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Mely: Weitab vom Rockstar-Dasein

Erfolgreiche Tourpremiere mit Xandria und Stoneman und das Album "Leave And Enter Empty Rooms" - höchste Zeit, ein Auge auf die Österreicher Mely zu werfen. Obwohl es die Band schon seit 10 Jahren gibt, kommen sie erst jetzt langsam aus dem Untergrund und Insidertipp-Status heraus. Mastermind Andy verriet uns die Gründe, und was man tun muss, damit eine Band so lange bestehen bleibt. (Live sind die Jungs am 2. Oktober bei der Austria Rock Festival Warm Up Party zu sehen, checkt die Short News & Tourtermine!)



Andy

Stellt doch mal für diejenigen, die Mely nicht kennen, die Band und die Bandmitglieder vor.
Also, Mely sind fünf Jungs aus dem südlichen Österreich, namentlich Andreas Mataln (Vox/Git), Peter Lengfeldner (Vox/Git), Martin Mataln (Vox/Keys), Daniel Huber (Bass) und Helmut Waltl (Drums). Wir bewegen uns wohl irgendwo in der Schnittmenge aus Grunge, Dark Metal, Gothic und leichten Prog-Einflüssen, so genau können und wollen wir das aber nicht definieren, macht seit 10 Jahren Spass und das ist ja das einzig wichtige an Musik.

Gibt es eine Story hinter dem Bandnamen? Und hattet ihr deswegen schon mal Probleme?
Mely ist quasi die Kurzform von Melancholie, beschreibt unseren Sound ganz gut, da es nicht immer ganz so depressiv zur Sache geht, aber auch kein Happy-Metal angesagt ist. An Probs mit dem Namen kann ich mich aber nicht erinnern. Es schwirrt zwar irgendwo ein Rapper mit ähnlicher Überschrift herum, aber das soll uns nicht weiter stören!

Was für einen Musikstil macht ihr?
Wie gesagt, irgendwo zwischen eher dunklerem Grunge, Dark Metal, Gothic und Prog siedeln wir uns an denke ich, wobei diese Sache mit den Schubladen nicht wirklich viel Sinn macht. Das ist wohl eher Sache der Fachwelt das einzuteilen. Am besten ihr hört euch unsere Alben an und urteilt selbst.

Ist es denn in Österreich besonders schwierig, eine Rock/Metalband zu sein? Wie ist die Szene so, was hat sich in all den Jahren positiv/negativ verändert?
Wo ist es nicht schwierig überhaupt eine Band zu sein? Haha! Klar, wär es wohl leichter als Unterhaltungstruppe seine Brötchen auf Zeltfesten und Bällen zu verdienen, aber was hast du von der Kohle, wennst 20 Bier brauchst, um den Sound, den du da spielst, auch auszuhalten. Wir machen was wir machen gerne, und ob das nun schwierig ist oder nicht, fällt nicht weiter ins Gewicht, Einstellungssache sag ich mal. Was in Österreich etwas fehlt, ist das eine oder andere Label, Promoter oder ein Management, um Bands den Weg aus dem Underground zu zeigen, denk ich mal.


Daniel

Es gibt zwar Napalm Records, aber auch die können logischerweise nicht von Idealismus alleine leben, und die Fülle an wirklich guten Undergroundbands können sie auch nicht abdecken. Ansonsten denke ich schaut es so schlecht nicht aus, die Bands haben gerade in den letzten 5 Jahren gelernt, dass es leichter geht, wenn man sich gegenseitig mit Gigs weiterhilft, was ich gerade dem „Frischfleich“ dankend anlaste. Da kommt erstens musikalisch sehr beachtliches an Bands nach, und zweitens passt vor allem die „Miteinander“-Einstellung. Geändert hat sich vor allem die Tatsache, dass wir bald ein Altherrenverein sind und unsere Mitstreiter aus den Anfangsjahren schön langsam rar werden.

Was macht ihr neben der Musik?
40 h die Woche Geld verdienen, um unsere Rechnungen bezahlen zu können und Studieren mit selbigem Ziel!

Wie habt ihr es geschafft, all die Jahre - trotz der üblichen Stolpersteine Militärdienst, Studium in einer anderen Stadt etc - in derselben Besetzung zu überleben?
Naja, ging bis heuer ganz gut, die Musik ist No.1 und so gabs den Gedanken an Ausstieg, Aufgabe oder was auch immer bisher nicht. Allerdings hat sich ja Helmut unser Drummer schweren Herzens dazu entschlossen, seinem Leben abseits der Band den Vorrang zu geben und so sind wir nun auch in der unglücklichen Lage einen Posten nachbesetzen zu müssen. Gefällt uns zwar gar nicht, aber auch die Hürde ist überwindbar. Nach schier endlosen MelySuchtDenSuperDrummer-Sessions (Bohlen wollte nicht...) haben wir uns mittlerweile für einen Herren namens Ganeider Hannes entschieden...

