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KIVENLAHTI ROCK 2012

2012-06-17
Stadt / City Espoo 
Land / Country FIN 
Web www.kivenlahtirock.com
 
Veranstaltungsort:
Location
Leppävaaran urheilupuisto 
Datum / Date08.& 09.06.2012 
Bildergalerie / Picturegalerie Kivenlahti12 
Photos: Carina Ullmann 

Die Sonne schien, und auch der eher kurze Weg zum Festivalgelände war schnell hinter sich gebracht, hatte man einmal herausgefunden, wo man denn entlang gehen musste. Der Einlass begann mit einer enormen Verspätung, sodass die erste Band des Tages dann schon auf der Bühne stand, als noch nicht alle Besucher auf dem Gelände waren.


Und diese erste Band war Guns of Glory . Allgemein ist die junge Band noch unbekannt, was sich auch in der Anzahl des Publikums widerspiegelte – allerdings zu Unrecht, denn die Band schaffte es einen rundum überzeugenden Auftritt zu bieten. Ein mitreißender Start in den Tag, was will man mehr?


Einen totalen musikalischen Gegensatz bekam man im Anschluss geboten, und zwar mit Notkea Rotta , die zwar ein bisschen mehr Publikum anlockten, dieses aber scheinbar nicht begeistern konnten, wenn man in die Gesichter schaute. Außerdem schien die Band, die viel Bewegung und Spielfreude versuchte die Besucher zu animieren, mit ihrer Musik und ihrem Auftritt generell fehl am Platz zu sein.


Weiter im Kontrastprogramm ging es dann wesentlich rockiger und mitreißender: Medeia boten eine Show, der es an nichts fehlte – Spielfreude, Bewegung und Interaktion mit dem Publikum. All das schien auch das immer zahlreicher anwesende Publikum wertzuschätzen, denn man schaute in glückliche Gesichter und konnte sogar eine Mini-Version eines Circle Pits und einer Wall of Death beobachten.


Nicht ganz so mitreißend waren dann leider Viikate , die zwar das Publikum scheinbar überzeugen, mich aber dennoch nicht auf ihre Seite ziehen konnten, was daran lag, dass man kaum Spielfreude oder Bewegung sehen konnte.

Schön zum Entspannen und den Gedanken freien Lauf lassen waren dann Ewert and the Two Dragons aus Estland, die dem Festival eine schöne alternative und entspanne Musik boten. Man konnte deutlich sehen wie das Publikum die Augen schloss und der Musik lauschte, während das rege Treiben um einen herum vergessen wurde.


Chisu, die als nächstes auf der größeren Bühne stand, passte musikalisch, wie einige der vorherigen Acts, zwar nicht ganz ins Line-Up, konnte das zahlreich erschienene Publikum aber trotzdem vollends mit ihrer Stimme und Hingabe begeistern.

Erstaunlicherweise kamen auch Jukka Poika & Sound Explosion Band recht gut an; eine Hälfte des Publikums schien die Musik anzunehmen und zu genießen, während die andere Hälfte sich (sie schien es zumindest) fragte, was dieser permanente Musikstil-Wechsel, der einem geboten wurde, eigentlich sollte.


Den Schlusspunkt des ersten Festivaltages setzten dann Apocalyptica mit ihrem erfolgreichem Auftritt. Die Band spielte eine gute Mischung aus mitreißenden, melancholischen und instrumentalen Stücken und auch Toursänger Tipe Johnson konnte stimmlich überzeugen. Leider konnten sie auf Grund von Zeitproblemen leider nicht ihr volles Set spielen, was das begeisterte Publikum nicht erfreute.


KIVENLAHTI ROCK – TAG 2
Nicht ganz so sonnig, sondern eher windig, kühl und regnerisch war dann der zweite Tag des musikalisch abwechslungsreichen Festivals.

Jätkäjätkät waren eine der ersten Bands dieses Tages und konnte das Publikum, welches sich schon recht zahlreich auf dem Festivalgelände eingefunden hatte, scheinbar ohne Anstrengung in eine gute Laune versetzen mit ihrer tanzbaren Musik.


Positiv überrascht war das Publikum von der dänischen Band Black City, die rockig und humorvoll daherkamen und somit das Herz des Publikums im Sturm eroberten. Nicht nur musikalisch konnten sie punkten, sondern auch ihre Show war kraftvoll und lud zum Mitmachen ein – nur die Klettereinlage mitsamt Gitarre von Sänger und Gitarrist Björn sollte man besser nicht zu Hause ausprobieren.


Genauso rockig und abwechslungsreich waren dann Sparzanza - mitsamt pyrotechnischen Effekten, die leider in der noch hellen Umgebung nicht wirkten, enterten sie die Bühne und wussten recht gut, wie sie das Publikum für sich gewinnen konnten. Der Auftritt war ein Erfolg, das Publikum schien glücklich, ausgelassen und ließ keine Chance aus, die Freude über den Auftritt verlauten zu lassen.


Weiter ging es mit Waltari, die mit einer Rap-Einlage ihren Auftritt eröffneten und wohl so einige der Zuschauer damit verwirrten. Der restliche Verlauf des Auftritts verlief dann weniger irritierend, konnte aber auch nicht mit wirklichen Highlights aufwarten.


Stam1na lieferten einmal mehr eine Show ab, die zum Headbangen einluden – und das war durchweg eine Einladung, die von der Band nicht ausgesprochen werden musste, da das Publikum von selbst Stimmung verbreitete. Einen Gast-Auftritt hatte auch Kirsi Ylijoki (Ehefrau von Eicca Toppinen und Sängerin der Band Cherry & The Vipers), die noch einmal ein bisschen mehr Schwung in die Performance brachte.

Eine Humppa-Party brach bei Eläkeläiset einmal mehr los – Humppa Pit, tanzendes Publikum überall – aber dennoch schien das Publikum sehr zwiegespalten gewesen zu sein, einige waren mit vollem Herzen dabei, andere schauten dem Spektakel auf Bühne und Publikumsbereich mit zweifelndem Blicke zu.


Michael Monroe und seine Band waren für einen Großteil das Highlight des Tages, was man nach seinem einfach überzeugendem Auftritt auch nachvollziehen konnte. Mit Charme, Humor, toller Interaktion mit dem Publikum und musikalischer und gesanglicher Höchstleistung verging die Zeit viel zu schnell, hinterließ aber viele strahlende und glückliche Gesichter im Publikum.

Bei Weitem nicht so überzeugend ging es mit Metsätöll weiter, bei denen der Sound nicht gerade für Begeisterungsschreie sorgte, da die leiseren Instrumente im Klang von Gitarre, Bass und Schlagzeug hoffnungslos untergingen, und daher auch einiges an Stimmung im Publikum verloren ging.

Headliner des zweiten Tages waren dann Apulanta, die mit ihrem Auftritt zwar die eingefleischten Fans überzeugen konnten, aber den durchschnittlichen Festivalbesucher nicht begeistern konnte, da die vorhergehenden Bands sehr viel Spielfreude, Bewegung und kraftvolles Auftreten zeigten, während Apulanta dies leider nicht zeigen konnten.


Fazit: Ein Festival, das eine solche Bandbreite an Musik abdeckt, kann nicht nur auf positives Feedback stoßen, denn nicht jeder Besucher will HipHop, alternative Musik und Rock sowie Metal auf dem gleichen Festival hören und sehen. Alles in allem war es aber ein Festival mit einem familiären und angenehmen Flair, das sicherlich zum erneuten besuchen einlädt, wenn das Line Up mitspielt.

Carina Ullmann


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