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Static-X – wie macht man aus Scheisse Songs?

Was für eine verrückte und gruselige Geschichte! Der ehemalige Static-X Axeman Tripp Eisen wurde dieses Jahr verhafted wegen der Anschuldigung von Kidnapping, sexueller Belästigung und der Verführung eines 14-jährigen Mädchens von New Jersey. Er habe per Internet mit ihr in Kontakt gekommen, und behautpete, er würde den Static-X Gitarristen nur verkörpern. Er habe das Mädchen getroffen, und daraufhin habe er Sex mit ihr gehabt, nach beidseitiger Zustimmung auf einem Parkplatz. Was ein Pech! Die Mutter des Mädchens entdeckte diese schmutzige Angelegenheit, und zögerte nicht, Eisen anzuzeigen, der später von der Polizei in Orange County verhaftet wurde.

Im schlimmsten Falle könnte er für 30 Jahre ins Gefängnis wandern. Weiterhin erklärte die Polizei, dass einige Computer des Musikers konfisziert wurden, da es dort noch mehr vermutliche Opfers in anderen Staaten der USA. gäbe. So, Alles in Allem, steckt der Knabe nun ziemlich tief in der Scheisse. Nicht das Problem von Wayne Static: Direkt als der Static-X Frontmann mit der bizarren Frisur davon gehört hat, wie Eisen seine Freizeit verbringt, hat er ihn sofort gefeuert, und hat das frühere Mitglied Koichi Fukuda dazu gebracht, wieder in die Band zu kommen. Der fünfte Longplayer “Start A War” wird bald veröffentlicht, und Mr. Static ist sehr begeistert davon, dem STALKER alles darüber zu erzählen (und noch ein Wenig mehr!).



Ich war recht froh, eine Ausgabe eures neuen Albums “Start A War” im Voraus zu bekommen. Viele grosse Rockbands geben derzeit keinerlei Kopien mehr an Journalisten, da sie Angst haben, ihre neuen Songs könnten im Internet auftauchen, bevor die CD veröffentli hat veröffentlicht wird. Warum hast du dich dafür entschieden, an der alten Prozedur festzuhalten?
Nun, ich glaube nicht, dass wir wirklich eine grosse Rockband sind. Ich glaube, wir sind eine Rockband auf dem mittleren Level, und wir brauchen alle Presse, die wir kriegen können, also ist es in unserem Interesse, auf einige Journalisten zu bauen, die uns d aushelfen.

Das ist eine recht bodenständige Art und Weise, euch selbst zu sehen
Es ist eine Frage der Perspektive. Für mich ist Metallica eine grosse Rockband.

Es gab einige Veränderungen im Line-Up von Static-X. Nachdem euer letztes Album „Shadow Zone“ veröffentlicht wurde, hat Drummer Ken Jay die Band verlassen, und wurde durch Nick Oshiro ersetzt. War das nicht sehr schwer für euch, da ihr die Band mit zusammen mit ihm gegründet habt?
Es war eigentlich überhaupt nicht schwer. Mit den Jahren hatten wir mehrere Änderungen, und ich finde nicht, dass irgendeine davon schwer war. Das war immer meine Band, und ich mache den Grossteil des Songwritings. Ich spiele den Grossteil der Gitarren. Ich denke, ich könnte rausgehen und eine Platte alleine aufnehmen, wenn ich es müsste.



Es gab kürzlich noch eine andere Veränderung in Static-X, und die war das Koichi Fukuda (erster Static-X Gitarrist, ed.) zurück ist. Was hat sich verändert, seit dem er wieder in der Band ist?
Als wir diese Platte angingen, wollten wir versuchen, irgendwie die Stimmung der ersten Platte (“Wisconsin Death Trip“, ed.) wieder aufleben zu lassen, den Spass und einiges vom rauhen Sound. Also baten wir Koichi, zurück zu kommen, und an der Platte mit uns zu arbeiten, und wir fragten (Wild, Produzent auf „Wisconsin Death Trip“, ed.), ebenfalls wieder mit uns zu arbeiten. Wir hatten schon ein paar Shows mit Koichi gespielt, die sich sehr gut, sehr natürlich anfühlten, wie in alten Zeiten. Er ist ein cooler Typ und ein grossartiger Spieler, und wir sind sehr erfreut, ihn zurück zu haben.

Also waren die Aufnahmen zu “Shadow Zone” dann kein Spass?
Bis zu einem gewissen Punkt. Offensichtlich. Ich geniesse es immer, eine Platte zu machen. Aber besonders auf „Shadow Zone“ versuchten wir wirklich hart, uns auszustrecken und neue Sachen auszuprobieren, und grossartige Songs zu schreiben. Diesmal gab uns das Label freie Fahrt und sagte: “Wir kümmern uns nicht um das Radio oder irgendwas, macht einfach ein grossartiges Album”. Wir konnten machen, was wir wollten, was nicht der Fall war bei “Shadow Zone”.

