mit launigen Ansagen. (KW)

Kamelot (Radio Rock Main Stage)
hatten extem mit dem Sound zu kämpfen, die Atmospähre wurde dadurch gestört. Leider fand man bis zum Schluss nicht die richtige Mikrofoneinstellung für Roy Khan, der trotz gnadenlos knallender Sonne seinen Mantel anbehielt. Fans durften zu “Center of the Universe” und “The Haunting” ihre Mähnen schwingen, begleitet wurden Kamelot von Amaranthe Sängerin Elize. (SM)

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Auch die Amis KAMELOT entpuppten sich erneut als zuverlässiger Publikumsmagnet, da erstens Power Metal hier hoch im Kurs stand und zweitens die Band eine erstklassige Performance ablieferte. Lediglich der abermals dürftige Sound ließ Feinheiten wie z.b. die Geigen im Nirgendwo verschwinden, was aber Fans nicht daran hinderte, die Hits des aktuellen Albums „Ghost Opera - The Second Coming“ ordentlich abzufeiern. Coole Show! (ms)


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Overkill (Sue stage)
Ein Muss für jeden echten Thrash-Fan, eine der Old-School-Meister, die seit 1980 eindrucksvolle 15 CDs unters Volk gebracht haben. Wenn du keine Chance hattest, ins vollgepackte Zelt zu kommen, gab es noch tolle Ausblicksmöglichkeiten vom Grashügel dahinter. Overkill sind nicht nur aufregend und bewundernswert mit Bobby Blitz´s energiegeladener Show, sie klingen noch immer frisch und jung. Bei so vielen Songs im Gepäck wurde eine gute Wahl getroffen: Bleed Me, The Green & Black, Hello From The Gutter, Coma, Hammerheart, Ironbound, In Union We Stand. Und klarerweise darf das grossartige Elimination nicht fehlen, wo Bobby ins Publikum springt. Zum Abschluss gibt es F*ck You (Reprise). (JO)


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Nevermore (Radio Rock Main Stage)
sollten dann den Abschluss bilden, ob sie den Headliner-Status verdient haben, sei dahingestellt. Sie lieferten eine technisch solide Leistung ab, mit der sie beim Publikum noch einmal letzte Reserven aktivieren konnten, der Pit vor der Bühne war ganz ansehnlich. Das 2002er-Album der Combo kennt mittlerweile wohl jeder an aggressivem Thrash Metal Interessierte, genau wie die Band die Songs sicherlich im Schlaf spielen kann. So stimmte im Endeffekt alles und NEVERMORE konnten ihren späten Slot rechtfertigen.
Danach war Schluss auf dem Gelände und die Party ging im Park weiter. Auch wenn es den ganzen Tag zu heiß war, das tat der guten, entspannten Stimmung keinen Abbruch, weder bei Besuchern noch bei Ordnern, die stets vorbildlich und freundlich waren. (ms)


Sonntag 4.7.2010
Super Gig von Turmion Kätilöt (Sue stage): Zuerst ätzte Raaka Pee über unsere Nachbarn und ging dann von Suomi rocks-Sweden sucks auf “Verta ja lihaa” über.

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Das Konzert war diesmal recht Dance/Techno-lastig, es klang wie von den Alben gewohnt. Spellgoth, von Kopf bis Fuss in Latex, hatte sogar noch eine Schnabelmaske über der Kopfmaske. Und einen Strick um den Hals. Fetischfans sind also voll auf ihre Kosten gekommen. Nach der Hälfte des Konzerts liess er sein Oberteil fallen.Was fürs Auge gabs erst zum Schluss, als Pee ein Opfer suchte, das hinterher seine beachtlichen Striemen präsentierte. (GK)


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Finntroll (Inferno stage)
Sauna-Bedingungen herrschten schon zu Beginn – mir schleierhaft, wie das die Leute in einem zum Bersten vollen Zelt aushielten und Hits wie z.B. Nedgång, Slaget Vid Blodsälv, Nattfödd, Trollhammaren, Under Bergets Rot und Jaktens Tid bis zum Schluss abfeierten! Keyboarder Trollhorn muss auch gelitten haben in seinem Fellkostüm, er fand aber genug Kraft, um mitten im Gig seiner Freundin einen Heiratsantrag zu machen... (KW)

W.A.S.P. (Radio Rock Main Stage)
kehren wieder einmal zum Tuska zurück: Ein seltsames vorher aufgenommenes und irgendwie hektisches Medley kündigt die Bandmitglieder an, die einer nach dem anderen erscheinen.

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Extravagant ist der Stil des Frontmanns Blackie Lawless (53), der wie immer seine hautenge und alle Pölsterchen offenbarende Leggins trägt, darüber ein langärmeliges Latex-Shirt mit leuchtenden Metallbändern in Form von Kreissägeblättern?! Und natürlich das toupierte, makellos gefärbte schwarze Haar, so scheint er stilistisch den 80ern verhaftet zu sein. Was die Performance betrifft, hat er die guten Zeiten wohl hinter sich und schafft einige der Noten nicht. Der Bassist und der Gitarrist helfen da aus, harmonisieren die meisten der Chöre. Aber bei W.A.S.P geht es hauptsächlich um Spass und die Show, also lassen wir die Kritik. Sie legen los mit On Your Knees und spielen alles, was du dir gewünscht hättest (ausser Animal, das B.L neuerdings verweigert): Love Machine, Wild Child, I Wanna Be Somebody, I Don´t Need No Doctor, Hellion, Sleeping In The Fire, Babylon und The Idol. (JO)


