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Divine Heresy: Nicht zuviel reden!

Der legendäre Ex-Fear Factory Gitarrist Dino Cazares scheint wieder dick im Geschäft zu sein mit seiner neuen trommelfellerschütternden Band Divine Heresy, die aus Dino selbst, klar, dem hochgelobten Drummer Tim Yeung (bekannt durch Vital Remains und Hate Eternal) und dem neuen kräftigen Stimmwunder Tommy Vext besteht. In sehr entspannter Atmosphäre im Roadrunner Büro gewährte Tommy uns einige Einblicke, worum es bei den „Göttlichen Ketzern“ und ihrem Debütalbum “Bleed The Fifth”geht, das Ende dieses Monats in die Läden kommt.



Tommy, wo siehst du die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Divine Heresy und Fear Factory, auch was den Gesang betrifft?
Lass mich als erstes sagen, Divine Heresy IST eine Metal Band, aber es gibt Elemente von allen möglichen Metal-Spielarten, da wir als Musiker auch alle aus unterschiedlichen Milieus stammen, Dino mit seinem Klang und Sound-Reminiszenzen aus Fear Factory Zeiten, natürlich, Tim als bekannter Death Metal-Drummer, und ich wurde von der New Yorker Hardcore Metal Szene beeinflusst. Gesanglich wollte ich mein eigenes Ding durchziehen, und Dino experimentierte auch mit verschiedenen Stilen und Riffs.

Es mag schwer sein von den Erwartungen her, aber was meinst du, welches Publikum du mit dem Divine Heresy Debüt „Bleed The Fifth“ ansprechen wirst?
Grundsätzlich sehe ich die Sache nun so: Keine Erwartungen, keine Enttäuschungen. Was auch immer passiert, passiert eben, sozusagen. Aber eines ist sicher, wir legten unsere Herzen und Seelen da hinein, wir gaben 110 %. Wir mussten, denn Dinos Arbeit mit Fear Factory hat die Latte für uns hoch gelegt, und wir wollten darüber hinaus.

Zur Zeit besteht die Band aus drei offiziellen Mitgliedern. Was kannst du uns verraten, wie es mit dem Bassisten steht, werdet ihr einfach jemanden für die Tour anheuern?
Wir haben jemanden, aber nichts ist bis dato offiziell. Wir werden bald eine offizielle Meldung machen. Und es wird nicht nur ein Session Musiker sein, sondern unser viertes Mitglied, das fehlende Glied.
(Inzwischen ist es raus: Bassist Joe Payne (Ex-Nile) ist das neue Divine Heresy-Bandmitglied! Anm. d. Red.)

Also, was wollt ihr Jungs mit Divine Heresy ausdrücken, welches Konzept steckt dahinter?
Der Name ergab sich, als wir bereits eine Band waren und das Album im Kasten war. Divine Heresy ist ein Paradox, und das erklärt auch unsere Musik, sie ist brutal und sie ist schön, wie etwas, das zugleich engelsgleich und satanisch ist, sie ist grenzenlos. Ich glaube, wir können die menschliche Dualität ausdrücken, wie Gut und Böse, die Balance. Diese Tendenzen, dass wir uns selbst ausdrücken müssen, liess mich erkennen, was wir da geschaffen haben, und dass es wirklich cool ist.

Gerade heraus gefragt, wer ist nun „allererste Sahne“, ihr oder Fear Factory?
(Lacht) Offensichtlich wurde ich beeinflusst von Fear Factory, und ich liebte die „Demanufacture“ und „Obsolete“ Alben. Ich wuchs auf mit Fear Factory, den alten Metallica, Slayer, Pantera und Machine Head. Das waren die größten Bands zu dieser Zeit. Und es gibt keine Rivalität mit Fear Factory. Aber als Divine Heresy versuchen wir natürlich, unseren eigenen Vibe zu etablieren.



Dein Gesang auf „Bleed The Fifth“ ist sehr dynamisch, mit einer Mischung aus Schreien, Growls und einer Menge klarem Gesang. Wie achtest du auf deine Stimme, hast du einen Tip für angehende Metal-Sänger?
Ich mache jeden Morgen Aufwärmübungen, und ich habe regelmäßig mit der Gesangslehrerin Melissa Cross (auch Lehrerin von Arch Enemy, Lamb Of God, Shadows Fall etc, Anm. d. Red.) gearbeitet. Das hat mir viel weitergeholfen. Die Gefahr, dass ich meine Stimme verliere, ist nur gegeben, wenn ich in Bars abhänge mit Leuten, zu viel oder zu laut rede, schreie und den Lärm in einer Bar zu übertönen versuche, oder Interviews gebe (lacht).
Und eine Topform für die Stimme wird nötig sein, wenn ihr demnächst auf Tour geht. Irgendwelche Pläne?
Bisher wurde nichts festgelegt, aber wir haben im August eine Tour in den Staaten im Auge. Es gibt ein paar coole Dinge, die uns bevorstehen. Wir freuen uns wirklich darauf, auf Tour zu gehen.

Es gibt eine Menge deutscher Fans, die sich darauf freuen, Dinos neue Band live zu sehen. Also wann können wir damit rechnen, dass Divine Heresy hier auftritt?
Wir werden versuchen, noch vor Ende des Jahres nach Europa zu kommen, wahrscheinlich im November oder Dezember.

Das Internet hat einer Menge Bands eine Plattform gegeben, sich zu präsentieren und zu promoten, wie etwa MySpace. Wie steht ihr dazu?
Oh, da stimme ich absolut zu. Wir, Divine Heresy, kommunizieren mit vielen Leuten über das Internet. Es ist toll, mit anderen Bands, Musikern und Freunden in Kontakt zu treten.

Danke, Tommy, und auf Wiedersehen bis zur Deutschland-Tour!



Autor: Marc Hoek & Dirk Seegers, photos: Marc Hoek
Eingetragen am: 2007-08-03

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