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SPIHA feat. Anna Paatero: Ein Duett mit Nikki Sixx?

"Trevolution" hiess das Event in Helsinki, wo wir SPIHA-Frontmann Henry Lee Roots und seine Duettpartnerin Anna Paatero backstage trafen, und "Icebreaker" heisst der gemeinsame Song, der vor allem die Karriere von SPIHA revolutionieren soll. Da die finnische Gothic-Rock-Welle schon vor fast einem Jahrzehnt abgeebbt ist, wurde diese Neuauflage des 2005er-Hits als romantisches Duett mit Anna Paatero, ehemalige Teilnehmerin der finnischen Version von "Idols", eher mit Skeptik erwartet; mehr zur neuesten SPIHA Single später, denn nun lassen wir Henry und Anna zu Wort kommen...


Hallo Anna, hallo Henry; Danke, dass Ihr Euch ein wenig Zeit für dieses Interview genommen habt...
Henry: Ich nehme an, deine erste Frage ist, wo unser eine Gitarrist bei der heutigen Show abgeblieben ist. Nun, Dinge wie diese passieren, aber... Er ist schon immer Teil unseres Lagers gewesen, daher können wir ihn nicht einfach so hinauswerfen. Aber diesen Frühling wird man noch weitere alte Bandmitglieder von uns auf unseren Gigs sehen. Ich werde dir jetzt allerdings nicht verraten, wann und wo. Das ist noch geheim! [lacht] Und es werden grosse Festival-Gigs kommen, aber auch darüber werde ich dir nicht mehr verraten. Noch nicht. Nicht, bevor nichts veröffentlicht ist...

Du sprichst also gerade von Dingen, die noch nicht wirklich bestätigt sind?
Henry: Sie sind bestätigt, aber sie werden erst nächste Woche veröffentlicht...

Okay, meine erste Frage wäre sowieso gewesen, warum Du Dich für ein Re-Release von "Icebreaker" entschieden hast und noch dazu als Duett. Gratulation übrigens dazu! Es ist ein wirklich toller Song und ein wunderschönes Musikvideo...
Henry: Danke! Nun, meiner Meinung nach bekam "Icebreaker" nicht die Aufmerksamkeit, die der Song eigentlich hätte bekommen sollen, als wir ihn damals 2005 zum ersten Mal veröffentlicht haben. Es war und ist immer noch ein großartiger Song und ich hatte sowieso die Idee eines Duetts im Kopf, speziell als ich sie traf [deutet auf Anna]. Sie ist wirklich "special".

Woher kennt Ihr beiden Euch?
Anna: Das ist eine ziemlich lustige Geschichte. Ich war auf ihrem Gig in Järvenpää, wo ich lebe. Und ich bin dort auch nur zufällig gelandet.
Henry: Du warst in der ersten Reihe, sehr betrunken und am Abrocken. Du bist mir aufgefallen, weil Du beim Abrocken in der ersten Reihe wirklich laut warst...
Anna: Ja, und danach haben meine Freundin und ich euch im Backstage besucht...
Henry: Und eines führte zum anderen... [grinst]

Wusstest Du, wer sie ist?
Henry: Um ehrlich zu sein: Ich wusste es nicht. Ich gucke kein "Idols". Aber als ich sie sah, dachte ich: "Das Mädchen hat was..."
Anna: Er hatte sich eigentlich schon dazu entschlossen, das Duett mit mir zu machen, bevor er mich überhaupt singen gehört hatte. Das kam erst später bei der ersten Bandprobe...
Henry: Ja, ihre Stimme hatte ich bis dahin gar nicht gehört. [lacht] So war das.
Beide: Und das ist jetzt kein Scherz!

Deine Duettpartnerin für "Icebreaker" hätte also auch jemand anderes wie zum Beispiel Niki Rock, die Sängerin der Barbe-Q-Barbies, sein können, mit der Du ja auch schon einen Song für die Sonic Roots aufgenommen hast?
Henry: Oh, Niki Rock...! Ich habe sie vor ein paar Wochen getroffen, als ich und Jussi69 [Der Drummer von The 69 Eyes] Michael Monroe`s Gig im "Tavastia" besucht hatten. Danach haben wir zusammen mit den Jungs aus der Band herumgehangen: Dregen, Steve Conte, Sami Yaffa... Sorry, dass ich die Frage übergehe, aber ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass all diese Kerle aus Michael Monroe`s Band verdammt großartige Musiker sind. Wirklich coole Kerle. Bodenständig. Wirklich grosse Rockstars, mit denen man aber trotzdem noch reden und zusammen herumhängen kann, mit denen man zusammen Champagner trinken kann... Okay, aber lasst uns mit dem Interview fortfahren, haha... Was war noch mal die Frage? [Gelächter]
Anna: Ein Duett mit Nikki Sixx zu machen...

