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PROFANE OMEN: Massives Gold in den Händen

Für die finnischen Death´n´Roll Veteranen Profane Omen ist 2011 ein viel versprechendes Jahr. Nachdem sie 12 Jahre lang ihren Weg hoch zum Metal-Olymp gekämpft haben, 2 offizielle Alben (Beaten Into Submission 2006; Inherit The Void 2009) und 1 EP (Disconnected 2007) veröffentlichten und 2007 als “Newcomer des Jahres” mit Finnish Metal Awards gekürt wurden, sind sie jetzt im Studio, um ihr drittes Album aufzunehmen, welches im Herbst dieses Jahres über Spinefarm Records erscheint. STALKER klärte via Telefon mit dem Sänger Jules Näveri die Details zum neuen Plattenvertrag und den Aufnahmeprozess. Live wird die Band übrigens auch beim Myötätuulirock Festival in Vantaa (17.-19.6. 2011) auftreten!



Jules, die Aufnahmen eures dritten Studioalbums sind fast fertig. Nur deine Stimme muss noch aufgenommen werden, was bald geschehen soll. Wie fühlst du dich?
Ich fühle mich wie eine Ratte im Käfig! Die Jungs sind schon fertig mit all ihren Teilen, aber wegen der Bearbeitung und unseres lockeren Zeitplans musste ich lang warten, bevor ich loslegen konnte. Ich war noch nie so aufgeregt vor den Aufnahmen im Studio. Ich denke, wir haben massives Gold in unseren Händen, und ich kann kaum erwarten, es zu schmieden.

Wie waren die Aufnahmen bis jetzt?
Soweit ich weiß, und ich war während des Prozesses dabei, waren die Aufnahmen noch nie so entspannt wie jetzt. Natürlich wenn ich das sage, verhexe ich meinen eigenen Teil und daher wird die Hölle losbrechen, wenn ich demnächst die Gesangskabine eintrete, und alle Dateien werden verschwinden, usw. Ok, jetzt wo ich es gesagt habe, wird dies nicht passieren. Ich bin manchmal abergläubisch, wenn es um die Aufnahmen geht. Jedenfalls haben wir eine andere Einstellung bei der Aufnahme dieses Albums im Vergleich mit den älteren. Wir wollten einen lockeren Zeitplan haben, und vor allem bei den Gitarren, die Jungs haben beschlossen, sie in unserem Proberaum aufzunehmen anstatt im Studio, um alles so entspannt wie möglich zu halten. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum alle Axt-Männer sehr zufrieden sind mit den Aufnahmen. Es war eine große Erleichterung für sie so zu arbeiten. Ich glaube, das hat viel von dem "Angst vor dem roten Licht"-Syndrom genommen, was immer passiert, wenn man im Studio ist.

Ich habe auf eurem Studio Tagebuch Blog (http://postudio2011.blogspot.com), gelesen, dass sie mit einigen neuen Elemente experimentiert haben; mit neuen Instrumenten, die üblicherweise nicht in der Heavy Metal Musik verwendet werden, wie Djembe, Bongos, Tamburin, Claves, Agogô und sogar Banjo. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen und was ist deine Meinung dazu?
Wir wollten Vielseitigkeit in der Rhythmik haben. Daher hat Samuli sein ganzes Perkussions-Arsenal zum Studio gebracht. Nun, anstatt nur Tamburin zu verwenden, hat er alle Instrumente gespielt, die ihm so einfielen. Wir sind uns nicht sicher, welche genau im Album eingesetzt werden, aber sie sind zumindest aufgenommen! Vielleicht werden wir eine Perkussion-Version des Albums veröffentlichen, nur mit akustischen Elementen, haha! Das wäre doch interessant…Wir haben auch Klavier aufgenommen, welches ein ganz neues Element in unserer Musik ist. Jedenfalls, sind wir uns 110% sicher, dass es perfekt zu dem Song passt, in dem es aufgenommen wurde. Im Allgemeinen finde ich immer gut, neue und unterschiedliche Elemente zu benutzen, um mit etwas Frisches aufzukommen. Metal sollte da keine Ausnahme sein…



