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Ayin Aleph: Emotionen abseits des Mainstreams

Mit ihrem Debütalbum setzte die in Russland geborene und nun in Frankreich lebende Künstlerin AYIN ALEPH einen bemerkenswerten ersten Schritt ins Metal-Genre. Statt ihre Zeit auf fellige Verkleidung oder das Ersinnen eines möglichst krassen Pseudonyms zu verwenden, steckt die sympathische Russin ihre Energie lieber in die Musik. Dass ihre Wahl die richtige ist, zeigt das neue Album "Ayin Aleph II", welches einflussreichen Metal bietet und nicht nur bei Barock-Fans Euphorie erzeugen dürfte. Doch lest selbst, was sie Interessantes über sich zu erzählen hat...

Hi Ayin, Gratulation zu „Ayin Aleph II“, einem großartigen Hörerlebnis, welches mich tief berührte. Wurde diese CD so arrangiert, sodass ein aufmerksamer Hörer eurer Musik besser folgen kann?
Ich habe dieses Album aus 2 Gründen aufgenommen:
Erstmal habe ich bewiesen, dass Metal auf einem klassischen Instrument gespielt werden kann, das sonst nichts mit Metal zu tun hat. Ich wollte beweisen, dass man mit nur einem Instrument, welches ziemlich „klassisch“ ist und fast nie im Metalbereich benutzt wird, einen großen Sound erzielen kann, genauso wie eine elektrische Band.

Natürlich kann man ohne die Verzerrung und Sättigung Effekte einbringen und trotzdem noch die Parts der Gitarren und Bässe, etc. mit einem anderen Instrument spielen. Es macht das Zuhören einfacher.
Ich suchte mir einige Songs des Metal Albums heraus und nahm neue Chore zwischen jedem Song auf, sodass ich ein weltweit einzigartiges Stück kreieren konnte.
Ich ermögliche mir dadurch selbst, das alles mit einer komplett unklassischen Art zu spielen, um meinen Sinn von Metal präziser ausdrücken zu können.
Der zweite Grund ist der, dass viele Leute kein Metal mögen, aber mein Akustik Album lieben. Es bedeutet, dass ich die Bandbreite der Fans meiner Musik erweitere.

Gab es irgendwelche anderen persönlichen oder musikalischen Einflüsse für das neue Album?
Nein, keine. Meine musikalischen und persönlichen Einflüsse sind immer dieselben. Die Haupteinflüsse sind Barockmusik, Thrash und Progressive Metal.

Es sind auch ein paar orientalische Klänge, z. B. gegen Ende von „Grey Ashes“ hörbar. Wie passen diese in das Gesamtbild von Ayin Aleph?
Das ist nicht wirklich orientalisch. Es ist eher Barock und kommt natürlich rüber. Dieses „Leitmotiv“ geht über meine gesamte Musik und über alle meine Inspirationen. Überhaupt kommt fast die ganze Harmoniebasis Barock.
Das Ende von „Grey Ashes“ ist einfach eine Kadenz, typisch für Barockmusik. Ich denke, dass der hauptsächliche Einfluss orientalischer Elemente manchmal einfach Teile der Barockmusik sind. Ich bringe es einfach mit ein, ohne genau zu wissen, welcher Einfluss es genau ist. Ich bringe diese Elemente so mit ein, wie ich sie auch fühle, ohne jegliche Analyse.

Die Musik klingt sehr organisch, pulsierend und atmend, als würde sie leben. Liegt das an den Aufnahmen, dem Songwriting oder an beidem?
Es ist die Auswirkung von allem, nicht allein vom Songwriting und den Aufnahmen. Es ist die Auswirkung meiner Inspiration, Interpretation und meiner physikalischen und mentalen Kapazitäten, um alles, was mit meinem liebevollen Hass zu tun hat, welchen der gute Himmel auf mich wirft, auszudrücken. Es ist praktisch wie ein Rohr, über das diese Kommunikation zu meinem Publikum hervordringt.

Die Musik wird begleitet von vielen Percussion-Klängen. Welche Instrumente wurden dafür benutzt?
Es ist nur ein Piano. Ein bisschen vom Kielflügel ist auch noch dabei. Wie man weiß ist ein Piano kein Percussion-Instrument, aber ich spiele es sehr “metallisch”, ich groove an den Stellen, wo es sein muss und ich bin sicher dass diese Art zu spielen dem Ganzen den Eindruck von Percussion verleiht und einen glauben lässt, dass dies absichtlich so gemacht wurde. Ich würde sagen, dass mein Percussion-Sound einfach meine Art ist, Piano zu spielen.


Da die Texte nicht ersichtlich für mich sind, kann ich darüber leider auch keine Interpretation verfassen. Nur eben über die Titel, sie erscheinen für mich als würden sie von der Thematik zum Agieren aufrufen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstanden habe. Meine Texte wurden alle erst geschrieben, nachdem die Musik gemacht wurde. Ich kreiere ein Thema in den Lyrics, welches der Musik entspricht. Wenn du die Gelegenheit bekommst, sie zu lesen, wirst du sehen, dass sie alle Sinnbilder der wichtigen Gefühle sind und dies wiederum sind die emotionalen Bilder meiner Dunkelheit. Viele Leute vergleichen mich mit Tim Blake, was die Poesie angeht, aber ich denke da anders. Ich kann dir keine analytische Ansicht, welche den Sinn betrifft, geben, weil ich für die Gesamtheit produziere. Deswegen sind die Fans die einzigen, die das beurteilen sollten.

Ayin Aleph, vielen Dank für das Interview. Letzte Worte?
Danke auch an dich! Meine letzten Worte sind: Leckt mich am Arsch, lebt und seit verliebt.

www.ayinaleph.com
http://www.myspace.com/ayinaleph
Autor: Markus Seibel, transl. Tatjana Ziegler
Eingetragen am: 2010-06-13

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