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Summer Breeze Open Air 2013

2013-10-02
Stadt / City Dinkelsbühl 
Land / Country GER 
Web www.summer-breeze.de
 
Veranstaltungsort:
Location
 
Datum / Date14. - 17.08.2013 
Bildergalerie / Picturegalerie Summerbreeze_2013 
Photos: Björn Schmiterlöw, Markus Seibel 

Auch im Jahr 2013 wurden Metaller nach Dinkelsbühl eingeladen, um sich beim zum alljährlichen Summer Breeze mal richtig die Ohren freiblasen zu lassen.

Mittwoch

Nur die Harten kommen in den Garten - etwa nach diesem Motto hab ich mir das für mich heftigste Festival in diesem Jahr für den Schluss aufgespart. Summer Breeze 2013 - 4 Tage Rübenschütteln und Metal feiern und mit Vader wird die Latte bei der heutigen Nuclear Blast Labelnight auf der Party Stage schon mal reichlich hoch angesetzt. Peter und seine Mitdeather steigen mit Sothis schon ziemlich brachial ein, anfangs klingt das Ganze allerdings noch etwas verwaschen und sollte erst bei Titel 3 oder 4 besser werden. Die Zeltbühne ist bereits ziemlich gut gefüllt, was ja auch nicht wundert da sich das Publikum ja nur auf auf Party- oder Camel Stage verteilen kann. (BS)

Nach einer relativ kurzen Umbaupause folgen die mächtigen Exodus. Und wenn ich mächtig schreibe dann meine ich das auch genau so, denn die Zeltbühne wird an diesem Wochenende nie wieder so voll sein. Die Massen drängen sich jedenfalls bis weit auf die Freifläche - an ein Durchkommen ist da kaum noch zu denken. Mit "The Ballad of Leonard and Charles" und "Beyond the Pale" aus der Ausstellung B geht der Tanz los und das Publikum lässt willig die Matten kreisen, danach begleiten wir Exodus mit den Klängen von "Children of a Worthless God" und "Iconoclasm" ein Stück weit in die Ausstellung A, bevor wir uns den Frühwerken in Form von "Piranha", bei dem sich das Publikum, wenn ich recht sehe, das erste Mal zu körperlichen Ertüchtigungen in Form von kreislaufenden Rempeleien überreden. Mit "Fabulous Disaster" und dem mächtigen "Blacklist" vom 2004er Meisterstück "Tempo of the Damned". Ab dann folgen nur noch die bekannten Klassiker "A Lesson in Violence", oder "The Toxic Waltz" bei denen das Summer Breeze Publikum erwartungsgemäß extrem steil geht. Good. Friendly. Violent. Fun. (BS)

Mit Destruction folgt der eigentliche Headliner des Abends. Der Veranstalter scheint das jedenfalls so zu sehen, das Publikum sieht das scheinbar komplett anders - denn schwuppdiwupp hat man plötzlich massig Platz und kann sich einigermassen frei bewegen. Auch wenn die Zeltbühne während der Show noch gut voll wird, einen Vergleich zu Exodus hält das hier nicht stand, obwohl Schmier, Mike und Vaaver einen durchaus imposanten Auftritt auf die Bretter legen. Mit "Thrash ´til Death" vom 2001er Album gehts gleich recht furios los. Die Fotografen werden aufgrund der Pyros beim ersten Stück noch gar nicht in den Fotograben gelassen und Pyros wirds bei diesem Auftritt reichlich geben. Weiter gehts mit "Spiritual Genocide", dem Titelstück vom aktuellen Album, und nach einem eher verzichtbaren "Nailed to the Cross" wird auch schon der "Mad Butcher" ausgepackt - Na is denn scho Schlachtfest? Na jedenfalls ist Schmier bestens drauf , scherzt diverse Male mit dem Publikum und kann es auch nicht lassen, die Einigkeit und Zusammengehörigkeit aller Metaller hervorzuheben - etwas aufgesetzt wie ich finde, das kann er sich sparen. Beim Summer Breeze Auftritt wird mit Klassikern jedenfalls nicht gespart, da reiht sich ein "Life without Sense" an ein "Eternal Ban", bei "Total Desaster" ersten (Mini)Album 1984 gehn´die Leute hier ziemlich steil und lassen fliegen was da fliegen kann. Meist sinds Haare. "Carnivore" - die Videoauskopplung vom aktuellen Album folgt, was auch nicht viel weniger abgefeiert wird. Außerdem lässt sich Schmier vom Publikum diverse Musikwünsche diktieren, lässt dann aber doch nur die Wahl zwischen "The Butcher strikes back" und - na ich meine es wäre "Death Trap" zu. Leider fällt die Wahl hier auf Ersteres. Kann man nichts machen, so etwas nennt man scheinbar Demokratie (Grins!). Mit "Bestial Invasion" und "Curse the Gods" gehts dann in die Schlussrunde und ich muss sagen, dass man Destruction die Spielfreude immer noch ansieht und auch ehrlich abkauft, nur um den Mike mach ich mir langsam Sorgen, der Kerl scheint immer dünner zu werden.. Sehr geiler Auftritt! (BS)

