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Summer Breeze 2011 - part 1

2011-09-25
Stadt / City Dinkelsbühl  
Land / Country GER 
Web www.summer-breeze.de
 
Veranstaltungsort:
Location
Aeroclub Dinkelsbühl  
Datum / Date17.-19.8.2011 
Bildergalerie / Picturegalerie siehe Text / see text 
Photos: Cornelia Wickel, außer In Extremo: Ofir Messer  

Jedes Jahr, wenn es Zeit für das Summer Breeze Open Air ist, packt so manch ein Metaller beinah schon wehmütig das Auto oder den Rucksack für´s Festival, denn wenn die Festivalsaison erst einmal soweit fortgeschritten ist, ist sie fast schon wieder vorbei. Das allerdings ist dann schon der einzige Grund traurig zu sein, denn ansonsten sorgt das Summer Breeze wie gewohnt für gute Laune, eine Menge feierwütiger Metaller und natürlich ein fettes, gut durchmischtes Line-Up.
Selbst der Wettergott zeigt sich, von einem richtig fetten Regenguss/Gewitter einmal abgesehen, freundlich, so dass der Party nichts im Weg stand.

Mittwoch, 17.08.2011:

Nach einem fetten Anreisestau, den ein Teil unserer Truppe allerdings großräumig umfuhr (ich glaube wir sahen auf dem Umweg mehr Kühe als Menschen), und nach erfolgtem Zeltaufbau, war es wie üblich Zeit erst einmal das Gelände auszukundschaften. „Groß isses hier geworden“, war der erste Eindruck und bei Erblicken der neuen Party-Stage fiel so Manchem zuerst einmal die Kinnlade auf den Boden. Diese nämlich war anno 2011 locker dreimal so groß wie im Vorjahr und schick mit Bretterboden ausgelegt. Ein fetter Pluspunkt. Hier war definitiv Platz für die Massen, um sich vor allzu Sonne oder auch Regen zu schützen. Eventuelle Befürchtungen im Vorfeld, wie alle Fans am Mittwoch für die großen Bands ins Zelt passen sollten, waren erst einmal verschwunden.

Aufgrund später Anreise ging der Blood Award recht spurlos oder besser gesagt ungehört an uns vorbei. Als Gewinner gingen letzten Endes Steve from England hervor.


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Beginnen sollte unser Programm im Anschluss an den Wettbewerb mit Melechesh, die ihr neues Album „The Epigenesis“ im Gepäck hatten und von Anfang an bewiesen, welche großartigen Kompositionen sie da für die Fans parat hielten. Das Zelt war ordentlich gefüllt und Ashmedi und seine Jungs zogen die Anwesenden mit „Sacred Geometry“ und „Ghouls of Nineveh“ schnell in ihren Bann. Exotisches Flair als Einstieg für´s Breeze, das konnte sich hören lassen! Der fette saubere Sound sorgte zudem dafür, dass die feinen Melodien bestens zur Geltung kamen. Als Belohnung gab´s auch schon die ersten Moshpits und Crowdsurfer und eine Menge, die sich zumindest für eine Weile, zumindest musikalisch, ins Morgenland entführen ließ. Zu schade allerdings, dass das nach 50 Minuten bereits vorbei war. Davon hätte es gerne mehr geben können. [Cornelia]


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Scar Symmetry waren vielleicht die beste Band des gesamten Festivals. Sie zeigten allen anwesenden Death-Metallern, dass es tatsächlich möglich ist, tight, komplex, groovy und megahart zu sein, ohne dass die Songs leiden. Wie locker die Jungs durch die Hose atmen, dabei Killerrifffs aus den Ärmeln schütteln und das Publikum ins ehedem schon zerbröselten Party Zelt zu schicken, das spottet jeder Beschreibung. Fragt mich nicht nach Songs – ein neuer war dabei – diese gesamte Set war galaktisch. Hugh! [Markus Seibel]

