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MACHINE HEAD, TRIVIUM, SHADOWS FALL am runden Tisch

Mit Machine Head als Zugpferd, weiters Trivium, Shadows Fall, Arch Enemy und Dragonforce, kann “The Black Crusade” durchaus als eine der grössten europäischen Metal Tourneen in den letzten Jahren durchgehen. „The Black Crusade“ machte auch in Köln halt, wo STALKER die Gelegenheit nutzte, das Triumvirat des Modern Thrash und Hardcore Metal, namentlich Corey Beaulieu von Trivium, Brian Fair (Shadows Fall) und den Boss der Band, die alles ins Rollen gebracht hatte, Machine Head`s Robb Flynn, vors Mikro zu zerren.



Bei so einer Riesentour mit so vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, wie funktioniert die Chemie zwischen den Bands? Es gibt wohl nicht immer Friede Freude Eierkuchen, oder?

Robb: Auf dieser Tour blieben wir bisher von Drama verschont. Um diese Tour hinzukriegen, mussten viele Details gelöst werden. Das war eine grosse Aufgabe. Und es sind nicht immer die Manager, die da im Weg sind, sondern manchmal die Musiker und all diese Verhandlungen. Bei Machine Head hatten wir und haben wir noch immer viel Mitspracherecht in allen Aspekten unserer Karriere. Trivium waren schon vorher mal unsere Co-Headliner, und nun sind wir es. Es ist cool, dass es mit diesen Jungs so einfach läuft. Wir hatten viel kleinere Tourneen mit viel kleineren Bands, wo es viel heisser zuging (lacht). Also ist es toll. Bei so viel grossen Acts, die bei dieser Tour hier versammelt sind, hat es echt überraschend wenig Reibereien gegeben.

Brian, ihr von Shadows Fall habt ja ein besonders kurzes Set. Stört dich das, und worauf legt ihr besonders Wert?

Brian: Das ist kein Problem. Wir hatten in Deutschland bisher nicht so richtig ne Tour gehabt, unser Set ist ca. 25 min lang. Wir konzentrieren uns natürlich auf die eher harten und intensiven Songs, um das Publikum anzuheizen. Wir mussten alle unseren epischen Sachen rausnehmen (lacht). Ansonsten haben wir drei verschiedene Gitarren-Abstimmungen, und nun mussten wir es wegen dem kurzen Set auf zwei reduzieren. Aber es ist kurz und mitten-in-die-Fresse. Deutschland ist für uns noch immer ein neues Territorium, das wir noch viel mehr erforschen müssen und werden, denn in der Vergangenheit haben wir uns eher auf die Staaten konzentriert, wo wir schon ein grosser Act sind.



Eine etwas gemeinere Frage: In jeder Band gibt es einen herausragenden Musiker, jemanden, der mehr Aufmerksamkeit kriegt als die anderen (wie etwa Matt Heafy in Trivium, Jason Bittner durch sein von der Kritik gefeiertes Drumming in Shadows Fall und natürlich Robb als Frontmann von Machine Head). Wie geht ihr bzw. gehen die anderen in der Band damit um?

Corey: In einer Band ist es meistens der Frontmann, der Sänger, der im Rampenlicht steht. So ist es eben. Bei Trivium kann ich unbesorgt behaupten, dass wir enge Freunde sind und es nicht nur einer ist, der alles diktiert. Wir sind in allem gleich, aber es ist meistens die Presse, die sich den Frontmann rauspickt. Matt will nicht, dass wir im Hintergrund stehen, und wir teilen alles gerecht auf.
Brian: Dasselbe hier. Wir teilen alles gerecht auf, auch wenn es bedeutet, dass Entscheidungen etwas länger dauern, bis alle in der Band zufrieden sind (lacht). Jason ist ein toller Drummer, der sich Abend für Abend seinen Arsch abspielt. Wenn er diese lobenden Reviews dafür kriegt, kann es nur für Shadows Fall als Ganzes nützlich sein. Jeder in der Band kriegt seine Momente, wo er glänzen kann, und dann wieder ist es immer der Song, der im Vordergrund steht.
Robb: Um ein paar Beispiele zu geben, wenn du Chris Cornell (Soundgarden), Kerry King (Slayer) und James Hetfield (Metallica) hernimmst, die am meisten Aufmerksamkeit kriegen, dann akzeptiert das die Band, glaube ich. Jeder hat eine bestimmte Rolle in seiner Band. Oft behauptet ein Magazin, dass wie alle vier Bandmitglieder aufs Cover geben, und dann bin wieder nur ich da abgebildet. Aber die anderen wissen, dass sie mir vertrauen können, und jeder von uns repräsentiert Machine Head. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, bedeutet eine Menge Verantwortung. Es ist wie ein zweischneidiges Schwert.



Obwohl du schon in einer etablierten Band bist, hast du noch ein Auge auf den Metal Underground und – abgesehen von der eigenen – welche Bands findest du die Aufmerksamkeit wert? Irgendwelche deutschen Bands?