Donnerstag

Donnerstag, früher nachmittag vor der Hauptbühne. So einiges Volk wartet hier bereits auf den Auftritt von The Bones, die mit einem "Cliff Richard" Song, dessen Portrait sogar vor dem Schlagzeug steht, als Intro zu "Dead End Criusin" in ihr Set starten. Was Punk`n Roll/Surfpunk angeht kann man mit den Bones abolut nichts falsch machen, und das beweisen die Schweden hier ein ums andere Mal und treten bei Titel wie "Wendy", "Dog Almighty", dem witzig interpretierten Accept Song "I´m a Rebel" ordentlich den Gashahn auf. Im Publikum sieht man immer wieder Leute tanzen, was mir insbesondere bei "Bones City Rollers" auffällt, dem Opener des aktuellen Albums. Die ersten Reihen sind auch durchaus textsicher und so werden die eingängigen Singalong Refrains doch recht lauthals mitgegrölt. (BS)

Bei Soilwork wird es heute zum ersten Mal so richtig voll vor der Hauptbühne. Die Schweden haben das Summer Breeze nun auch schon des öfteren beackert und können sich auch wohl aus diesem Grund auf eine breite Fanbase stützen. "The Living Infinite" - so das aktuelle Album, stellt hier den thematischen Schwerpunkt dar, selbstverständlich werden die Klassiker der Band auch nicht aussen vor gelassen und so wird einem begeisterten Publikum "Follow the Hollow", "Nerve", "Late for the Kill, early for the Slaughter" und natürlich das schier unverzichtbare "Stabbing the Drama" um die Ohren gehauen. (BS)
Für die Anhänger des Melo-Death kamen SOILWORK genau richtig - und selbst wer mit der Band nicht warm wurde, konnte den simpel-eingängigen Sound als Hintergrundmucke für die Stärkung oder das Stöbern in den Merchandise-Ständen nutzen (von denen alle wichtigen Death-Namen vertreten waren). (ms)


WE CAME AS ROMANS machten danach einen auf Ernst. Der eingängige Metalcore fegte gerade so über die Köpfe hinweg und es ging auf dem Festivalgelände ordentlich zur Sache. Kein Wunder, bei den fetten Riffs in Überschallgeschwindigkeit. Hier kamen zum ersten Mal der verdammt gute Sound der Anlagen und die gute Akustik, was scheinbar an den Platten an den Wänden lag, zur Geltung. Ihr Unwesen betreibt die Band seit 2005 und steht bei Nuclear Blast unter Vertrag. Aber auch, wenn sie noch sehr jung sind, werken sie auf der Bühne schon wie die ganz Grossen. (ms)