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Warmen (Inferno stage)
Das Soloprojekt von Children Of Bodom Keyboarder Janne Warman kann als All-Star-Projekt durchgehen, finden sich hier doch u.a. sein kleinen Bruder Antti (git), Mirka Rantanen (dr), und GastsängerInnen Timo Kotipelto (“Eye Of The Storm”), Jonna Kosonen (“Goodbye”) und Pasi Rantanen (“My Fallen Angel”). Kein Wunder, dass sich trotz eher progressiver Töne (Japanese Hospitality) das Zelt füllte. Zum Abschluss gab noch COB-Bandkollege Alexi Laiho in kreischbuntem Hawaiihemd das Rockwell-Cover “Somebody´s Watching Me” zum besten. (KW)


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Cannibal Corpse (Radio Rock Main Stage)
Gottlob muss man sich heute nicht durch die Menge in ein Zelt quetschen, denn Cannibal Corpse geniessen den Luxus der Hauptbühne. Obwohl es seltsam ist, diese kontroversielle Band (mit Auftrittsverbot in vielen Ländern) in dieser Hitze und blendenden Sonne ihre brutalen Attacken loszulassen. Das stört aber niemanden, es gibt ausreichend Moshpits und Windmills im Stil von Corpsegrinders unermüdlichem Helikopter Headbanging. Und letzterer hält das auch trotz der Hitze durch. Musikalisch wird ein tolles Set geboten: Scalding Hail, Unleashing The Bloodthirsty, The Wretched Spawn, das böse I Will Kill You, Make Them Suffer, A Skull Full Of Maggots und Scattered Remains, Splattered Brains. Klar, als Zugabe gibts Hammer Smashed Face, das die Fans nochmal aufrüttelt, und Stripped, Raped & Strangled. (JO)


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Nile (Sue stage)
Ein klassisches Musikstück verleiht die richtige Atmosphäre, denn Nile sind hier die wohl komplexeste und technisch versierteste Band im Billing, und sie werden sehnsüchtig erwartet. Mastermind Karl Sanders lebt beim Songwriting seine Obsession mit Ägyptologie, Kunst, Religion uvm aus, musikalisch hörst du nahöstliche Einflüsse. Sie spielen, wie du es erwartest, ernsthaft und kompakt (z.b. Kafir, Sacrifice Unto Sebek, Execration Text, Ithyphallic, The Essential Salts, Sarcophagus). Dennoch geniessen sie auch den Gig, ab und zu siehst du Mr Sanders zufrieden schmunzeln. Zum Abschluss gibts 2 ultimative Nile-Songs, Annihilation of The Wicked und Black Seeds Of Vengeance. (JO)


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Megadeth (Radio Rock Main Stage)
Nach einem Intro, das eine „Escape from L.A.“ ähnliche Vision eines totalitären Regimes heraufbeschwor, enterten Shawn Drover (drums), Chris Broderick (lead git) und Dave Ellefson (Bass) - der langjährige nun wiedergekehrte Megadeth-Weggefährte – die Bühne, dann Meister Mustaine selbst, um gleich mit zwei meiner All-Time-Faves loszulegen (Wake Up Dead, In my Darkest Hour). Da die Setlist dem 20-Jahr-Jubiläum der “Rust in Peace” Scheibe Tribut zollte, überwogen die Klassik-Kracher (z.b. Holy Wars, Hangar 18, Tornado of Souls, Trust, Sweating Bullets). “Headcrusher” vom aktuellen “Endgames” blieb sogar das einzige Zitat der letzten 5 Alben. Daher schon ein Grund, dass ich dieses Tuska-Konzert mehr genoss als den Sauna-Auftritt (siehe STALKER Report)

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Was auffiel: Mustaine hielt sich erstmal mit Ansprachen zurück und wechselte die Gitarren fast bei jedem Song, das Outfit nur ein mal – nach Dawn Patrol erschien er im klassischen schwarzen T-Shirt. Dann endlich feuerte er das Publikum an, bis er zufrieden war (“now it sounds like a civilized country”). Für mich als alten Fan gilt die Devise „Dave Mustaine ist Gott“, und Gott muss ja nicht wirklich singen können. Gut also, dass die Menge den Refrain übernahm, als der Meister ausgerechnet beim berührenden A Tout Le Monde die krassesten Stimmprobleme hatte... Überhaupt zeigten sich die Finnen sangesfreudig-kreativ und bauten “Me-ga-deth” Sprechchöre in “Symphony of Destruction” ein. Zum krönenden Abschluss mit Peace Sells war die Hölle los. Dafür gab´s auch Kusshändchen von Dave ans Publikum, das er “great” fand, und es schien, als wollten er und seine Mannen nun gar nicht mehr runter von der Tuska-Bühne... bitte bald wiederkommen! (KW)



Trommelwirbel – zum krönenden Abschluss die aktuellste
STALKER Fotocompetition: Evil Santa, Tuska 2010
Ehrlich, packt euch bei der Vorstellung, dieser Typ steigt nachts bei euch übern Kamin ins Haus ein, nicht das kalte Grausen?

1. Kirk Windstein (Crowbar): ho-ho-ho HOLY SHIT!
2. Mynni Luukkainen (Sotajumala): bereits in roten Klamotten, dennoch knapp den Titel verfehlt
3. Aleksi Munter (Swallow The Sun): absolut evil, ohne Rauschebart aber nur 3. Platz

Leider disqualifiziert: Papa Wilska (Survivors Zero): Er sieht einfach nicht "evil" genug aus!

Jane Oliver (JO), Klaudia Weber (KW) + Grit Kabiersch (GK), Sandy Mahrer (SM), Markus Seibel (ms)


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9/10