Corey: Ich hör mir nicht wirklich viele der neueren Bands an, wenn ich ehrlich bin. Es gibt einige ältere Bands, auf die wir stehen. Ich glaube, dass das neue Lizzy Borden Album echt cool ist, und ich bin sogar darauf zu hören. Ich hab mir die Sebastian Bach CD rausgepickt, und ich stehe auf W.A.S.P. Paul mag beispielsweise Overkill sehr. Wir stehen her auf ältere Bands, weisst du. Es gibt eine neue Band namens Sanctity, die ich mag. Sie sind gute Freunde von uns. Ich habe ein paar Alben von Destruction, also kenn ich mich bei German Thrash ganz gut aus.
Brian: Schon wegen der Geschichte sollte sich jeder mal Bad Brains anhören. Sie sind eine der bemerkenswertesten Punk Hardcore Bands aller Zeiten, und sie haben wirklich die aggressive Musik geprägt. Eine neuere Band, die ich empfehlen kann, ist Explosions In The Sky. Wir haben definitiv ein Auge auf den Underground, ich meine, daher kommen wir doch. Deutsche Bands? Ich kann mich daran erinnern, als ich das erste Mal Kreator hörte. Ich fragte mich, was zum Teufel ist das? Es war echt cool und inspirierend.
Robb : Ich mag Caliban und Heaven Shall Burn. Was die Undergroundszene im allgemeinen betrifft, muss ich sagen, dass ich immer ein Ohr offen halte, was so an coolen Bands da ist. Es gibt eine neue Band namens Skeleton Witch, so etwa wie Bay Area Thrash mit total schnellen Iron Maiden mit dabei. Es ist nicht so, dass mich die alten Sachen langweilen. Ich mag die Klassiker wirklich gerne, verstehe mich nicht falsch, aber ich entdecke auch gerne neue Bands.



Stichwort Welt Aids Tag und Groupies in den 80ern, wie siehst du das heute, und beeinflusst das dein Tour- und Privatleben?

Corey : Erstens, es gibt nicht so viele Chicks bei Metal Shows, und die Chicks, die zu unseren Shows kommen, sind wirklich sehr jung. Ich hab lieber ein paar Drinks und quatsche, als irgendwas mit ihnen anzustellen. Das Hauptziel war ja nie, irgendwelche Mädels aufzugabeln, nachdem ich mit Spielen fertig bin. Das wäre Zeitverschwendung. Ich habe meine Freunde zu Hause, also würde ich nie was mit einer anfangen, die ich nicht kenne. Wir bei Trivium machen gern auf Party, aber in erster Linie wollen wir uns auf unsere Performance konzentrieren.
Brian: Die Zeiten haben sich sehr verändert. Die Leute haben von ihren Fehlern in der Vergangenheit gelernt, und heutzutage musst du viel vorsichtiger sein. Es hiess mal "girls, girls, girls" bei Metalshows, aber heute ist es eher "Kerls, Kerls, Kerls". (lacht)
Robb: Ich war nie ein Teil dieser Szene. Jedenfalls haben Machine Head und auch die Bands, bei denen ich vorher war, 95% Kerle angezogen. Wir reden hier von Thrash Metal und zornigen Kerlen, also gab es da nicht viel an Groupies. Am Anfang von Machine Head haben wir gewöhnlich einiges getrunken und sind rumgehangen, aber es war nie so, dass ganze Armeen von Groupies mit dabei waren (lacht). Denn bei der Musik, die wir spielen, lässt sich die Lage nicht mit Bands wie Kiss oder Mötley Crüe vergleichen.


Also, was könnt ihr uns über eure Pläne nach "The Black Crusade" Tour erzählen, und besteht da nicht die Gefahr, nach so vielen Shows ein wenig ausgebrannt zu sein ?

Corey: Das ist unsere letzte Tour, wir machen dann bis Februar nicht mehr wirklich viel, also sind wir zu Hause und laden wieder unsere Batterien auf, sozusagen, sammeln neue Energie. Wenn wir auf Tour sind, ist die Band unsere Familie, aber dann, wenn bei Trivium nicht viel läuft und wir zu Hause sind, dann sind wir ganz normale Kerle. Bald fangen wir wieder an, neue Songs zu schreiben. Es ist cool, das Musikerleben von deinen persönlichen Interessen zu trennen, denn wenn du dann als Band wieder zusammenkommst, gibt es viel neue Energie und frische Ideen.
Brian : Wir machen ein wenig Pause, dann spielen wir zwei lokale Shows in Massachusetts. Und im März gehen wir nach Australien auf eine Festivaltour. Das wird echt cool, wegen der vielfältigen Mischung der Bands, u. a. wir, Killswitch Engage und Social Distortion. Wir kehren dann in die Staaten zurück, und so geht es dann weiter, bis zum Ende des Sommers, dann fangen wir wieder mit Songschreiben an. Natürlich achten wir darauf, dass wir uns nicht auslaugen.
Robb: Nach dieser Tour wird es die notwendige Pause geben. Aber dann gehen wir nach Japan, und danach geht für uns die Festivalsaison los. Und wahrscheinlich enden wir wieder hier, Ende 2008. "The Blackening" ist nicht älter als ein Jahr, also ist es für uns, als hätten wir gerade erst angefangen (lacht). Wir sind für ausgiebige Tourneen bekannt, und wir wollen nach wie vor viel erreichen. Das was uns bei "The Blackening" am meisten anspornt, ist, dass wir der Welt beweisen konnten, dass ein Album jenseits des gewöhnlichen Metal-Bullshit mit einem 5-min-Popsong Format gehen kann. Wir haben viel mti diesem Album riskiert und haben viele lange Songs geschrieben, aber es schien da für ein grosses Publikum zu geben, und das hat sich auch bei dieser Tour gezeigt. So ein Album zu machen, ist immer Sieg oder Niederlage, was das Label betrifft. Es war aber wert, dieses Risiko einzugehen. Wir sind wirklich stolz darauf.


Autor: Marc Hoek, transl. K. Weber, photos: Roadrunner
Eingetragen am: 2008-01-14

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