Weiter ging es gegen Abend mit einer Band, die ich zwar irgendwie erschreckend oft, dafür aber immer wieder liebend gerne sehe: FEAR FACTORY, die Thrash Combo mit Sänger Burton C. Bell an der Spitze spielte wie immer sehr akkurat und schaffte es einen Sound wie im Studio zu zocken. Leider gab es für meine Begriffe etwas wenig verbale Interaktion mit dem Publikum; mehr als Handzeichen für den Circle-Pit gab es nicht, dafür war auf der Bühne der Bär los. Mit Pyrotechnik, viel Bewegung und genügen Songs mit viel Eiern (von der aktuellen Scheibe) war auch mehr als genug Bewegung sowohl innerhalb als auch, durch die Masse an Crowdsurfer bedingt, auf den Händen des Publikums. (ms)

POWERWOLF bringen noch immer das beste aus dem Melodic/Power Metal herbei. Ein für die Herren typischer Sound tönte auf uns hernieder und bot die Klasse, die man von den Wölfen zu erwarten pflegte. Eine überzeugende Leistung wurde geboten, wie auch schon zu erwarten. Keine Frage, die wohl intensivste und aktivste Melodic/Power Metal Band, neben Konsorten. Wahre Grössen sind halt doch unsterblich! (ms)

Hab ich weiter oben behauptet, die Zeltbühne würden nicht mehr so voll werden wie bei Exodus? Nun ja, während des Sólstafir Gigs wird es zumindest annähernd so voll, dass das Publikum bis nach draussen ansteht, um die drei Isländer zu sehen, resp. zu hören. Aus dem Status eines Insidertipps scheinen Sólstafir mittlerweile entwachsen zu sein, was man vor allen an dem sehr heterogenen Publikum merkt, das sich scheinbar aus wirklich allen Subsparten des allgemeinen Metallertums zusammensetzt. Ihren Hit "Fjara" kündigt der Sänger als Song für die Mädels im Publikum an, danach folgt noch ein absolut großartiges "Goddess of the Ages" und damit ist nach fünf Titeln auch schon Schluss. Verdammt! (BS)

Freitag
Es ist immer wieder eine Überraschung: In der prallen Sonne füllten NEAERA den Platz und brachte die Menge tatsächlich mit ihrer Mucke zum Kochen. Die Band weiß eben, wie man Leute für sich begeistern kann, die dann auch feierten zu Deathcore-Songs wie ´Let The Tempest Come´ (aus) oder ´Synergy´ (Headbangen, Headbangen, Headbangen), dass die Achseln schweissten. Immerhin gab es aussm Schlauch kaltes Wasser – wie übrigens auch immer wieder ein paar Becher aus dem Fotograben für die erste Reihe. Lobenswert. (MS)

Freitagsmittags spielen Merrimack auf der Zeltbühne. Was sich auf CD genial apokalyptisch anhört, wird live in einem einzigen Chaos ziemlich kakophonisch und mit einer unglaublichen Kälte dargeboten. Anhänger davon gibts trotzdem so einige, die die Franzosen ordentlich abfeiern. (BS)

Mit Agnostic Front hat das diesjährige Summer Breeze DIE Szeneveteranen der NYHC Szene verpflichten können. Vor der Mainstage erhöht sich die Irokesen-, Bandana- und Glatzkopfdichte um ein Vielfaches und die Ordner haben scheinbar alle Hände voll zu tun, um die Crowdsurfer fachgerecht zu empfangen. Die Setlist ist mit "For my Family", "My Life, my Way" und dem obligatorischen "Gotta Go", um nur ein paa zu nennen, mit Klassikern gespickt. Die New Yorker versprühen jedenfalls pure Spielfreude und der mittlerweile doch schon etwas ältere Roger Miret strotzt vor Agilität, was ihm vom Publikum mit einigen Circle Pits und Massen an eben schon erwähnten Crowdsurfern gedankt wird. (BS)

Was die Massen wiederum an END OF GREEN finden, bleibt mir ein Rätsel. Sicherlich verfügt die Band über eine gewisse Klasse, aber wirklich mitreissend kam ihre melodische Gothic Metal Variante - zumindest für mich - nicht rüber. (ms)

EISBRECHER…was soll man sagen, Alexx Wesselsky (Vocals) und seine Band machen einen geilen Job. Die Gelassen- und Unbeschwertheit der Band spürt man sofort und diese wird schnell auf das Publikum übertragen. Ihr Mix aus Industrial und Electro bringt die Band mit Erfolg in die Beine der Zuschauer. EISBRECHER sind eine Bereicherung und Abwechslung für das Festival und haben es redlich verdient, in der SummerBreeze-Bandliste aufzutauchen. (ms)