In diesem Fall sieht man, wie sehr sich Geschmäcker unterscheiden können. Ich für meinen Teil war vom Auftritt der Schweden in gewisse Hinsicht ziemlich enttäuscht, vor allem im Wissen, dass sie es viel besser können! Die Enttäuschung rührte keineswegs von der Instrumentalfraktion her, denn die war locker -flockig und souverän unterwegs. Vielmehr gab es in der Sängerfraktion Ausfälle zu vermelden, die mir irgendwie unerklärlich waren (auch hier wieder, man hat´s schon besser und absolut überzeugend gesehen, sonst wär´s nicht so enttäuschend). Vielleicht hänge ich einfach noch zu sehr am ehemaligen Sänger Christian Älvestam, der sich scheinbar mühelos in schwindelerregende Höhen sang, um kurz darauf wieder abgrundtiefe Growls vom Stapel zu lassen, vielleicht hatte Lars Palmqvist auch einfach einen schlechten Tag, man weiß es nicht - Fakt ist jedenfalls, dass Granaten wie “Illusionist” oder “Retaliator” in recht verfremdeter Manier dargeboten wurden, da er stimmlich scheinbar nicht die hohen Töne zu treffen vermochte, neben einigen schief klingenden Parts. Die Growls hingegen wurden ordentlich ins Rund gebrüllt. Summasummarum ein ordentlicher Gig, bis auf die genannten Ausfälle. [Cornelia]

Vader krempelten das Zelt im Anschluss an Destruction nochmal gründlich um und holzten, nach dem Imperial March Intro, vor einem aus allen Nähten platzenden Zelt, in feinster polnischer Death Metal Manier mit Krachern á la „Rise of the Undead“ , „This Is The War“ oder „Crucified Ones“ über die Menge hinweg. Und obwohl es richtig voll war, war es wesentlich relaxter als in den Vorjahren, in denen vor dieser Bühne irgendwann nichts mehr ging, weil es aus allen Nähten platze.

Danach war dann aber erstmal Schicht im Schacht, die Fahrt war anstrengend und obwohl der Kopf willig war, sträubten sich die Beine sich auch nur eine Band länger vor der Bühne aufzuhalten, so dass wir zu den Auftritten von Hell und Sylosis nach 1 bzw. 2 nicht mehr allzuviel beisteuern können. Nur so viel, am nächsten Morgen erfuhr ich von Einigen, die Sylosis noch nie gesehen hatten, bzw. diese eher für Mist hielten, dass sie völlig begeistert von deren Auftritt waren. Hätte man auch nicht anders erwarten können, falls sich noch Jemand an deren fetten Auftritt von vor zwei Jahren erinnern kann. Warum die Jungs allerdings schon wieder zu später Stunde ins Zelt gesteckt werden, bleibt ein Rätsel. [Cornelia]


Donnerstag, 18.08.2011

Der Donnerstag begann gediegen und für uns erst gegen 14 Uhr.
Die Klänge von The Sorrow drangen aus einiger Entfernung zu uns und es schien, als waren die Metalcoreler voller Eifer dabei, den Festivalbesuchern das letzte bisschen Schlaf aus den Glieder zu hämmern. Für diese Uhrzeit war bereits eine ziemich große Menge vor der Partystage anzutreffen, die die Jungs zu Stücken wie „Elegy“ und „My Immortal Guardian“ verdientermaßen abfeierten. Logisch, dass es da nicht allzulange dauerte, bis es die erste Wall of death gab, woraufhin die Securities mittles Wasserschlauch für eine willkommene Abkühlung sorgten.


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Die erste Band, die uns an diesem Tag die Gehörgänge direkt vor der Bühne ordentlich durchpusten sollte, waren die Deutschen Cripper mit Frontfrau Britta, die sich souverän durch´s Set röhrte.Mit „I Am The Pit“ gings los und ungeachtet der saunartigen Zustände im Zelt, rotierten sowohl auf, als auch vor der Bühne die Matten. 35 Minuten Spielzeit sind nicht viel und darum gab´s auch keine Verschnaufpause für die Meute. „Life is Deadly“, „General Routine“ und Co wurden in einem Thrash-Feuerwerk losgelassen. Für den Rausschmeißer holte man sich zusätzlich Gastsängerin Lucie auf die Bühne. Starker Auftritt mit einer Menge Energie! [Cornelia]

Auf der Painstage gab es kurz darauf eine Hardcore Performance von Death Before Dishonour, die sich gewaschen hatte. Mit „Count Me In“ ging es mit einem Knall los und danach gab es keine Gnade für Niemanden mehr. Auch wenn ich mich bisher kaum mit dieser Band auseinander gesetzt hatte und daher kaum mit dem Material vertraut war, macht das hier gar nichts. Die Stücke waren mitreißend und das Publikum erwies sich als äußerst textsicher. [Cornelia]

