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Dezperadoz - Wilder Westen made in Heidelberg

Mit „The Legend And The Truth“ legt Alex Kraft, Gitarrist der Onkel Tom-Liveband und Mitglied der AC/DC-Covertruppe Dirty Deeds, ein Album vor, welches exakt 125 Jahre nach dem legendären Postkutschenüberfall in Tombstone am 21. April 1881 erschien.

Der Nachfolger des 1999 erschienenen The Dawn Of Dying versteht sich als Konzeptalbum über das Leben von Wyatt Earp, jenen Westernhelden, um den Mythen und Verklärungen ranken. Mit einer Kugel der berühmten 45 Magnum flatterte das Album per Post ins Haus, nicht weniger scharf schießend stellt sich Alex den Fragen, locker aus dem Sattel schwingend.

Hi Alex, erst einmal Glückwunsch und ein dickes Respekt für The Legend And The Truth, damit habt ihr ein tolles Album abgeliefert, das seit Wochen den Player blockiert. Da müssen wir doch einige Fragen zum Thema stellen!
Howdy Ingo! Freut mich sehr, dass du auch mit dem 2. Ausflug in die vergangenen Tage des Westens was anfangen kannst. Thanx!



125 Jahre nach dem Postkutschenüberfall kommt jetzt das zweite Dezperadoz-Album nach The Dawn Of Dying heraus. Woran lag es, dass so eine lange Zeit zwischen den beiden Alben lag? War ein Grund dafür, dass das Album nicht so lief wie ihr es euch vorgestellt hattet?
Ja, 120 Jahre wären mir lieber gewesen, aber es sollte nicht sein. Die Dawn of Dying bekam hervorragende Reviews und lief für nen Newcomer ziemlich gut. Nach dem ersten Album machte ich mich sofort ans Songwriting für die 2.und es ging schon 2001 ins Studio, wobei hier noch Tom am Mikro stand. Noch während der Studiosession bekam ich vom Schicksal ordentlich was auf die Mütze und musste irgendwie ohne meine Frau weiter leben. In dieser Zeit rutschte ich ziemlich ab, erfuhr aber glücklicherweise auch was Wahrheit, Freundschaft, Stolz, Schneid und Migefühl bedeutet. Ich wollte ein neues Leben anfangen rasierte mir die langen Haare weg, löste die Band auf, sagte Tom Angelripper und den Anderen, dass ich aus der kompletten Szene aussteigen, zog mich zurück und fing an, zwischen dem selbstbemitleiden und saufen, Tagebuch zu schreiben um mich irgendwie noch selbst einschätzen zu können, bevor ich ein vollständiges Arschloch werden würde. Boggi (Drakkar) ließ mich aus all meinen Verpflichtungen raus. Tom Angelripper, Manni Eisenblätter, Michael Kleanthous boten mir Hilfe in jeder Form an. Tja die Jungs ließen mich nicht in Ruhe. Nahmen mich, zogen mich mit auf die Tourneen von Sodom in die ganze Welt, bis meine neuen Lebensgeister kamen. Die Bänder der 2. Desperados habe ich nie mehr angerührt. Ich schrieb 2003 die komplette 2. Platte neu, da ich nun das Thema Wyatt Earp, speziell der große Wandel in seinem Leben ein Stückchen als ein Teil meiner Erfahrungen sah.

Damals war noch Tom Angelripper mit von der Partie, diesmal kommt das Album gänzlich ohne ihn aus. Woran lags?
Ich wollte einfach meine Vorstellungen komplett selbst ausführen, wie wohl aus der ganzen Dezperadoz - Story deutlich wird.




“The Legend And The Truth“ beschäftigt sich mit dem Leben von Wyatt Earp. Wie kamt ihr gerade auf ihn als Thema? Immerhin gibt es ja genug Geschichten und Legenden aus dem Wilden Westen. Ihr hättet ja auch Butch Cassidy wählen können.
Die Grundidee Wyatt´s Geschichte zu nehmen, entstand bei der Fotosession zur 1. CD, die in Tombstone Arizona war. Ich kaufte jedes Buch, welches über diese umstrittene Person handelt und stellte für mich fest, dass er nicht wie zumeist aufgeführt der amerikanische Superhero war, sondern durch die Umstände des Lebens alle Fassetten intensiv durchlebte am Ende dank echter Freunde ( die teilweise aus Mördern und späteren Präsidenten bestanden! ) und dem was man Werte nennt, sich selbst am Genick aus der Scheiße zog.