Die Würzburger Blacker DER WEG EINER FREIHEIT, die mittlerweile ganz angenehm nach vorn preschen, boten sehr druckvollen Black Metal. DER WEG EINER FREIHEIT sind ohne Frage geil, ein willkommener Abendgig für den Freitag. (ms)

Mit Anthrax haben sich die Veranstalter des Summer Breeze einen richtig großen Fisch aus dem Headlinerpool an Land gezogen. Immerhin der Opener der Big Four. Das Gesicht hinter den Kesseln verwirrt allerdings etwas, den Kerl hat man schon hin und wieder mal gesehn´ - Charlie Benante ist das jedenfalls nicht. Jon Dette ist für den offenbar verletzungsbedingt ausgefallenen Benante eingesprungen und auch das neue Gesicht an der Lead Gitarre hat sich noch nicht wirklich im Kopf verfestigt, so dass man den Eindruck hat, dort stünden nur 3/5 Anthrax. Ich weiß nicht, ob die Stoffbahnen seitlich des Schlagzeugs mit den Konterfeis von Dimebag Darrell und Ronnie James Dio Bezug auf Anthrax´aktuelle EP Anthems nehmen, soweit ich weiß, werden darauf keine Songs von Pantera oder Dio gecovert, ein tolle Geste ist das trotzdem. Mit "Among the Living" wird der Einsatz jedenfalls gleich von Beginn an ziemlich hoch angesetzt und es sollte sich im Verlauf der Show Klassikermässig nicht viel ändern. Mit "Caught in a Mosh" gibts dann gleich die nächste Granate auf die zwölf und - keine Zeit zum Verschnaufen - mit Efilnekufesin (N.F.L.) gleich noch eine hinterher. Das Publikum kommt jedenfalls crowdsurft und circlepittet was das Zeug hält. Erst bei "In the End" wird dem Publikum sozusagen eine kleine Verschnaupause gegönnt, bevor es beim, obligatorisch von Scott Ian gesungenen, "Deathrider", von ihm höchstselbst als der erste Titel vom ersten Album angekündigt, weitergeht. "T.N.T." von der Cover EP "Anthems" folgt und mit "Indians" der Höhepunkt einer jeden Anthrax Show. Außderdem folgen noch "Got the Time" und "I am the Law" schließt den Hauptteil der Show ab. Grandios! Fünf Titel von der Among the Living. Ich bin hin und weg. Im Zugabenteil folgen dann noch "Madhouse", "Medusa" und "Antisocial" die allesamt durchgehend abgefeiert werden. Meine Herren, et war mir ein Fest! (BS)

ORPHANED LAND botem ordentlich-spirituellen Folk mit Death-Anleihen in eiserner Routine. Wobei „eisern“ hier die hartmetallischen Klänge, keineswegs die musikalische Performance beschreibt! Wer diese Israelis schon einmal live gesehen hat, weiß ohnehin, dass man hier nicht nur einen Folk wie im Bilderbuch hört, sondern dank rotierender Mähne und Gitarre bis auf die Füße hängend auch sieht. Ihre neue Scheibe „All Is One“ fand natürlich auch Erwähnung. (ms)


Samstag

ARKONA
überzeugten mit ihrer munteren und agilen Art, wie sie sich schon über Jahre auf den Bühnen präsentieren. Masha Arhipova hat sich zu einer grandiosen Shouterin für ARKONA entwickelt, und dass die lebhafte Dame für ordentlich Stimmung sorgen kann, konnten die Massen auf dem diesjährigen Summer Breeze auch endlich mal erleben. (ms)

Gegen 14:15 Uhr spielte die Acapella-Fraktion VAN CANTO, die allesamt durchweg überzeugen. Die Show ähnelte denen, die man sich auf anderen Festivals dieses Jahr bereits zu Gemüte führen konnte doch arg, dafür war die dann mit guten Titeln angefüllt. So konnten Nummern wie ´Wishmaster´, ´Rebellion (The Clans Are Marching)´ oder ´The Mission / Master of Puppets´ die Menge begeistern. (ms)