Niki Rock!
Henry: [lacht] Yeah, Nikki Sixx! Warum nicht, warum nicht...?
Anna: Nikki Sixx... Warum zur Hölle nicht?
Henry: Nun, Niki Rock hat ein paar Backing-Vocals zum Sonic Roots-Album beigetragen, für den Song "Junkie Girl". Das war wundervoll und sie war absolut professionell, als sie zu unseren Aufnahmen nach Suomenlinna kam, wo Aaro Seppovaara, der Sänger von Blake, sein Studio hat. Wir haben auch über weitere Kollaborationen dieser Art gesprochen, nachdem wir uns dort getroffen hatten, also warum nicht...


Anna, kannst Du uns mehr über Dich erzählen? Du hast zweimal an der finnischen Version von "Idols" teilgenommen?
Anna: Ja, habe ich. Zum ersten Mal 2008 und ich habe es fast ins Halbfinale geschafft. Ich wurde bei der finalen Ausscheidung rausgewählt, bevor die Kandidaten für das Halbfinale gewählt wurden. Es war aber gut, dass ich zweimal daran teilgenommen hatte, denn so konnte ich als Person und als Künstlerin wachsen und wusste mehr über den Wettbewerb und was beim Wettbewerb von einem erwartet wird, als ich zum zweiten Mal daran teilnahm. Beim ersten Mal landete ich auf dem 24. oder 23. Platz, und letztes Jahr habe ich den 10.Platz gemacht, was nicht schlecht ist...
Henry: Du bist in den Top 10 gewesen!

Gibt es irgendwelche früheren Veröffentlichungen von Dir?
Anna: Nein, "Icebreaker" ist meine erste Veröffentlichung.

Wann und wo wurde das Musikvideo zu "Icebreaker" gedreht?
Henry: Es wurde in Vanhakartano, einem Stadtteil in Espoo, gedreht, in einer alten Villa, welche vermutlich aus dem 18.Jahrhundert stammt. Es wurde letzten November gedreht, am 25.. Es war ein sehr interessantes Projekt und wir hatten ein wirklich großartiges Team. Wir haben ungefähr 18 Stunden lang gedreht, aber das war es absolut wert.

War es nicht kalt in der Villa?
Anna: Das war es! [Gelächter]
Henry: Und es war wirklich staubig... Aber lasst uns nicht darüber sprechen. Lasst uns die Illusion aufrecht erhalten, dass wir dort wirklich geschwebt sind und so...

Warum dauerte es so lange, bis das Musikvideo zu "Icebreaker" veröffentlicht wurde? Die "Single & Video Release Party" im "Green Room" der "Bar Bäkkäri" hatte schon einen Monat vorher stattgefunden, bevor dann auch wirklich jeder das Musikvideo sehen konnte...
Henry: Weil wir wollten, dass "Icebreaker" zuerst im Fernsehen ausgestrahlt wird, bevor das Video bei youtube landet. Und die Zeitdifferenz betrug drei Wochen und zwei Tage.

Wo im Fernsehen hat die Premiere von "Icebreaker" stattgefunden?
Henry: "The Voice: 100% Rock"!


Was war der Grund dafür, dass SPIHA sich damals aufgelöst hatten, und wie kam es zur Reunion?
Henry: Damals ging es einfach zu Ende. Es konnte nicht mehr funktionieren mit diesen Jungs und mit dem, was wir hatten. Da waren so viele verschiedene Faktoren, die diese Entscheidung beeinflusst hatten. Das lässt sich nicht mit ein, zwei Sätzen erklären. Aber ich freue mich sehr, dass wir überhaupt zurückkehren konnten. Es war damals 2005 eine sehr harte Entscheidung zu sagen: "Nun ist es vorbei!"

Aber zwischendurch hattest Du auch noch eine andere Band, die Sonic Roots...
Henry: Die Sonic Roots gab es schon, bevor SPIHA sich aufgelöst hatten. Der Gitarrist, Mister Sonic Warland, und ich hatten die Sonic Roots schon gegründet, bevor SPIHA sich aufgelöst hatten. Zuerst war es so eine Art Seitenprojekt für uns, aber nachdem SPIHA sich aufgelöst hatten und die Dinge so kamen, wie sie eben kamen... Ich erinnere mich daran, wie ich in der "Ilves"-Bar neben dem "Tavastia" war und Nalle anrief: "Hey Motherfucker, möchtest Du vorbeikommen und die Drums in meiner neuen Band spielen?" Und er antwortete: "Yeah!" Und das war`s. Wir hatten auch gute Zeiten mit den Sonic Roots. Wir sind ein paar Jahre lang getourt, durch Deutschland, Ungarn, Kroatien, Estland, Schweden... Es hat ziemlich viel Spass gemacht, aber dann ging es mit den Dingen ein wenig bergab...

