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KALTENBACH OPEN AIR 2010

2010-08-30
Stadt / City Spital am Semmering 
Land / Country AUT 
Web www.kaltenbach-openair.at
 
Veranstaltungsort:
Location
Kaltenbachgraben 
Datum / Date15. – 17.07.2010 

Zum 8. Mal traf sich die Metalfamilie zum wohl gemütlichsten Extreme-Metal Festival Europas in der österreichischen Gebirgswelt, wo viele hochkarätige Bands die Luft noch heisser, die Kehlen noch trockener und die Nacken noch schmerzender machen sollten.



DONNERSTAG, 15.07.2010

Schon bei der Fahrt wurde unmissverständlich klar: Es wird heiß! Schon am Vormittag kletterte das Thermometer nahe an die 30 Grad Marke. Nachdem wir das erste Gewitter abgewartet hatten, machten wir uns auf den Weg zum Festivalgelände, wo es nach zähem Einstieg mit Brewed & Canned (nur 5% der Festivalbesucher, allerdings maximale Luftfeuchte, mäßiger Sound), Heathen Foray (zu einheitlich und unspektakulär) mit Mastic Scum den erwarteten ersten Höhepunkt des Festes gab. Die Wiener vorzeige Deather warfen einen Hammer nach dem anderen in die bereits nach mehr hungernde Meute. Fahrstuhlmusik der Marke Pandabär gab es dann von Infinity. Außer dem singenden Trommler blieb mir nicht viel in Erinnerung. Leichter Regen setzte bei Funerus und ihrem belanglosen Deathmetal, die weite Anreise aus den USA schien sich nur bedingt gelohnt zu haben Gewohnt souverän und spielfreudig präsentierten sich die Thrash-Griechen Suicidal Angels.



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Die Niederländer God Dethroned waren wohl für alle die Headliner des ersten Tages. Die bereits seit 18 Jahren ihr Unwesen treibende Deathmetal-Haudegen rund um Sänger/Gitarrist Henri "T.S.K." Sattler legten mit ihrem neuen Album `Passendale` im Gepäck einen motivierten Gig hin und enttäuschten nicht. Die Ami’s von Incantation bekam ich leider nur peripher mit, aus Augenzeugenberichten lässt sich allerdings schließen, dass ich nicht wirklich was versäumt habe.





FREITAG, 16.07.2010

Schattenplätze blieben bevorzugt, vor die Bühne (also in die pralle Sonne) wagten sich nur eine Handvoll Auserwählte, und dieses Szenario hielt bis zum Nachmittag an, obwohl sich Varulv anschickten, die Sonne mit ihren Klängen zu vertreiben. Auch auf die brütende Hitze kann man wahrscheinlich die eher matte Performance der St. Pöltener Deathmetal-Combo Epsilon zurückführen. Musikalisch in eine andere Kerbe schlugen dann die Kärntner Grindler von Distorted Impalement. Anschließend wieder Blackmetal mit Azahel’s Fortress, deren Sänger mehr Interesse am Sitz seiner Haare zu haben schien, als am Auftritt. Grindig ging es dann weiter mit Sanatorium. Für viele ein erstes Highlight des freitäglichen Nachmittags: In Slumber. Die Oberösterreicher rund um Sänger Wolfgang Rothbauer zeigten mal wieder, dass man hierzulande nicht nur arschgeile Musik machen, sondern auch ohne „Stars“ im Bandgefüge auskommen kann. Weiter so Jungs! Die Paganfuzzis von Riger haben ihre besten Zeiten wohl auch schon hinter sich, die Band beeindruckt wohl niemanden mehr wirklich.



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‚Pfarrer‘ Martin Schirenz stürmte im Anschluss mit seinen Hollenthon die Bühne. Immer wieder ein Genuss für Auge und Ohr, ebenso die schwedischenViking-Metaller Månegarm Immer jünger und frischer wird auch Thrash-Lady Sabina Classen. Die Holy Moses Shouterin kann mit ihrem gewinnenden Wesen nur überzeugen. Musikalisch ist bei der deutschen Thrash-Legende alles beim alten, warum auch ändern was funktioniert. Die Show der Düsterschweden Shining polarisiert absolut, hat Fronter Niklas Kvarforth doch weder Blut noch Erbrochenes gescheut, um seine Songs anschaulich zu präsentieren. Mit Schwarzstahl der traditionelleren Sorte ging es dann mit den Haudegen von Dark Funeral weiter. Ein mächtiger Gig, gefolgt von Co-Headlinern Asphyx. Die Death Metaller aus den Niederlanden um Fronter Martin van Drunen sind ja eine der wenigen Bands, bei denen eine Reunion über eine längeren Zeitraum zu funktionieren scheint und nicht nur des Geldes wegen stattgefunden hat - ein solider Gig.





SAMSTAG, 17.07.2010

Zu unserem Bedauern versäumten wir u.a. Erebos und bekamen auch von Obscurity noch nicht soviel mit, mehr schon von den tschechischen Quietscheentchen Fleshless. Die waren allerdings durch die Vorfreude auf die nachfolgenden Thrash-Deather von Darkfall leicht zu ertragen. Es war eine Freude die Grazer mit Sänger & KOA-Mitveranstalter Thomas ‚Spiwi‘ Spiwak auf der Bühne zu erleben. Spielfreude, das nötige Talent im Umgang mit den Instrumenten und ein genial weil irrwitziges ‚Lady Gaga – Pokerface‘ Cover komplettierten die Show des Nachmittags-Headliners. Bei den lettischen Folk-Deathern Skyforger passte diesmal alles, auch die Bühnenperformance. Das Festivalhighlight für mich waren dann Martin van Drunens 2. Band: Hail of Bullets Konnten mich die schleppenden Death Walzen auf Platte noch nicht ganz überzeugen, war es diesmal um mich geschehen. Mächtig Druck, starke Vocals und ein nahezu perfekter Sound!



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Darkane aus Schweden hingegen empfand ich eher als nervig, ehe mit Keep of Kalessin das Highlight in den Startlöchern lauerte. Die neuen Songs der Norweger wirken auf mich etwas einfacher gestrickt und vor allem eingängiger, jedoch mitnichten schlechter. Aborted waren dann wieder Vertreter der Kategorie ‚Nicht so Meins‘. Für viele der Höhepunkt dann der Auftritt von Primordial. Bei den Iren passte wirklich alles. Die Stimmung der Songs wurde durch das herannahende Unwetter, den aufkommenden Wind und das Wetterleuchten unheimlich verstärkt – ganz großes Kino! Und pünktlich zum Headliner geschah dann, was auf keinem Kaltenbach Open Air fehlen darf: Es begann zu regnen, oder besser gesagt zu schütten! Und so spielten Dying Fetus zwar nur mehr vor einer kleinen, aber sehr motivierten Schar, welche den Naturgewalten trotzte.



Abschließend sei vor allem den Veranstaltern nochmals der Dank von uns allen ausgesprochen. Was ihr hier auf die Beine gestellt wird, sucht seinesgleichen und ist wohl für viele das Highlight des Festivalsommers. Weiter so, was auch kommen mag…



Bernd Krumböck, transl. K. Weber


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