Es ist immer wieder eine Überraschung: In der prallen Sonne füllten The Haunted den Platz und brachte die Menge tatsächlich mit ihrer Mucke zum Kochen. Und da, obwohl Peter Dolving nach Meinung vieler gar nicht so sehr zur Band passt. Noch mehr Leute finden wohl, dass er es tut und so feierten sie zu Thrash-Schlagern dass die Achseln schweissten, Immerhin gab es aus dem Schlauch kaltes Wasser – wie übrigens auch immer wieder ein paar Becher aus dem Fotograben für die erste Reihe. Lobenswert. [Markus Seibel]


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Der wirklich sehr gut besuchte Der Weg Einer Freiheit-Auftritt zeichnete sich insbesondere durch ein fast überbegeistertes Publikum aus. Schon lange vor dem Auftritt verlangten die Fans lautstark nach der Band. Eine Stimmung, die sich den ganzen Auftritt halten konnte und auch nicht durch die sehr schlechten Sichtverhältnisse auf dem leicht abschüssigen Gelände trüben ließ. Musikalisch wurden zwar keine Höchstleistungen geboten…was aber sicherlich auch keiner erwartet hatte, dennoch alles in allem ein gelungener Auftritt, der offensichtlich den Zuschauern und der Band Vergnügen bereitet hat. [Markus Seibel]


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Kvelertak waren gegen 18:40 im Partyzelt an der Reihe und der Ruf einer mitreißenden Liveperformance eilte ihnen voraus. Die Norweger zelebrieren einen recht eigenwilligen schmissigen Mix aus Black Metal meets Punk meets rotzige Rock´n Roll Elemente. Diese Mixtur zündete und zwar richtig. Das Debütalbum wurde hochgelobt und obwohl die Jungs wohl seitdem so ziemlich überall gespielt haben, wo man spielen konnte, starteten sie mit „Sjøhyenar (Havets Herrer)“ in ein frisches Set. Bei manch einer Band bekommt man nach exzessivem Touren den Eindruck, als spulten sie ihre Songs nur ab, nicht so hier. Das Zelt war richtig voll und die Spielfreude der Nordlichter sprang mit „Fossegrim“ und „Offernat“ schnell über. Der Sänger fegte von links nach rechts und vorne nach hinten quer über die Bühne, um sicher zu stellen, dass auch ja jeder fleißig abging, dazu war dann zwischendurch auch der ein oder andere Sprung in den Graben von Nöten. Einfach nur herrlich und wenn die Jungs in Bälde wieder in unseren Breiten auf Tour gehen, sollte man dabei sein! [Cornelia]

Zeit für ein wenig mehr nordisches Flair, dieses Mal aber, wenn man es denn so will, etwas traditioneller, als dies kurz zuvor noch bei Kvelertak der Fall war. Nun entern die Nordmänner von Kampfar die Bühne und frönen dem Pagan Black Metal, eingeläutet von „Mare“. Fronter Dolk präsentierte sich fotogen und feuerte das Publikum immer wieder an. Das in Kombination mit weiteren Songs á la „Inferno“ und „Troll, Død Og Trolldom“ verfehlte seine Wirkung nicht, so dass die Norweger das Partyzelt ziemlich schnell im Griff hatten und für ordentlich Stimmung sorgten. Dolk erwies sich einmal mehr als Meister des Posings mit seinen Nietenbewehrten Armen und mit „Ravenheart“ ging ein brachial nordischer Gig zu Ende, der sicherlich keine Wünsche offenließ. Außer vielleicht, dass er natürlich hätte länger dauern können. [Cornelia]