Vielseitigkeit ist wirklich sehr wichtig, damit die Band immer frisch und spannend für die Fans bleibt. Wirst du auch mit deiner Stimme experimentieren?
Ich war schon immer bereit, meine Grenzen als Sänger auszuweiten, und ich denke, dass dies der einzige Weg ist, mich zu einem besseren Sänger zu entwickeln. Dieses Album zeigt meine Fähigkeiten als Sänger in einem breiten Spektrum, wobei ich von einem Extrem zum anderen wechsle. Ihr werdet aber kein Operngesang hören oder so, hehe! Es gibt einige Gesangsteile, die wir mit unterschiedlichen Produktionsweisen versuchen werden. Jeder Sänger will sehen, wie seinen Level ein Stück besser wird und das ist auch, was ich immer während der Aufnahmen will. Mit anderen Worten, ich muss mir selbst zeigen, dass ich ein knallharter Sänger bin!

Alles klar! Kannst du uns dann die neuen Songs beschreiben, Herr Knallhart Näveri? Gab es eine besondere Inspiration oder ein besonderes Thema für die Texte?
Das Album hat 9-10 Songs, alle sehr unterschiedlich, die aber sofort als die unseren erkannt werden. Derzeit erlebe ich die Songs als akustischen Tsunami mit einigen Atempausen dazwischen. Wir als Band fühlen, dass wir mit diesem Album unsere erste richtige Chance haben, einem breiteren Publikum zu zeigen, woraus wir gemacht sind! Das hatte ich auch im Kopf, als ich die Texte geschrieben habe. Es gibt viele Anspielungen auf Feuer, das Aufgeben der Angst und Einheit. Um sie aufzupeppen, ließ ich mich von der Unterhaltungswelt inspirieren, von Filmen und Serien. Ich kann euch aber nicht viel davon verraten. Sie werden beim Hören des Albums zu entdecken sein.

Habt ihr schon ein Titel für das Album?
Wir haben circa 20 Arbeitstitel! Allerdings, haben wir noch keinen fetten Name gefunden. Wir haben eine große Auswahl an guten Namen, warten aber noch auf DEN Titel… Einige witzige, die nennenswert sind: "Huren & Sklaven", "Syylä" (= Warze) und mein Lieblingstitel bis jetzt, "Sköörds"... Wie ihr sehen könnt, haben wir noch einen langen Weg vor uns!



Ihr habt drei Produzenten für die Aufnahme engagiert: Mikko Herranen, Ville Sorvali (Moonsorrow) und Aksu Hanttu. Warum drei? Wie agieren sie untereinander und mit der Band?
Das Klima untereinander ist großartig. Mikko ist der Produktionsleiter und Verantwortliche für den Ton. Ville ist mit dabei, weil wir wollten, dass er uns hilft, mit neuen Menschen im Studio zu arbeiten. Er ist seit dem ersten Album dabei, also, er ist sozusagen als soziale Unterstützung da. Aksu Hanttu wird die Stimme aufnehmen und produzieren. Alle wissen genau, wofür sie zuständig sind, so dass wir wirklich nicht das Gefühl haben, als wären es zu viele Köche in der Küche. Wir hatten das Privileg auswählen zu können, mit welchen Jungs wir arbeiten wollten, deswegen haben wir die Jungs ausgewählt, die unserer Meinung nach am besten mit uns umgehen können. Bei dieser Auswahl hatten wir auch unsere Instrumente im Kopf. Mikko ist ein multitalentierter Musiker/ Toningenieur, Ville ist im Großen und Ganzen eine musikalische Arbeitspferd und kennt eine Menge verschiedene Methoden, wie man Dinge tut, und Aksu ist ein verdammter Kerl, der das Beste aus einem Sänger herausholen kann. Es ist sicherlich ein gut gedachtes Team. Wir sind froh, dass wir die Songs schon ziemlich fertig hatten, als wir mit der Vorproduktion anfingen, so grundsätzlich brauchen wir diese Jungs, um das Beste von uns alle herauszuholen.

