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X-Mas-Sux : Endstille | Blood Red Angel | Schistosoma | Fuse | Xenotaph | Border Of Reality

2005-12-19
Stadt / City Mühlhausen 
Land / Country Germany 
Web www.x-mas-sux.de
 
Veranstaltungsort:
Location
Bender Saal  
Datum / Date26 Nov 2005 

Zum dritten Mal hatte man sich dieses Jahr bereits im Saal der Mühlhausener Brauerei Bender eingefunden um die Vorweihnachtszeit auf die etwas andere Art zu zelebrieren. Die große, gemütliche Location war mit rund 150 zahlenden Gästen eigentlich recht schwach frequentiert, was im Wesentlichen an der relativ ländlichen Lage und der etwas mäßigen Werbung im Vorfeld gelegen haben dürfte.

Border Of Reality

Den Abend eröffnete dann pünktlich um sieben der Stuttgarter Vierer, Border Of Reality, eine sehr, sehr junge Band, der man die geringe Bühnenerfahrung deutlich anmerkte. Ebenso aber auch den Spaß und die enorme Spielfreude, mit der die Jungs ihren melodischen Death Metal unter das bis dato nur sehr spärlich vertretene Publikum brachten. Als Opener für ein derartiges Festival durchaus geeignet, darf man gespannt sein, was diese Combo in der nächsten Zeit noch von sich hören lässt.

Xenotaph



Stark geschwächt - mit einem kranken Drummer und nur einem (statt der üblichen zwei) Gitarristen - mussten Xenotaph ihren Auftritt bestreiten. Dies führte dann auch zu kleineren Schwierigkeiten zwischen und während der Songs, die aber souverän durch kleine, spontane Soloeinlagen überspielt wurden. Dennoch spielten die Nürnberger gewohnt guten, schweren Death Metal und konnten sogar einige der bereits Anwesenden zu ersten Moshattacken animieren. Die daraus resultierende Aufmerksamkeit des Publikums nutzte Sänger und Bassist Simon um auf die gesellschafts- und politikkritischen Inhalte von Songs wie "´Flesh And Blood"´ und "´Peacemaker"´ hinzuweisen.

Fuse

Anschließend betraten die Mühlhausener Fuse - die Initiatoren des Festivals - die Bühne und ließen ihren modernen, stark amerikanisch angehauchten Death Metal auf die mittlerweile fast vollzähligen Zuschauer los. Zu sechst - mit zwei Sängern - standen sich die Musiker zu Beginn des Gigs auf der kleinen Bühne oft gegenseitig im Weg, stimmten sich im Laufe des Auftritts aber immer besser aufeinander ab. Fuse legten eine ordentliche Show ab und wurden nicht zuletzt aufgrund des Heimspiels von den Fans gefeiert.

Schistosoma



Schistosoma spielten im Anschluss einen guten Auftritt mit ordentlichem Sound, wie man ihn von vielen kleineren Festivals dieses Sommers gewohnt war. Dennoch fielen die Publikumsreaktionen zunächst eher gering aus. Ob der geringen Resonanz wirkten die Jungs, vor allem Sänger Markus Schuster, etwas verzweifelt, spielten aber nichtsdestotrotz ihren Gig ordentlich zu Ende. Während der letzten paar Songs wurden sie dafür schließlich doch noch durch ein kleines Moshpit belohnt.

Blood Red Angel



Man schien seine Kräfte für Endstille zu sammeln, denn auch Blood Red Angel hatten mit geringer Publikumsresonanz zu kämpfen, ließen sich davon aber, im Gegensatz zu ihren Vorgängern, nicht im geringsten beeindrucken und legten eine sowohl absolut hörens- als auch sehenswerte Show hin. Die Krefelder boten besten amerikanischen Thrash Metal und stellten für mich das musikalische Highlight des Abends dar. Vor allem stimmlich überzeugten die Rhine-Area-Thrasher auf ganzer Linie, sowohl durch ihren Frontmann Klaus, der auch in den höheren Lagen sicher die Töne traf, als auch durch den Backgroundgesang von Gitarrist Jens und Basser Bernd. Wer auf guten old-school Thrash steht darf hier getrost mal ein Ohr riskieren.

Endstille



Als schließlich der Headliner Endstille die Bühne enterte wurde es voller vor der Bühne im Bender Saal. Das norddeutsche Vierergespann lieferte was man von ihm erwartete: Nicht mehr und nicht weniger! Rauhes, agressives Schwarzmetall ohne unnötige Schnörkel. Vor und während des Sets ließ sich Gitarrist L. Wachtfels zum ein oder andern abfälligen Kommentar über moderne Bands wie System Of A Down und Dimmu Borgir hinreißen, ansonsten gab man sich eher wortkarg und spielte die Songs einen nach dem anderen herunter. Nach gut einer Stunde beendeten Endstille ihren Auftritt, obwohl die vielen Endstille-Fans im Publikum lautstark nach mehr verlangten. "´Leute, wir haben zwei Zugaben gegeben. Wir haben eine Stunde gespielt. Das habe ich noch nie zuvor!"´, wies L. Wachtfels die Forderungen zurück. Zum Ausgleich verteilte er Freibier an die Fans der ersten Reihe und unterhielt sich später mit ein paar Zuschauern, die noch nicht den Heimweg angetreten hatten. Keine überragende Show, was Endstille da boten, aber wahrlich keine schlechte!

Alles in allem ein gelungener, abwechslungsreicher Abend, der die 12 Euro an der Abendkasse durchaus wert war. Aufgrund mangelnder Werbung war es leider etwas leer in Mühlhausen, wodurch oftmals nicht so sehr Stimmung aufkam.


Michael Klimczak


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6.5/10