Wie sah die Recherche für die Texte aus? Gab es da Probleme an die Informationen heranzukommen? Wie wurde überprüft, was Legende und was Wahrheit ist?
Die Recherche begann schon 1999 in Tombstone, bei der besagten Fotosession, war mir aber zu amerikanisch. Ich unterhielt mich mit Hobbyhistorikern, die in Tombstone leben und sich damit seit Jahr und Tag beschäftigen. Schreiber wie William Mark investierte Jahre um Mythen und Geschichten zu vergleichen. Stuart N. Lake hatte die Ehre Wyatt Earp noch selbst zu interviewen und schrieb seine Bio. Wenn man sich an die dokumentierten, belegten Ereignisse hält und ein klein wenig Gefühl für das Land, die Zeit, die Sitten bekommt, entsteht ein etwas anderer Eindruck, als das in der amerikanischen Öffentlichkeit
verbreitete Heldenbild.

Wäre auch ein fiktives John Wayne-, Gary Cooper- oder Clint Eastwood-Thema etwas für euch, z.B. für die Zukunft?
Weniger, ich brauche Geschmäcker, Gefühle, Geräusche und Gerüche für ´ne Songidee, ´ne Story, die am besten so oder so ähnlich wirklich stattgefunden hat und das Leben schreibt bekanntlich die interessantesten Geschichten!

Welchen Einfluss haben Western bzw. die ganze Mythologie des Wilden Westens für Euch, auch im privaten Leben? Beschäftigt ihr euch auch privat mit solchen Recherchen?
Ja, das ist mein Hobby und ich sammle Waffen und Relikte aus vergangenen Zeiten.

Wie seht ihr nach dem Album die Darstellung des Lebens im wilden Westen in den Filmen?
Der Grund warum Italowestern seinerzeit so erfolgreich waren ist, dass eben kein Hochglanzfilmstreifen den Dreck dieser Zeit vermitteln kann.

Gibt es aus dem Filmbereich für Euch spezielle Favoriten?
„Palerider“, „The Wild Bunch“, „Leichen Pflastern Seinen Weg“, The Good The Bad & The Ugly“ und „Spiel Mir Das Lied Vom Tod“.



Wie sieht es mit großen Komponisten wie Ennio Morricone aus? Wurden da Einflüsse für den kompositorischen Bereich für Euch gewonnen? Wie habt ihr diese speziellen Melodien kreiert?
Ich habe Musik (Jazz und Klassik) studiert. Für mich war Ennio immer ein großes Vorbild.
Da er Freigaben (wenn jemand seine Lieder covert) grundsätzlich selbst gibt, hatte ich die Ehre bei der ersten CD für As A Judgement eine solche persönliche Freigabe zu bekommen.

Gibt es vielleicht schon Angebote, auch mal einen Westernsoundtrack mit
euch auszustatten?

Wäre ´ne coole Sache. Vielleicht haben wir irgendwann die Chance, statt einem Clip nen ganzen Italowestern zu machen. Die Zeit dafür ist ohnehin da.

Mit Joacim Cans und Tobi Sammet habt ihr illustre Gastmusiker mit dabei. Wie kam der Kontakt zustande und wie gestaltete sich die Zusammenarbeit? Was haben die Jungs beigetragen und sind das auch Western-Fans?
Da ist eine falsche Information. Auf der Platte sind keine Gastmusiker. Tobi, Doro, Joacim und Weiki, haben lediglich Sprachrollen, der für die Geschichte wichtige Personen übernommen und somit wie in einem Film Teile der Story erzählt.

Ihr seid mit Bands auf Tour, die nicht unbedingt 100%ig zu eurem Sound passen. Eher ein Vorteil oder Nachteil?
Bin ich auch gespannt. Dezperadoz ist was Eigenes, Neues. Denke es spielt keine Rolle mit wem wir spielen. Bei der Band gibts wohl nur schwarz und weiß und so soll es auch
sein. Spektakulär!! Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel, wie es kam, daß
sie immer dort waren, wohin ich ritt... (Wyatt Earp)

Müssen wir wieder gut sieben Jahre auf das nächste Dezperadoz-Album warten?
Ich hoffe wirklich nicht! THANX! All the best. So long, Yippieyeeaah!

Website der Band: http://www.Dezperadoz.com

Autor: Ingo Gießmann, Photos: hfr, Translation: Kathleen Gransalke
Eingetragen am: 2006-05-19

Kommentare lesen: Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /var/customers/webs/stalker/www.stalker.cd/inc/kommentar.inc.php on line 8 0                           Kommentar schreiben


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