Du musst froh sein über diese Entwicklung.
Ja, ich denke, das Album ist grossartig geworden. Wir hatten wirklich grossen Spass, es zu machen; ich hatte nicht so einen grossen Druck auf mir lasten. Wir gingen nur rein, nahmen die Songs auf, haben gesoffen und hatten Spass.



Die Rückkehr von Koichi kam nur, da Tripp Eisen die Band verlassen hatte, oder eher verlassen musste. Weißt, du, was gerade mit ihm passiert?
Er ist im Gefängnis und ihn erwartet ein Prozess. Ich hab keine Ahnung von irgendwelcen Details in dieser Sache, ich habe seit einer geraumen Weile nicht mehr mit ihm gesprochen. Ich habe dazu nichts weiter zu sagen. Wir haben erfahren, was passiert ist, unser Ziel war, der Welt klar zu machen, dass das nichts mit Static-X zu tun hat, und dass das ganz alleine Tripps Angelegenheit ist. Ich denke, das haben wir ziemlich klar gemacht.

Geht es dir auf die Nerven, dass dich jeder zu diesem Thema anspricht?
Nein, überhaupt nicht, das ist eine sehr schockende und umstrittene Angelegenheit, und es trifft einen Nerv bei vielen Leuten. Einige sind ziemlich sauer deswegen. Also wundert es mich nicht im Geringsten, dass man mich dazu befragen will. Ich habe nur keinerlei weitere Informationen, als dass, was ich bereits gesagt habe.

Noch eine letzte Sache bezüglich Tripp Eisen: Er war seit ziemlich langer Zeit ein Mitglied von Static-X, also muss er doch auch eigentlich ein recht enger Freund von dir gewesen sein. Wie fühltest du dich, als du ihn aus der Band werfen musstest, nachdem du alles über sein dunkles Geheimnis herausgefunden hattest?
Ich fühlte, dass wir keine andere Wahl hatten, als ihn zu feuern. Es war keine schwere Entscheidung. Ich fühle mich irgendwie betrogen durch die Tatsache, dass er mein Freund und mein Geschäftspartner war, und er hatte nicht den Respekt für die Band, das Richtige in seinem Leben zu tun. Aber ich bin nicht der Typ, der auf einer Sache herumreitet, und zu diesem Zeitpunkt dreht sich die Welt weiter, und wir sind wirklich froh, Koichi zurück zu haben.

Das neue Album heisst “Start a War”. Wer startet einen Krieg, und gegen wen ist dieser?
Es gibt ein paar Leute, die mir sehr nahe gestanden haben in den vergangenen Jahren, und die aus diversen Gründen einen Krieg gegen mich gestartet haben, und sie haben alles getan, um mich und die Band zu zerstören. Einige Songs des Albums befassen sich damit, dass sich ein guter Freund gegen dich stellt. Das ist wahrscheinlich die persönlichste Static-X Platte und definitiv die emotional stärkste.

Wie schreibst du deine Lyrics?
Ich schreibe Lyrics einfach wie ich die Ideen habe, ich mach mir nicht notwendigerweise viele Gedanken um einen Song. Wenn mich was nervt, fang ich einfach an, die Scheisse aufzuschreiben, und später mach ich einen Song daraus.

Bist du jemand, der aggressiv wird, wenn er betrunken ist?
Ich bin ein sehr lustiger Betrunkener, und hab ‘ne Menge Spass, ich lache viel und alber rum, ich bin keiner von diesen gemeinen Betrunkenen. Ich hab meine Emotionen recht gut im Griff, wenn ich betrunken bin, und werde normalerweise nicht handgreiflich. Es braucht wirklich ne Menge, um mich soweit zu reizen, dass ich handgreiflich werde. Das kommt ziemlich selten vor.

Gibt es etwas, dass du am neuen Album nicht magst?
Ich denke nicht, dass ich irgendet etwas anders gemacht hätte; es ist genau so geworden, wie ich es mir ausgemalt habe, dass es werden soll. Ich mag wirklich die Art und Weise, wie es kurzgefasst klingt, z. B. dass die Band ziemlich roh spielt, und nicht überproduziert; wir hatten nicht so viele Loops, nur Drums und Gitarre. Das Album ist so perfekt wie nur möglich.

Gibt es irgenein Static-X Album oder Song, den du nicht mehr magst, oder ein Wenig Cheesy findest?
Nein, ich denke nicht, dass es da irgendetwas cheesiges auf irgendeinem unserer Alben gibt. Jedes Album steht für sich alleine und hat den Zeitraum eingefangen, in dem es gemacht wurde. Das ist was Wichtiges bei Static-X: Ich habe ein starkes “Cheesometer” in meinem Kopf. Und Tony (Campos, Bass/ Backing Vocals, ed.) in der Band zu haben ist gut, denn sobald etwas zu cheesy wird, ist er derjenige, der es nicht zulässt.





Autor: Andy Kuhn, Photos: hfr., translation: Melanie Kircher
Eingetragen am: 2006-01-01

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