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Pretty Maids: Glaube an dich!

Im Mai 2010 veröffentlichte die dänische Band Pretty Maids ihr 12. Album. Die Band existiert jetzt fast seit 30 Jahren und wächst und überrascht mit neuen Facetten auf jedem Album. Es ist an der Zeit mit Sänger Ronnie Atkins über die vergangenen Jahre und jene, die noch kommen werden zu reden. Von Angesicht zu Angesicht mit einem jener Sänger, die mich am meisten beeinflusst haben, bin ich ziemlich nervös, nicht zuletzt wegen den vielen Leuten, die im Backstage Bereich des Z7 um uns herumschwirren. Mr. Atkins bleibt ruhig und erzählt mir, mit einer tiefen angenehmen Stimme, was man braucht, um im harten Musik-Business von heute durchzuhalten.

Wie läuft die Tour bis jetzt?
Ronnie Sehr gut. Sehr, Sehr gut. Ich denke es war ein sehr gutes Jahr, weil wir viele Festivals im Sommer gemacht haben, die wir eigentlich nicht eingeplant hatten. Weisst du, das Album hatte sehr gute Reviews, also haben wir viele Konzerte gegeben, die eigentlich nicht eingeplant waren bis nächsten Sommer.
Und diese Tour verlief wirklich auch gut! Es scheint als mögen die Leute das neue Zeug wirklich, das neue Material, überraschenderweise funktioniert das sehr gut. Weil wir Songs spielen wie „Little Drops of Heaven“, „I.N.V.U“, weisst du, die bekommen wirklich starke Reaktionen. Also das ist schön. Ich meine, wir sind unterwegs, wir haben jetzt wirklich eine gute Band. Es ist eine tolle Stimmung in der Band, jeder hat eine gute Zeit im Bus und es ist gut, wieder unterwegs zu sein. Das einzig schlechte ist die Scheiss Klimaanlage, das macht deine Stimme kaputt!


Oh ja, das kann ich verstehen!
Ronnie Es gibt dir wirklich Schnupfen.
Aber dir geht es jetzt gut?
Ronnie Ja, bis jetzt war es ok.

Es ist schon eine Weile her seit ihr im Z7 wart, wie ist es, wieder hier zu sein?
Ronnie Es ist toll. Mir gefällt es immer hier zu sein. Ich meine, alle sind so nett, es gibt fantastisches Essen und tolle Gastfreundschaft. Ich war schon so viele Male hier. Ich meine, das Z7 ist eines der Venues, wo sich alle darauf freuen hin zu kommen. Weil alles so gut organisiert ist hier und abgeklärt und alle sind so nett.

Also magst du es wirklich hier? Es ist sehr familiär.
Ronnie Ich liebe es hier. Es ist familiär und Barbara ist eine tolle Köchin. Das ist schön!

Die Lieder werden hauptsächlich von dir und Kenn Hammer geschrieben, woher nimmst du die Inspiration für neue Songs und Texte?
Ronnie Em…Eigentlich schreiben wir manchmal Teile separat, dann kommen wir zusammen und bewerfen uns gegenseitig mit Ideen, auf diese Art haben wir das schon immer gemacht. Auch auf diesem Album wurden viele Sachen eigentlich im Winter im Studio mit den Jungs geschrieben. Also wurde es über etwa 3 oder 4 Wochenenden geschrieben, etwa 16 Tage, und das ist sehr ungewöhnlich für uns, so zu arbeiten. Es war sehr frisch und wir gingen direkt ins Studio im Januar und haben das Album gemacht. Wenn es um die Inspiration geht, weiss ich es nicht genau, ich meine du bist einfach ein Songschreiber, ich weiss nicht woher es kommt.