Moonspell - bis dato noch nie live gesehen und dann innerhalb einer Woche gleich zwei Mal (später am NOAF bei Mainz) sehen. Mit Axis Mundi vom aktuellen Album legen die Düsterheimer los, selbstverständlich warten die meisten im Publikum auf ältere Titel aus den Neunzigern, die dann auch nach kurzer Zeit in Form von "Opium" und "Raven Claws" vom Irreligious Album dem Publikum um die Ohren geschleudert werden. Ich muss sagen, dass Moonspell live dann doch wesentlich tighter und viel weniger Gothic als sie sich auf CD anhören. Allerdings ist im Publikum gar nicht mal so viel los, die Band erntet zwar nach jedem Titel ordentlichen Applaus, aber viel mehr als Kopfnicken ist da während der Songs nicht drin. Erst bei noch älteren Titeln vom Wolfheart Album kommt da richtig Leben in die Bude rsp. auf den Platz. "Alma Mater" und "Vampiria" - sehr geil! Als Rausschmeißer sozusagen lassen Moonspell noch "Full Moon Madness" hören. (BS)

Die Amis von DEVILDRIVER sind eine durch und durch unterschätzte Band - das haben sie beim SummerBreeze unter Beweis gestellt. Vor allem Sänger Dez Fafara zeigte, was in ihm steckt. Die Songs im Spannungsfeld zwischen traditionellem Death Metal und Thrash Metal alter Schule sorgten für gute Laune im langsam anwachsenden Pulk vor der Bühne. DEVILDRIVER bretterten eine ganze Latte eigener Songs raus, beispielsweise ´Ruthless´. Sehr gut kam aber auch ´I Could Careless´ rüber. Einfach ein klasse Auftritt. (ms)

Es wird Zeit für Death Metal der alten Schule und kaum jemand bringt den besser auf die Bretter als Martin van Drunen. In diesem Falle, Zeit für Grand Supreme Blood Court. Muss ja erwähnt sein, wenn man von van Drunen redet, man könnte ja sonst auch Asphyx oder Hail of Bullets meinen. Schön roh und mit scheinbar blutenden Stimmbändern pfeffern uns die Niederländer ihre Lavadoom Soundwand um die Ohren, die mit dem Titelstück ihres Debüts "Bow down before the Bloodcourt" die Blutgericht tagen lassen. Leider ist nicht all zu viel los vor der Bühne, GSB treten sozusagen gegen Devildriver auf der Mainstage an, und so hat das Publikum Platz genug die Matten entsprechend ausgiebig kreisen zu lassen. Martin van Drunen als der Große Ankläger bei GSB hat für mich durch seine Verdienste um den Death Metal, man bedenke in wie vielen Bands und Projekten der Mann involviert war, von denen so einige zu Klassiker wurden, die Bedeutung speziell für den Death Metal was Lemmy für den Metal im Allgemeinen einnimmt. Auch auf der Bühne wird reichlich das Haupthaar gelüftet, Kommunikation mit dem Publikum findet zwar nicht allzu ausgiebig statt, Martin bedankt sich bei seinem Label Century Media für die Unterstützung, und dann gibts mit "...and thus Billions shall burn" auch schon den letzten Titel zu hören. (BS)