Ihr habt vor einiger Zeit ein neues Album auf den Markt gebracht, könnt ihr uns ein bisschen was über die Entstehung des Albums erzählen, wer bei euch die Texte schreibt, ob die Texte realen/fiktiven Hintergrund haben, in welchem Studio ihr wart etc.?
„…Leave and enter empty rooms…“ entstand eigentlich sehr langsam. Wir hatten nach unserem 2. (selbst produzierten) Album 2003 weder Zeit noch Geld um uns asap wieder ins Studio zu begeben, so haben wir uns eben entschlossen, das Songwriting etwas gemütlicher anzugehen, dafür aber möglichst viel zu spielen. So auch geschehen, Liveerfahrung haben wir gesammelt und dann gings Anfang des letzten Jahres wieder vermehrt in den Proberaum ans Songwriting. Generell kams beim letzten Album dann so, dass viele der Songs aus meiner Feder stammen, kommt aber daher, dass ich bei „Songwritingstart“ einfach schon einiges an Ideen mitbringen konnte. Im Mai letzten Jahres gings dann im hauseigenen Studio unter der Regie von Hr. Mario Lochert an die Aufnahmen und zu Mix und Mastering in die Dreamscape bzw. MSM-Studios nach München. Alles in allem eine schöne Zeit, schreit nach baldiger Wiederholung. Zu den Songs bzw. den Texten selbst ist zu sagen, dass diese realen Vorkommnissen, Gedanken, Gefühlen folgen, ich aber generell gerne Raum für Interpretationen lasse, der Hörer soll in seine eigene kleine Welt eintauchen können.


Helmut

Ihr habt in Österreich die schwedische Top Band Deathstars supportet, wie ist es für euch, vor solchen Stars spielen zu dürfen?
Das ist schon eine feine Sache, große Bands zu supporten, die Clubs sind meist gut gefüllt, die Stimmung passt und die Gegebenheiten sind meist professionell. Klar, du bist der Support und mehr auch nicht, aber Gig ist Gig und was gibt´s besseres als die Bühne zu entern? Ohne aber überheblich klingen zu wollen ist das nichts neues mehr für uns und so ists am Ende dann doch ein Gig wie jeder andere. D.h. möglichst auf hohem Level performen, mitreißen was anwesend ist und vor allem Spass haben.

Als Support musstet ihr ja neben Bands aus ganz anderen musikalischen Richtungen bestehen (Graveworm, Emil Bulls, Spout) wie ging es euch dabei? Wie reagierten die Fans der Hauptbands?
Durchwegs sehr positiv. Da wir keine reine Genreband sind, finden Fans der unterschiedlichsten Musikrichtungen Gefallen an uns, was uns in gewisser Weise auch stolz auf unseren Sound macht. Klar, Moshpits oder so was findet man auf unseren Konzerten selten, da fehlen uns wohl ein paar Beats an Tempo, aber die Leute genießen und feiern, so soll das sein.

Ihr wart im April auf Tour mit der Deutschen Band Xandria und den Schweizern Stoneman, wie kam es dazu, dass ihr mit diesen Bands unterwegs wart?
Die Anfrage kam rein und wir haben zugesagt, so in etwa! Es war ja unser Tourdebut, wir waren zugegebenermaßen auch etwas nervös deswegen, zumal wir auch nicht so ganz wussten, ob wir da musikalisch reinpassen, aber ab Tag 1 hatte uns das Tourfieber, und am Ende sollte es ein voller Erfolg für uns werden. Das Tourpaket stellte sich als sehr abwechslungsreich heraus, im Grunde genau das, was ich mir als Zuhörer auch von einem Konzertabend wünsche - Gute Bands und viel Abwechslung.


Martin

Was für Ziele wollt ihr in dem nächsten Jahr erreichen?
Ganz klar, den nächsten Schritt machen. Wir schreiben derzeit an neuen Songs, d.h. das Nachfolgealbum ist in Planung, touren sollte auch wieder am Plan stehen und die Festivalsaison 2009 wird nicht ohne Mely stattfinden.

Beschreibe einen typischen Mely-Tag/ein typisches Mely-Wochenende!
Ok, Aufstehen gegen 07:00 (gar nicht „Rockerlike“), Arbeiten gehen, heimkommen, was futtern und dann ins Homestudio an Songs arbeiten. Am Wochenende wird dann entweder geprobt bzw. die Bühne geentert.

Was passierte bei eurem besten /schlechtesten Gig?
Autsch, dass willst gar nicht wissen. Ist schon einige Jahre her, viel Jägermeister auf alle Fälle und nach einer halben Stunde übelster Eigeninterpretation der Abbruch. Einmal und nie wieder, Alkohol und Bühne, das verträgt sich nicht…

Was ist das Absurdeste, das euch passiert ist?
Naja, die alte Story, du schreibst und performst die Songs, mit denen alle anderen verdienen…

Habt ihr neben "Lady In Black" noch ne andere Coverversion im Programm, wenn ja welche und warum? Und warum Uriah Heep?
Lady in Black ist vorerst der einzige Song. Der ist aus einem Späßchen heraus entstanden, das Späßchen gefiel uns und so fand der Song auch seinen Fixplatz im Mely-Repertoire.


Peter

Wie pflegt Peter seine Haare (auch Frauen beneiden ihn um seine tolle Matte...)?
Gar nicht, das ist ja das Schlimme dran! Wir zählen bald täglich die letzten verkümmerten Reste unserer Haarpracht und bei ihm werden die immer mehr.

Zum Abschluss: Was ist schlimmer von den Nach- und Nebenwirkungen - österreichischer "Hausgebrannter" oder finnischer Minttu?
LOOOOL, Grüße an die Chefredakteurin! Definitiv unser Pregler, außer einem Hangover und einer unlösbaren Lückensuche hast da nämlich gar nix von. Nach ner Minttu-Session hast auch nach 3 Tagen ohne Mundhygiene noch kein kommunikatives Problem…

Danke für das Interview.
Sehr fein, wir bedanken uns!

www.mely.at



Autor: Sandy Mahrer, transl. K. Weber, photos: regurge.at
Eingetragen am: 2008-09-18

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