Ok, nimmst du die Texte denn aus deinem persönlichen Leben, oder ist es erfunden, oder sind es Dinge, die anderen Leuten passiert sind?
Ronnie Wenn wir über das Textliche reden dann ist es immer das letzte das ich mache, gleich bevor ich ins Studio gehe und manchmal vollende ich sie noch in der Box. Es kommt drauf an, ich mag es über etwas zu schreiben, das persönlich ist, oder wenn ich eine gute Geschichte habe, wie zum Beispiel „Cielo Drive“ bei dem es um das Manson Zeug geht, an dem ich zu dieser Zeit hing und „Pandemonium“ ist über das IMS Meeting in Kopenhagen, also geht es um die Umwelt und all das. Ich will kein politisches Statement abgeben oder so was, ich bin nicht Bob Dylan, weisst du. Einfach etwas schreiben, das uns alle betrifft. Was auch immer ich in den Schlagzeilen der Zeitungen lese. Meistens ist es viel Scheisse.

Wenn du zurückblickst auf die Jahre, seit denen du Musik machst, gibt es etwas das du bereust und das du ändern würdest, wenn du könntest?
Ronnie Die Plattenverträge. Wir haben sehr wahrscheinlich jeden Fehler gemacht, den wir machen konnten. Nun ja, ich war 17 Jahre alt, als ich meinen ersten Vertrag unterschrieb. Während der Jahre.. ich meine in den 80ern haben wir wirklich viele Platten verkauft, und wir wurden wirklich beschissen. Weil wir einen Vertrag unterschrieben haben als wir wirklich jung waren, wir haben nicht über Geld nachgedacht, weisst du. Ich schätze wir sollten heute ein wenig klüger sein, naja ich meine, heute verkaufst du nicht mehr so viele CDs wie damals, es ist wirklich hart. Das ist sehr wahrscheinlich eines der Dinge, das ich ändern würde. Und sonst, nein, ich würde nichts ändern. Ich bin vielleicht nicht extrem reich, aber ich bin reich an Erfahrungen.

Welchen Ratschlag würdest du jungen Acts für ihre Karriere geben? Was sind die Fallen, die sie vermeiden sollten?
Ronnie Ich sage das gleiche was mir Leute damals sagten, als ich jung war. Nimm dir einen guten Anwalt. (lacht) Ich meine, es ist ein Klischee, das zu sagen aber es ist wahr. Schreib auch das woran du glaubst, arbeite hart. Du musst hart arbeiten, wenn du rausgehen und einer der besten sein willst. Es braucht viele Proben, wir haben früher 5-6-mal die Woche geprobt, wir haben das sogar viele Jahre getan.

Wirklich?
Ronnie Yeah, aber heute proben wir nie. Du musst an das glauben was du tust, weisst du. Und arbeite hart dafür und sag nicht „Nein, ich kann das nicht!“, denn alles ist möglich. Du musst an dich selber glauben, und sei zuversichtlich!

Das ist ein guter Ratschlag! Du und Kenn arbeitet zusammen seit 1982, gab es Zeiten in denen ihr genug von einander hattet und aufhören wolltet?
Ronnie (lacht) Die gibt es immer noch! Viele Male, weisst du, vor allem in den alten Tagen mussten wir unsere Egos bereinigen, weil wir beide grosse Egos haben, nicht das wir.. (zeigt seine Faust)

Ich meine, wir sind als Personen verschieden und wortwörtlich gingen wir manchmal durch Kämpfe, aber in den letzten 15 Jahre geht alles gut. Natürlich haben wir einige Argumente und solche Sachen aber wir (zeigt seine Faust erneut) kämpfen nicht, wir sind erwachsen. Und wir haben immer noch die gleichen Ziele, eigentlich haben wir eine wirklich gute Zeit. Wir hängen nicht zusammen rum, wenn wir nicht unterwegs sind, wir sind gesellschaftlich nicht viel zusammen, aber wir telefonieren noch immer fast jeden Tag. Er lebt in einem anderen Teil des Landes als ich. Aber wir haben eine wirklich gute Beziehung miteinander und wir haben den gleichen Sinn für Humor, und das ist der Schlüsselpunkt.

Was macht ihr um die Wogen zu glätten ,wenn ihr sauer aufeinander seit?
Ronnie Naja, wir können über vieles diskutieren, das kann über eine Song Idee sein oder eine Setliste oder was auch immer. Natürlich, wir sind zwei verschiedene Individuen mit zwei unterschiedlichen Ansichten.

