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Donots: Puren Punk im Herzen

Die DONOTS sind wieder da! Das neue Album der Deutschen zeigt die Band um Sänger Ingo deutlich losgelöster von den gewohnten Rockpfaden. Die Band wirkt insgesamt gereifter, die Songs auf „The Long Way Home“ gehen stärker wieder in Richtung Punk-Rock denn je, und insbesondere die konsequente Umsetzung kann als absolut gelungen bezeichnet werden. Grund genug, sich mit Gitarrist Guido vor dem Konzert in München etwas eingehender zu unterhalten.

Wie waren die bisherigen Shows?
Die Shows waren super. Wir können uns nicht beschweren! Sechs ausverkaufte Konzerte bis jetzt. Gerade mit den neuen Songs hat man Hummeln im Arsch, das ist gut!

Wo wir grade bei den neuen Songs sind. Wie kamen sie an?
Sehr super, gerade mit Instrumenten wie Violine und Akustikgitarre kannst du ganz anders einen Spannungsbogen aufbauen. Wir haben ja jetzt auch einen sechsten Mann dabei, Stefan Schunder, er spielt als Showeinlage den Sechssaiter.



Wie fühlt man sich bei aller Routine, wenn man ein neues Album rausbekommt?
Das ist heftig, gerade dann wenn es auf Tour geht. Wir hatten echt Muffensausen, wie der neue Stoff bei den Fans ankommt. Wir haben zwar echt viel geprobt, aber hatten eben auch noch so viel anders Zeug zu tun.
Man muss erst mal so reinwachsen, vor allem wenn die Setlist neu ist, wenn du neue Instrumente dabei hast etc. Zudem hatten wir vier Monate kein Livekonzert mehr, das ist eine anschauliche Sache, aber es hat ja auch alles reibungslos funktioniert.

Wie wählt ihr eure Setliste aus?
Die Setlist ändern wir eigentlich täglich, obwohl das Grundgerüst steht. Aber so was findet man erst beim Proben heraus. Davon abgesehen, merkt man nach den ersten Shows einer Tour, welche Songs ankommen und welche nicht.

Wie tief seht ihr euch eigentlich noch in der Punkszene?
Musikalisch hat es sich natürlich schon geändert, wir sind inzwischen eher eine Mischung aus Normalrock mit Punkrockeinflüssen. Ich selber fühl mich noch mit dem Herzen in der Punkrockszene, die Grundidee ist auch immer noch da an unseren Anfangstagen anzuknüpfen. Musikalisch haben wir uns in jedem Fall weiterentwickelt, wäre mir auf die Dauer auch zu langweilig, immer ein und dasselbe zu schrubben.

Findet ihr, dass eure ursprünglichen Fans noch da sind? Kamen neue dazu? Hat sich die Altersklasse geändert?
Ja, da gibt es immer noch welche die am Start sind, abgefahren ist es jetzt vor allem mit der neuen Platte. Man bekommt von Leuten gesagt: „Ich hab euch mal vor tausend Jahren gehört, jetzt hab ich die neue Scheibe und ich hab Bock auf mehr“. Viele Fans hatten nach der „Pocketrock“ den Bezug zu uns etwas verloren, jetzt kommen viele wieder und sind Feuer und Flamme.

Ich gebe dir ein paar Begriffe und du sagst was dazu:
- Charakteristika eines Gitarristen?

Er sollte eine Gitarre, Ausstrahlung und Charisma mitbringen.

- Charakteristik eines Sängers?
Er muss Labern und vor allem Texten können.

- Demokratie?
Wir sind eine komplett demokratische Band, was aber auch super anstrengend ist, da wir manchmal unterschiedliche Meinungen haben. Und bis mal ein Ergebnis zustande kommt, kann das schon etwas dauern.

Habt ihr bei dem neuen Album einen inhaltlichen Schwerpunkt gelegt?
Hauptsächlich geht es uns um das Reisethema und wie man sich gefühlsmäßig weiterentwickelt, aber wir haben auch ganz viele persönliche Dinge in unseren Texten.

Was mach ihr, um euch während der Tour nicht auf die Nerven zu gehen?
Wir haben uns seit siebzehn Jahren eigentlich nie wirklich gefetzt, gar richtig angeschrieen. Meinungsverschiedenheiten gibt es natürlich wie bei jeder Band, die Reden wir dann aber aus... Man merkt, wenn einem der ein oder andere auf den Sack geht. Die Meinungsverschiedenheiten regeln wir viel über Nintendo mit Mariocart aus, wer gewinnt darf die nächste Entscheidung treffen.

Gibt´s bei einem von euch ein bestimmtes Equipment, was er auf Tour dabei hat?
Ganz schlimm ist es, seit es die IPhones gibt. Alle rennen und zocken in der Gegend rum, aber für uns sind IPhones/Laptops auch enorm wichtig, da wir gerade unser Label selber machen, und insofern Laptops/IPhones für unsere Labelarbeit nutzen. Für Unterwegs eine feine Sache, solch elektronische Geräte.



Spielt ihr eigentlich lieber in kleineren Clubs oder eher die richtig großen Festivals?
Also beides hat so seine Sache, aber wir spielen sowohl in Clubs als auch auf Festivals gleich gerne. Wir haben schon einige Male im Backstage gespielt und es hat uns dort auch recht gut gefallen. Dennoch wollten wir endlich mal in München in einem kleinen Laden spielen, demzufolge haben wir uns für das 59:1 entschieden.

Ihr wart auf Tour in Japan. Gibt es da einen Unterschied zwischen asiatischen Fans und Fans hier?
Ja, ganz andere Leute von einem anderen Planeten. Die holen sich was zu trinken und wenn sie tanzen wollen, stellt jeder die Becher an die Seite. Nach dem Konzert werden die Becher entsorgt. Ehrlich: „Du kannst danach vom Boden essen“. Auf ihren Festivals hat man sogar tragbare Aschenbecher. Als wir das erste Konzert gespielt haben, ersten Song, dann Riesen Applaus und plötzlich toten Stille - aber bei denen ist so was Höflichkeit und man möchte denjenigen der die Ansage macht nicht unterbrechen.

Wann ist ein Album ein Erfolg... oder ist das neue Album schon ein Erfolg?
Ja, auf jeden Fall! „The Long Way Home“ ist mit 24 in die Charts eingestiegen, sind daher rundum zufrieden. Ob ein Album erfolgreich ist, hängt davon ab, wie viele Leute zu den Shows kommen. Aber es ist saugeil, wenn du siehst wie die Leute/Fans zu deiner Mucke abgehen.

Was sind deine liebsten Songs vom Album?
Das wechselt, aber „...we you are“, „...day“, und „dead man walking“ sind mir doch am liebsten.

Welche Bands bevorzugst du?
Ich hab drei Bands die mich immer begleitet haben: Ramset, Bad Religion und Face To Face. Aber ich höre auch durchaus Bryan Adams, Pantera oder auch den Ganzen Death-Metal Kram, je nach Stimmung und Laune.

http://www.donots.com/


Autor: Karoline Seibel, Stephan Knackert; Photos: Donots
Eingetragen am: 2010-06-21

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