Tomppa Saarenketo, 7 Jahre lang PO´s Bassist, hat die Band am Ende letztes Jahres verlassen. Was ist passiert?
Im letzten Jahr bemerkten wir, dass seine Motivation nicht mehr auf dem selben Level war wie unsere. Wir beschlossen dann mit ihm zu reden, weil wir es nicht wollten, dass die Band so weiter geht. Es fühlte sich so an, als ob etwas bei allen die Begeisterung dämpfte. Wir waren gerade mitten in den Verhandlungen mit Spinefarm und wollten einfach nicht den Vertrag bei so einer Situation unterschreiben, wo nicht jeder 110% mit der Band ist. Deswegen hatten wir ein gutes Gespräch mit Tomppa und er beschloss, die Band zu verlassen. Ich denke, dass es eine Entlastung war für beide Partien. Danach waren wir in so einer Situation, wo wir uns ganz darauf konzentrieren konnten, das bestmögliche Album zu machen, ohne weiteren Stress. Wir dachten auch darüber nach, wer den Bass am Album spielen sollte, falls wir keinen finden würden, der Tomppa ersetzt. Zu keinem Moment gab es Panik in der Luft. Wir sind immer noch Freunde und das ist eine Situation mit Gewinn für beide Seiten.



Aber ihr habt doch jemanden gefunden, der ihn ersetzt; zumindest für jetzt, da ihr den jungen 4-Saiten-Spieler Antti Seroff für die Aufnahmen engagiert habt. Wie seid ihr auf ihm gekommen?
Wir haben keine Anzeige in der Art “Wir suchen einen Bassisten” aufgegeben, weil wir nicht zu viel Zeit hatten, um durch die ganzen Proben zu gehen. Wir beschlossen, bei Freunden herumzufragen und falls jemand Interessantes unseren Weg kreuzen wurde, könnten wir ihn dann testen. Diese Dschungeltrommel hat uns geholfen, Antti "Sheriff" Seroff zu finden. Wir haben nur gute Dinge über ihn gehört und wollten sehen/hören, wie er war. Er kam zu unserem Proberaum und hat sich als ein sehr talentierter junger Bassist erwiesen, der eines Tages außerordentlich sein wird! Alles fühlte sich sehr einfach mit ihm an, daher beschlossen wir, ihm für die Aufnahme zu engagieren. Er ist in der Band zurzeit als Gastmusiker, aber vielleicht ist er wohl der Kerl, den wir als Mitglied wollen. Wir werden ihn mit auf Tour nehmen und sehen, was er drauf hat!

Im vergangenen Monat habt ihr den neuen Deal mit Spinefarm angekündigt. Wie fühlst du dich über diese neue Partnerschaft und was sind deine Erwartungen?
Wir sind sehr glücklich, ein Teil der Spinefarm Familie zu sein. Wir glauben, dass durch Spinefarm bekommen wir jetzt die Chance, die wir immer wollten. Eine Chance, unsere Band einem breiteren Publikum in vielen Ländern zu zeigen. Wir glauben, dass wir eine gute Unterstützung von Spinefarm bekommen werden, was die Entwicklung unserer Band betrifft. Am Ende, geht es immer darum, ein großartiges Album zu machen und heftige Konzerte abzuliefern, und ich bin mir sicher, dass wir in der Lage sind, das zu tun. Ich bin mir auch sicher, dass die Leute bei Spinefarm ebenso darauf vertrauen. Wir hoffen, eine gute Ausgangsposition zu bekommen, so dass wir dadurch die Chance haben, durch Europa und auch wo anders zu touren.

Alle sind also bereit, die Welt zu erobern?
Wir sind bis an die Zähne bewaffnet, also sperrt eure Mütter ein, hier ist PROFANE OMEN!

Bitte beantworte diese Fragen, indem du dir deine Erwartungen über das neue Album vor Augen hältst: "Was zum Teufel hast du erwartet? Wie hast du es gedacht, dass das alles enden würde?" ( PO Song “Dodge”)
Ich habe nie etwas erwartet, ich hatte meine Jacke weit offen und rannte schreiend zum Feuer: "GERONIMO!!!" Das ist nicht das Ende, das ist wo alles beginnt.

Hast du noch eine Nachricht für die STALKER-Leser?
Hey, all ihr Stalker da draußen!!!! Stalkt unsere Internetseiten, soziale Netzwerke, Mailboxen und was weiß ich noch alles, weil wir gerade dabei sind, ein verdammt gutes Album zu veröffentlichen!!!


www.profaneomen.net
www.myspace.com/profaneomen www.twitter.com/PROFANEOMEN



Autor: Fernanda Nunes, photos: Band, Terhi Ylimäinen
Eingetragen am: 2011-03-16

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