Existiert die Band noch?
Henry: Im Moment nicht.

Und wie sieht es mit The Weed Amigos, Deiner dritten Band, aus?
Henry: Nun, man weiss nie, wann The Weed Amigos ihren nächsten Gig haben. Es könnte schon morgen passieren. Man weiss nie.

Wie sieht es aus mit einem neuen Album von SPIHA?
Henry: Sobald es fertig ist.

Arbeitet Ihr aktuell daran?
Henry: Ja, wir befinden uns aktuell im "Mankku Stereo Studio", wo wir das komplette Album aufnehmen werden. Viele neue Songs sind in der Mache. Wirklich coole Songs! Wir wollen auch ein paar nette Tourneen machen und so, aber wir brauchen die richtigen Leute, um sowas zu machen, wenn wir irgendwo hingehen...

Wie in Berlin, wo Ihr die "Berlin Glampires" Tom und Corinna kennt und schon im berühmten "Wild At Heart" gespielt habt?
Henry: Ja, aber die Glampires existieren nicht mehr. Tom und Corinna haben sich scheiden lassen; sie sind nicht mehr zusammen. Tom ist jetzt mit einer anderen Frau zusammen und Corinna lebt woanders, noch nicht einmal mehr in Berlin. Und, ja, wir waren ein paar Male im "Wild At Heart".


Opaque Buff planen kommenden Sommer in Berlin zu spielen. Vielleicht solltet Ihr Euch ihnen anschliessen...
Henry: Ja, vielleicht sollten wir uns mal an die Jungs heften. Ich kenne Johnny Scum, den Gitarristen. Er ist cool. Ein netter Kerl.

Ich persönlich denke ja, dass die Musik von SPIHA besser und origineller ist als von vielen anderen finnischen Bands wie The Rasmus oder Negative. Dennoch sind SPIHA nie so gross geworden wie es diese Bands sind. Was denkst Du ist der Grund dafür, dass ihnen der Durchbruch gelungen ist und SPIHA nicht?
Henry: Weil wir uns zwischenzeitlich aufgelöst hatten, weisst Du.

Ja, aber all die Jahre davor? Bevor SPIHA sich aufgelöst hatten?
Henry: Nun, jetzt sind wir zurück... und "more fucking alive and kicking than ever"!

Okay, dann lass` uns über Jobs reden. Machst Du noch irgendetwas anderes neben der Musik? Wie sieht es mit Deiner Arbeit als Model für die finnische Gothic-Laden-Kette "Back Street Clothing" aus?
Henry: Nun, das ist mehr eine Promo-Sache für mich. Und um kostenlose Klamotten abzustauben.

War das auch der Grund, warum Du damals als Model für Kondome geworben hast?
Henry: Ja, das war eine coole Sache! Ich war da neben anderen Musikern wie Jussi69 vertreten. Und für diesen Job bekam ich dann selbstverständlich kostenlose Kondome... [grinst]

Und es ist so oder so eine gute Sache, für die Benutzung von Kondomen zu werben. Wir sind fast fertig, also ist es nun Zeit für die "Famous last words"...
Henry: Wir sind SPIHA und wir sind immer noch "alive and kicking"! Gott segne Euch!

Wie versprochen noch ein paar Worte zum “Icebreaker” Single-Release:
Was den Song "Icebreaker" betrifft, wurden der neuen Fassung von nicht nur die weiblichen Vocals von Anna untergemischt, auch die Arrangements wurden verändert. Aus der rockigen Halbballade ist tatsächlich ein sehr melancholisch-angehauchtes Duett geworden - beide Stücke sind in ihrer Grundstimmung doch recht unterschiedlich, so dass schwer zu sagen ist, welche Variante nun die Bessere ist. Ergebnis: Unentschieden. Beide Versionen für sich sind großartig. Besonders großartig an dieser Version ist allerdings der Fakt, dass dies tatsächlich das musikalische Debüt der 21-Jährigen Anna ist. Wenn es ihr gelingt, mit ihren kommenden Musikprojekten an diesen beeindruckenden Start anzuknüpfen, dürften wir in Zukunft noch sehr viel mehr von dieser jungen Dame hören! Diese 1-Track-Digi-EP (wo auch das Musikvideo zu "Icebreaker" zu sehen ist) gibt es via Band-Webseite. Welcome back, SPIHA!

Website von SPIHA: http://www.reverbnation.com/spihaofficial
Website von Anna Paatero: http://www.facebook.com/AnnaPaatero



Autor: Stefanie Singh Photos: Stefanie Singh, SPIHA
Eingetragen am: 2012-06-10

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