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Malice in Wonderland: Lass die Musik sprechen

Von einer Band aus Bergen, Norwegen, würde man erwarten, dass sie sich ganz dem Black Metal verschrieben hat. Jedoch Malice in Wonderland liefern tollen Hard/Glam Rock, womit sie bisher ziemlich erfolgreich in Skandinavien und China waren. Nach einer längeren Pause ist die Band nun zurück mit ihrer neuen Platte „The Royal Brigade“, die im Frühjahr 2013 erscheinen soll. Wir haben Sänger Chris Wicked beim Trash Fest V in Helsinki getroffen und mit ihm über das kommende Album und das Business generell gesprochen.


Ich glaube du bist gerade aus Japan gekommen, richtig? Hattet ihr ein paar Konzerte dort?
Ja! Nein, es war eine persönliche Erfahrung!

Also warst du dort in den Ferien? Hat es dir gefallen?
Yeah, ich mochte es sehr es ist eine sehr cooles Land. Ich hoffe, dass wir die Möglichkeit haben, einmal dort zu spielen in der nicht allzu fernen Zukunft. Wir haben bereits einige Angebote bekommen, aber sie waren nicht gut genug. Also…weil es einfach sehr teuer ist, dorthin zu reisen mit dem ganzen Equipment und der ganzen Band und allem. Weil es so weit weg ist. Aber wir hatten immer Publikum dort, also wäre es toll, auch dort zu spielen.



Aber ihr seid ja schon mal in China gewesen? Wie kam es dazu, dass ihr dort Shows spielen konntet?
Wir sind eigentlich einfach von Organisatoren eines Festivals gefragt worden. Sie fragten uns, ob wir mit Negative headlinen würden. Also haben wir das gemacht und das war grossartig! Es war wirklich cool, nach China zu reisen, weil es so weit weg ist und du weisst nicht ob du.. Naja sie verkaufen nicht wirklich Platten, alles ist Piraterie, also weisst du nicht, ob du überhaupt Publikum haben wirst. Aber als wir ankamen, warteten Leute am Flughafen mit Bannern. Die unsere Songs sangen, und auch draussen vor unserem Hotel.

Oh wirklich, dann hattet ihr also einen grossen Fan-Hype dort
Ja, es war wirklich, wirklich toll! Es war grossartig, an das andere Ende der Welt zu reisen und solche Reaktionen zu bekommen. Das war wirklich unglaublich!

Was würdest du sagen ist der Hauptunterschied zwischen Konzerten in China und Europa?
Für mich ist es nicht so unterschiedlich. Das Publikum ist ein bisschen anders, weil hier in Skandinavien sind wir ein bisschen kälter, sie machen nicht so gerne mit wie die Leute in China, die Leute hinten in der Halle bewegen sich genauso viel wie Leute vorne, und du siehst das hier in Skandinavien nicht, es ist eher so (verstränkt seine Arme vor der Brust)

Ja sogar in der ersten Reihe….
Ja (lacht) sie müssen wirklich zuerst aufgewärmt werden und sie müssen ein bisschen betrunken sein um ab zu gehen…(lacht) Das ist der grösste Unterschied zwischen Skandinavien und Asien.

Also, wie fühlt es sich an, wieder in Finnland zu sein? Ich denke, es ist bereits eine Weile her seit dem letzten Mal?
Ja es waren fast 3 Jahre ,seit wir das letzte Mal hier waren. Kommst du aus Finnland?



Nein, ich komme aus der Schweiz
Oh aus der Schweiz, ok!

Aber ich habe euch das erste Mal hier am Myötätuulirock Festival 2008 gesehen.
Ok, schön. Naja, es ist einige Jahre her, als wir das letzte Mal hier waren. Wir haben an unserem Album gearbeitet. Jetzt ist es fertig und es wird gerade gemixt von dem wirklich tollen legendären Produzenten John Fryer. Also warten wir darauf, es nächstes Jahr heraus zu bringen und werden wieder mehr zu touren.

Und was können die Leute davon erwarten?
Es ist ein sehr vielseitiges Album, unterschiedliche Stile, sehr melodisch und energiegeladen, und es ist viel mehr Material als zuvor. Es ist ein sehr guter Songmix. Ich hoffe, dass es etwas ist, das die Leute mögen werden. Aber wir sind zufrieden damit. Wir haben noch kein Veröffentlichungsdatum, weil wir immer noch mit Labeln verhandeln, und es wurde schon so lange herausgeschoben.

Aber ihr habt Angebote, also sind Gespräche am Laufen?
Ja! Aber das Business braucht Zeit; ich nehme an, es wird im Frühling 2013 rauskommen.

Denkst du, dass es heute noch notwendig ist, ein Label zu haben, um ein Album zu veröffentlichen?
Du kannst es selber hinbekommen, aber ich denke, dass es immer noch notwendig ist, ein Plattenlabel zu haben, weil es schwierig ist alles selber zu machen. Wie zum Beispiel das Budget, und es ist schwierig, die Sachen zu bewerben. Wir können jetzt die Platte und auch viele andere Dinge selber machen, aber um ein Album wirklich bekannt zu machen, brauchst du zumindest ein Label, das in Vertrieb und Vermarktung tätig ist.