Amorphis haben ihren Set auf der Pain Stage noch lange nicht beendet, als sich der Platz vor der Main Stage in Erwartung des heutigen Headliners bis schier zum Bersten füllt, und als In Flames dann pünktlich um fünf vor halb elf mit "Sounds of a Playground fading" beginnen, hüpft die Masse vor Bgeisterung. Schon beim Opener bildet sich ein sehr beachtlicher Moshpit vor der Bühne, der im Laufe des rund eineinhalbstündigen Auftritts an Größe beständig zunimmt. Angekommen sind In Flames schon seit einigen Jahren, das kann man durchaus am Aufwand ihrer Liveshows ablesen, man denke alleine an den Wacken Auftritt im letzten Jahr, da bekomme ich heute noch Gänsehaut. Anders Friden ist zu einem erstklassigen Frontmann gereift, was vor einigen Jahren noch etwas zweifelhaft war, wenn man ihm die Unlust auf der Bühne ab und an recht offensichtlich angemerkt hat. Was den Mann mittlerweile so angenehm von anderen Frontmännern abhebt, ist die ruhige Art, der angenehme Plauderton, mit dem er mit dem Publikum kommuniziert. Na jedenfalls treiben In Flames die Massen mit Titeln wie "Pinball Map", "Trigger", dem Muss-Titel "Only for the Weak", "Cloud Connected" von einem Moshpit und von einer Hüpforgie zur nächsten. Eigentlich ist aus fast jeder Schaffensphase etwas dabei, also quasi für jeden etwas, leider wird die Frühphase "The Jesters Race" komplett ausgeblendet und von "Whoracle" gibts grad mal "The Hive" - man kann halt auch ned alles haben. Mit "Take this Life" und "My sweet Shadow" geht es dann auch schon in die Schlussrunde und die letzte In Flames Show vor den Arbeiten zum nächsten Album geht mit einem imposanten Feuerwerk zu Ende. (BS)
Zur später Stunde ging es zu AMORPHIS. Jawohl, AMORPHIS. Ich mag ihre alten Alben, aber auch das neue. Trotz des leichten Regens war die Stimmung um kurz nach zwölf Uhr Mittag bereits am Sieden. AMORPHIS schafften es, das Publikum in den Bann ihrer Musik zu ziehen. Neben den Songs vom neuen Album gingen sie quer durch alle Alben. Damals noch Death Metal. Die Stimmung war grossartig, die Zuhörer machten mit. Tolles Ende für den Tag. (ms)

Die besten drei Auftritte auf dem Summer Breeze 2013 innerhalb von knapp acht Sunden erleben grenzt schon an Reizüberflutung, aber wer weiß was Alan Averill und seine Begleiter von Primordial zu bieten haben, der lässt sich deren Auftritt selbstversändlich nicht wissentlich entgehen, vor allen Dingen da in diesem Jahr kaum etwas vergleichbares am Start war, was Drama und Intensität angeht. Ja, gut - Solstafir vielleicht. Mit "No Grave deep enough" geht es theatralisch gleich mal in die Vollen und die sehr gut gefüllte Party Stage zeigt sich auch ob beim vorletzten Auftritt noch durchaus fähig, ordentlich mitzugehen. Alleine schon die Begrüßung durch Primordial hatte mehr Charakter als so manche Metalcore Combo, die den Flugplatz dieses Jahr beackerten. Alan "Nemtheanga" Averill hat alleine eine Bühnenpräsenz inne, die ausreicht, um jedem Anwesenden eine entsprechende Gänsehaut zu verabreichen. Es folgen "Gods to the Godless" und ein absolut übermächtiges "Bloodied yet unbowed". Soundwall und Stimme sind gut aufeinander abgestimmt und mit "Coffin Ships" folgt der Hit vom 2005er Album the Gathering Wilderness und mit "Heathen Tribes" und "Empire Falls" geht ein absolut erinnerungswürdiger und wahnsinnig intensiver Auftritt viel zu schnell zu Ende.(BS)

Mehr Festivalfotos in der Galerie, Link oben!

Fazit:
Das SUMMER BREEZE hat sich über Jahre hinweg zu einem grandiosen Metal Festival gemausert. Die guten Besucherzahlen sprechen für sich. Ich kann viel Gutes loswerden, denn faire Preise in jeder Hinsicht und die saucoole Security, die immer zu Witzen aufgelegt war, beeindruckten mich schon sehr. Es gibt definitiv keinen Grund, im nächsten Jahr einen Bogen um Dinkelsbühl zu machen. Die Tore seien weit geöffnet und willkommen sei die Schar der feuchtfröhlichen Metaller. Ihr seid die Besten, weiter so! (ms)


Björn Schmiterlöw (BS), Markus Seibel (MS), transl. K.Weber


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8/10