Hast du jemals darüber nachgedacht, mit Pretty Maids aufzuhören und ein “normales” Leben zu haben?
Ronnie Yeah! Das habe ich einige Male. Ja, 2002 hatte ich eigentlich genug, nach der Planet Panic Tour und ich konnte es einfach nicht sagen, dass ich aufhören will. Dann haben wir angefangen einige Festivals zu spielen und ich habe gemerkt: „Mann, du kannst nicht davon los kommen!“ Es ist einfach ein zu grosser Teil deines Lebens. Aber ich habe niemals darüber nachgedacht, etwas anderes zu tun. Ich meine, ich würde keine neue Hard Rock Band oder sowas starten, weil ich das sowieso nicht schaffen würde.

Du bist seit den früheren 80ern im Musik-Biz was würdest du sagen hat sich in der Zwischenzeit positiv/negativ verändert?
Ronnie Verändert? Ich meine, die 80er waren toll. Damals war der Hauptfokus auf Hard Rock und Heavy Metal. Es war eine Mainstream Sache. Sie haben es auf MTV und so weiter gespielt. Grundsätzlich kann ich sagen, dass es heute viel härter ist. Und ich denke manchmal, dass Rock’n’Roll zu seriös geworden ist heutzutage, natürlich gibt es noch Hard Rock und Heavy Metal Bands und Fans, die immer noch da sind, aber ich hätte gerne viel mehr von der jungen Generation im Hard Rock, aber trotzdem sind da noch die alten, die kommen, und das ist gut. Ich denke es war viel mehr Spass und Farben und viel Haar, all dieser Scheiss, weisst du! (lacht) Es war einfach eine Party!


Was ist die beste Erinnerung, die du von diesen Jahren in der Rock Szene hast?
Ronnie Ich weiss es nicht, es gibt keine besondere. Ich sage immer das ich einige Jahre habe, die meine Lieblingsjahre sind, eines war 1987, alles um Future World, es war ein tolles Jahr, am Monsters of Rock Festival zu spielen, vor 65‘000 Leuten, das ist eines der Dinge, an die ich mich immer erinnern werde. Ich habe es auf Video, das ist cool! 1992 als wir das erste Mal nach Japan kamen, wir wurden behandelt wie die Beatles, wir wussten nicht wirklich, was wir erwarten sollten, aber ich war überwältigt. Viele tolle Dinge, es gibt viele tolle Erinnerungen. Auch viele schlechte Erinnerungen. Meistens gute! (lacht)

Kenn Jackson hat die Band nach 9 Jahren verlassen, was war der Grund und wer ist der neue Mann an Bord?
Ronnie Er hat die Band nicht verlassen, er wurde gefeuert! Und das war keine Entscheidung, die wir über Nacht trafen. Wir haben lange darüber gesprochen, weil er einen Scheiss darauf gab! Ich mag ihn sehr als Person und es war sehr schwer in zu feuern, aber du musst dich um das was du tust kümmern und es ernst nehmen. Und ich denke jeder der Ken kennt, weiss dass er das nicht tut.
Und der neue ist Hal Patino er spielte 20 Jahre lang in King Diamond. Wir kannten ihn aus den alten Tagen, seit den 80ern gingen wir alle in dieselben Clubs.

Hast du ein paar letzte Worte für die STALKER-LeserInnen….?
Ronnie Nun gut. Ich hoffe die Leute mögen das neue Album, kommt zu den Konzerten, ich hoffe viele Leute zu sehen, auch an den Konzerten nächstes Jahr.

Also habt ihr eine Tour in Planung?
Ronnie Wir planen gerade einen zweiten Teil. Vielleicht im Frühling etwas. Ost-Europa und vielleicht Amerika. Warten wir ab was passiert. Und hoffentlich auch viele Festivals im nächsten Jahr!

Danke viel Mal für das Interview und alles Gute!
Ronnie Danke dir!
www.prettymaids.dk



Autor: Sandy Mahrer, photos: Pretty Maids
Eingetragen am: 2011-01-16

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