Ich glaube, es ist auch einfacher wegen Kontakten, um Konzerte zu buchen etc.?
Ja stimmt. Es ist nicht mehr das, was es einmal war! Ich denke, dass es immer noch eine gute Sache ist ,wenn du den richtigen Deal bekommen kannst. Aber wenn du nicht den richtigen Deal bekommst, dann machst du es besser selbst. Weil das auch geht. Es muss sich lohnen, du musst wissen, wo du involviert wirst und ob es sich für beide Seiten lohnt und hilft, die Band grösser zu machen.

Würdest du sagen, es gibt einen Unterschied zwischen den alten Malice in Wonderland Songs und den neuen?
Ich würde sagen, sie verändern sich ein wenig. Als ein Songwriter entwickelst du dich immer und ich glaube, es wird immer besser. Beim ersten Album, als ich die Songs schrieb, habe ich sie am Klavier geschrieben, also war die Musik sehr keyboardlastig. Und dieses Album ist sehr gitarrenlastig. Es ist rockiger. Ich glaube, es hat einfach einen intensiveren Sound und ich würde sagen, es ist generell besser.


Ihr habt euer eigenes Studio für dieses Album gebaut, ist das richtig?
Ja. Wir haben unser eigenes Studio gebaut und unser Bassist Sid, er ist ein Produzent und hatte selbst schon seit Jahren eigene Studios, und es war so, dass wir ursprünglich in seinem Studio zu arbeiten anfingen, und er landete in unserer Band. Und danach haben wir angefangen, unser eigenes Studio aufzubauen und wir haben nur selbst am Album gearbeitet.

Gibt es etwas, worauf man speziell achten muss, wenn man ein Album selber aufnimmt, anstelle jemanden ausserhalb zu haben, der es produziert?
Ja, es gibt viele Dinge, auf die man achten muss, wenn man selber produziert, weil du grundsätzlich alles selbst machst. Wenn du einen Produzenten hast, gibt es jemanden von ausserhalb der Band, der dir sagt, das war gut, das war schlecht, du solltest es so und so versuchen und so. Aber wenn du alles selbst machst - du schreibst die Songs, du nimmst sie auf, du arrangierst sie und produzierst sie - dann kann es leicht passieren, dass du zu lange an einem Song arbeitest. Dass du Fehler übersiehst, weil du zu sehr involviert bist und es dann schwer ist, objektiv zu sein.

Also wirst du auf eine Art betriebsblind?
Ja, du bist so festgefahren, da ist es gut, wenn manchmal jemand von ausserhalb dazukommt und mit frischen Ohren zuhört. Denn wenn du die Songs geschrieben hast und gespielt hast und sie aufgenommen hast, bist du sehr verwickelt in das Ganze. Und das ist einer der Gründe, warum wir so viel Zeit damit verbrachten. Weil wir alles selber gemacht haben und ständig Dinge geändert und sie besser gemacht haben. Und manchmal arbeitest du einfach zu lange an Sachen, aber so ist das eben.

Also ihr wart ziemlich erfolgreich mit euren ersten Scheiben und habt sogar in ein paar TV Shows gespielt, richtig?
Wir waren sogar in ein paar TV Shows. Einer war der Red-Nose Day (in Finnland), eine grosse TV-Show, wo wir den finnischen Song “Stars” in Englisch in unserem Stil gespielt haben. Und wir haben auch an der 10 Jubiläums Feier der Plan-Gala gespielt.



Ihr habt euer erstes Album 2005 veröffentlicht, welches ein grosser Erfolg war, ihr habt Shows in Europa gespielt, und wart auch Teil einer Charity-Gala im Finnischen Fernsehen. Dann 2010 wurde es ruhig um euch, ihr meintet es war notwendig, einen Schritt zurück zu machen, um wieder nach vorne sehen zu können. Wurde euch alles zu viel, oder was war der Grund für die Pause?
Wir haben uns gerade von einigen Mitgliedern der Band getrennt und unsere Verträge mit den Platten Labeln, Management und allem liefen aus. Und dann brauchten wir einfach Zeit, um alles laufen zu lassen, einfach uns selbst zu sein, ich und Tracey nahmen neue Leute in die Band auf die dieselben Ansichten haben, um nochmal frisch anzufangen. Wir haben die Albumaufnahmen bereits begonnen, aber wir haben viel wieder verworfen - wir fühlten, das war nötig um weiter zu kommen. Wir wollten nicht mehr so viel in Finnland arbeiten, sondern mehr herum kommen und wir wollten wieder mehr in Norwegen machen, das taten wir und sind wieder da. Wir haben viel gearbeitet, es war zwar ruhig um uns geworden, aber im Hintergrund haben wir viel gearbeitet! Aber es ist gut, wieder auf dem richtigen Weg zu sein!