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Arch Enemy enterten im Anschluss die Mainstage, auf der sie bereits vor drei Jahren einen fetten Auftritt hingelegt hatten. Wie erwartet war der Platz vor der Hauptbühne voll, richtig voll und nach der „Khaos Overture“ ging es mit einem Knall und „Yesterday Is Dead And Gone“ in die Vollen. Als wäre es tagsüber nicht schon warm genug gewesen, wurden nun auf der Bühne ordentlich Pyros abgefeuert, um die Menge zu „Ravenous“ und „Dead Eyes See No Future“ noch weiter anzufeuern. Fronterin Angela Gossow ließ sich die dicke Backe von der Weisheitszahn-OP nicht anmerken, hatte aber deswegen die Autogrammstunde zuvor abgesagt. Ungeachtet dessen ging die Menge steil und rotierte unablässig in diversen Circle-Pits vor der Bühne. Die Menge jedenfalls verausgabte sich restlos und die Schweden konnten ein wenig Boden gutmachen, nachdem Shows im Juni/Juli ein wenig statisch und zu eingeübt gewirkt hatten. Mit „Nemesis“ und „Fields of Desolation“ war nach genau einer Stunde Schluss und ein Teil der Menge konnte im Anschluss gleich zu den Landsmännern von Sonic Syndicate zur Partystage wechseln.[Cornelia]


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Da Sonic Syndicate allerdings weniger meine Kragenweite waren, ging es zurück zur Zeltbühne, auf der nun ein weiteres Mal ein polnisches Death Metal Massaker veranstaltet werden sollte. Decapitated standen in den Startlöchern, um abermals zu beweisen, wie stark man nach dem tragischen Unfall in Weißrussland nun wieder unterwegs ist. „Day 69“ eröffnete die Schlacht und ab da lief es wie geschmiert. Mit äußerster Präzision feuerten die Polen ein Riff nach dem anderen ab, der Schlagzeuger funktionierte wie ein Uhrwerk und so war es nicht erstaunlich, dass die Fans ganz bei der Sache waren. „Carnival is Forever“ und „Revelation of Existence“ läuteten einen fulminanten aus. Hoffentlich kann man die Jungs bei nächsten Summer Breeze Auftritt auf einer der beiden Hauptbühnen bestaunen. Das Format dazu haben sie auf alle Fälle! [Cornelia]


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Nach den harten Klängen, kamen im Anschluss die Fans von Mittelalter Rock/Metal zum Zuge, denn In Extremo erwarteten sie bereits auf der Mainstage. In Extremo waren heiß auf den Auftritt und versorgten die Zuschauer mit einer Menge Hits, die begeistert aufgenommen wurden: „Sternenreisen“, „Flaschenpost“ und „Spielmannsfluch“. Obendrauf gab´s Pyros und Feuerwerk und einen textsicheren Publikumschor. „Omnia Sol Temperat“ beendete einen mitreißenden Gig, mit dem In Extremo deutlich ihre Headlinerqualitäten unter Beweis gestellt haben.
Erneut gab es mit der nächsten Band wieder einen stilistischen Wechsel, die Musik wurde wesentlich düsterer und härter mit den schwedischen Marduk. Klar, dass da die ersten Circle Pits nicht lange auf sich warten ließen. Auf die Dusche dürften die Herren jedoch neidisch gewesen sein, denn mit ihren Bühnenklamotten und dem Make-Up schwitzen sie gleich doppelt. [Markus Seibel]

Die Panzerdivision Marduk beehrt das Summer Breeze wieder einmal mit ihrer Anwesenheit. Pünktlich zur  Geisterstunde beginnt die Invasion der Painstage durch das schwedische Black Metal Geschwader. Einen kurzen Moment herrscht „Ruhe“, die allerdings von einem jähen Schrei des Fronter durchbrochen wird, worauf hin das Massaker mit „Into Utter Madness“ vom aktuellen Album „Wormwood“ losgeht, gefolgt von „Here´s No Peace“. Klar, dass auch Klassiker wie „Fistfucking God´s Planet“ vom Panzer Division Album, welches mittlerweile auch schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, nicht fehlen dürfen. Hochgeschwindigkeitspassagen werden durch „ruhigere“ Einsprengsel etwas aufgelockert und die Meute geht ordentlich mit. Nicht so ganz meins, aber durchaus ordentlich! [Cornelia]

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Die Belgier Aborted hatten den günstigen Slot erwischt und spielten quasi die letzte Halbzeit. Dementsprechend gut besucht war es, nur direkt vor der Bühne waren die Die-Hard-Fans zu finden, die sich vom dem harten Sound die Ohren durchpusten lassen wollten. Immer wieder wurde von der Bühne runter auf das Spiel verwiesen, aber trotzdem gnadenlos eingeheizt – ihre durchweg vielseitigen Songs sind der Beweis, wie gut ABORTED eigentlich sind. [Markus Seibel]


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Markus Seibel / Cornelia Wickel


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