Warum habt ihr den Namen Malice in Wonderland gewählt?
Es ist eine Weile her, seit ich den Namen gewählt habe. Aber damals fand ich, dass es lustig war, mit Worten zu spielen wie Alice in Wonderland, und ich glaube, es ist ziemlich einfach, sich diesen Namen zu merken, weil es so geläufig ist! Es ist nicht so einfach, einen guten Namen für eine Band zu finden. Aber mir ist der eingefallen und ich war zufrieden damit damals, und wir sind immer noch glücklich damit. Denn viele Bands wählen etwas und dann fahren sie sich fest damit und müssen ihn weiterhin benutzen, obwohl sie ihn nie richtig mochten. Aber glücklicherweise ist es nicht der Fall bei uns!

Ihr alle benutzt Künstlernamen, ist es wichtig für dich, dein Privatleben von dem als Musiker zu trennen und warum?
Ein bisschen ja, aber es ist nicht wie ein Künstlerleben, es ist nicht eine Rolle, in die ich schlüpfe wie, jetzt bin ich Chris Wicked und dann bin ich wieder “normal”. Denn das bin immer ich und ich bin immer mich selbst. So wie ich einfach bin. Es ist nicht so, dass ich zwischen den beiden hin und her schalten müsste.

Ja, es ist ja oft so, dass Leute einen Künstlernamen benutzen, weil sie gewissermassen in eine Rolle schlüpfen sobald sie auf der Bühne stehen, sie geben vor, diese harten Rockstars zu sein - also du sagst, das ist nicht der Fall bei dir?
Ich bin so ziemlich gleich, wenn ich auf der Bühne bin und im privaten Leben. Ich bin sowieso kein so harter Kerl (lacht) das ist einfach, wer ich bin und wer wir sind. Es ist so, dass Chris mein richtiger Name ist, also ist es kein so grosser Unterschied.

Ihr Jungs kommt aus Bergen, Norwegen, also welche “Rock Szene” Locations sollten unsere Leser nicht verpassen, wenn sie eure Stadt besuchen, hast du ein paar Insider-Tipps?
Ähm…(denkt eine Weile nach) Es kommt drauf an, auf was man steht, weil es keine so grosse Rock Szene dort gibt, und wir sind eine der wenigen Rockbands. Aber es gibt natürlich eine grosse Metal und Black Metal Szene. Und das ist es dann so ziemlich! Aber wenn dich das interessiert, solltest du diesen Ort besuchen. Es gibt eine gute Szene, ich war immer in dieser Szene, wegen meiner Freunde. Aber sie spielen diese Musik, und ich spiele meine Art von Musik. Ich habe auch in einer Metalband gespielt in der Vergangenheit, aber in diese Art von Hard Rock Musik finde ich mich wirklich wieder. Aber das ist etwas, das ich in Bergen vermisse, eine grössere Rock Szene, weil alle meine Freunde können zusammen ausgehen, und ihre Bands können zusammen touren, weil sie dasselbe Publikum haben und es einfach ist, wenn ein paar Bands gemeinsam alles organisieren. Aber wir sind einfach anders…



Ja, aber zumindest kriegt ihr alle diese Fans, die eure Art von Musik mögen, für euch alleine ab. (lacht)
Ja (lacht) Stimmt, das ist wahr!

Also, was sind die Pläne für den Rest des Jahres und nächstes Jahr?
Ähm, wir kommen zurück nach Finnland am 20. März, Bar Bäkkeri Party.Wir haben noch nicht angefangen, weil wir immer noch am Album arbeiten und wir zuerst alles für die Veröffentlichung abschliessen und dann erst mit Konzertebuchen anfangen wollten. Also haben wir noch nicht angefangen, Konzerte zu buchen.

Also können die Leute eine komplette Europa Tournee erhoffen?
Ja, vielleicht, du weisst, dass wir gerne touren würden, aber wir werden sehen, wie die Angebote aussehen. Aber wir machen sicherlich mehr Tourneen. Wir würden sehr gerne in die Schweiz kommen! Wir waren noch nie dort.

Vielleicht hast du etwas, das du der Welt mitteilen willst - dann kannst du das jetzt tun.
Ich … erzähle nur nicht all zu viel! (lacht) Wir wollen einfach unserer Musik das Reden überlassen. Und ich würde es begrüssen, wenn die Leute uns hoffentlich anhören und auf das neue Album wahrnehmen werden, es wird „The Royal Brigade“ heissen und der Titel repräsentiert Malice in Wonderland. Wir sind die Royal Brigade und hoffentlich wollen sich die Leute uns anschliessen.

Ok danke vielmals und alles Gute.
Danke vielmals! Es war mir ein Vergnügen!

www.malice-in-wonderland.com


Autor: Sandy Mahrer, photos: Band
Eingetragen am: 2012-11-26

Kommentare lesen: Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /var/customers/webs/stalker/www.stalker.cd/inc/kommentar.inc.php on line 8 0                           Kommentar schreiben


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