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Sibafest 2010: Apocalyptica

2010-02-07
Stadt / City Helsinki 
Land / Country FIN 
Web www.siba.fi/fi/sibafest/
 
Veranstaltungsort:
Location
Korjaamo 
Datum / Date05.02.2010 
Bildergalerie / Picturegalerie Sibafest_2010 
Photos: Klaudia Weber 

Ungewöhnliches Festival mit ungewöhnlichen Spielstätten, und noch ungewöhnlicheren Programmpunkten: das 3. Sibafest, ein alle 2 Jahre stattfindendes Festival der international renommierten (klassischen) Musikerschmiede Sibeliusakademie Helsinki, hatte da vom 29.1.-6.2.2010 in der Tat einiges aufzuwarten. Locations wie die Synagoge Helsinki oder die orthodoxe Uspenski Kathedrale fielen bereits etwas aus dem Rahmen; und ein Teil der rund 30 Konzerte lief unter dem Titel “Crossover” (Jazz, Balalaika-Orchester).... Aber Apocalyptica, das definitiv härteste Cello-Ensemble der Welt, und im Korjaamo = einer aufgelassenen Strassenbahn-Remise??? Das ist ungefähr so, als würden die Wiener Sängerknaben eine Party mit Pungent Stench inner U-Bahnstation Ottakring schmeissen … Ausserdem – das Sibafest stellt den inoffiziellen Auftakt der aktuellen Apocalyptica-Tour dar (siehe STALKER Tourdaten). Kurz – nix wie hin.

Nungut, “Korjaamo” fungiert schon seit einigen Jahren als Kulturzentrum, aber selten in der Richtung Rock/Metal, und hat sich den Charme einer Remise erhalten. Fans von Apocalyptica wissen natürlich, dass die Herren ihre Cello-Ausbildung an der Sibeliusakademie genossen hatten, ehe sie ihr Hobby zu Beruf/Berufung machen konnten. Dennoch - diese Einbindung ins Sibafest zeigt erneut, warum Finnland ein wenig anders ist, was z.B. Berührungsängste mit Rockmusik betrifft... Was einem Metalfreak als erstes auffiel - das Publikum war bunter gemischt als sonst und sprach eher dem Wein als Bier zu, nur ein Bruchteil liess sich auf den ersten Blick als Metalfans identifizieren.


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Der Support-Act, das finnische Streichquartett Meta4 , bestehend aus Antti Tikkanen und Minna Pensola, Violine, Atte Kilpeläinen, Viola, Tomas Djupsjöbacka, Cello, präsentierte auch eher den Stil, den man bei einem Musikakademie-Festival erwartete – moderne Klassik, eher Schönberg als Mozart, und ein Stück war auch die Komposition eines Ensemblemitglieds. Was sie mit dem nachfolgenden Act gemeinsam hatten, war die Leidenschaft und Präzision ihrer Darbietung. Achja, wenn ich es richtig verstanden habe, dann war Perttu Kivilaakso früher mal Cellist bei ihnen...


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Im Laufe des Meta4 Konzerts füllte sich der “Vaunusali” bis an die Grenze der Kapazität – keine Frage, Apocalyptica waren wohl der Bestseller des Sibafests... und der Jubel war mit einem “normalen” Gig vergleichbar, als die Metal-Cellisten Eicca Toppinen, Paavo Lötjönen und Perttu Kivilaakso sowie Drummer Mikko Sirén die Bühne enterten und mit Metallicas “Wherever I may roam” loslegten, gefolgt von Sepulturas “Refuse/Resist” und der Eigenkomposition “Grace”. Was auffiel – erstens, dass der vierte Mann als Live-Verstärkung (Antero Manninen) fehlte, was dem akustischen Genuss jedoch keinen Abbruch tat.

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Zweitens – genannter Perttu setzte modische Akzente mit kreischgelben Handschuhen als Kontrast zum dezenten Schwarz-Outfit der Band... Drittens, der Schwerpunkt lag diesmal auf Metallica-Coverversionen: “Fight Fire With Fire”, “One”, “And Nothing Else Matters”, “For Whom The Bell Tolls”, “Seek And Destroy”, “Enter Sandman” wurden den Anwesenden in Apocalypticas ureigenen Versionen um die Ohren geblasen. Nach den ersten 5, 6 Stücken war auch jeglicher Unterschied zu einem “normalen” Rockkonzert weggewischt – die Begeisterung schwappte über bis ganz nach hinten, wo die energiegeladene Show eifrig begeklatscht und bejubelt wurde.

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Aus der nicht unerheblichen Liste selbstkomponierter Hits gab es u.a. Betrayal sowie Life Burns, I´m Not Jesus und I don`t care, bei welchen Gastsänger Tipe Johnson (u.a. Leningrad Cowboys) mit seinem kraftvollen rotzig-rauchigen Organ glänzte. Bei Bittersweet hatte der Drummer mal Pause – eines der schönsten Stücke der Jungs, das egal ob Instrumental oder Vokal Gänsehaut und Tränendrüsendruck garantiert. Zwischendurch unterhielt Eicca mit launigen Zwischenbemerkungen, wo man u.a. erfahren konnte, dass Perttu nach Turku gezogen ist oder dass der Drummer aus Kerava stammt.

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Nach dem deftig-derben Sepultura-Stück Inquisition Symphony – wo du stets den Eindruck gewinnst, die Jungs zersägen ihre Instrumente - war es offiziell Schluss, jedoch liessen sich die vier nochmal für eine Zugabe - Griegs “Hall of the Mountain King” - auf die Bühe holen. Der sonst eher zurückhaltende und für solide Rhythmusarbeit verantwortliche Paavo betätigte sich erfolgreich als Einpeitscher, es waren dann wirklich alle Hände oben... Ich schätze, der Mann am Apocalyptica Merchandise-Stand hatte hinterher auch einiges zu tun, und eine ganz neue Kundenschicht...

http://www.meta4.fi/meta4/desk.html
http://www.apocalyptica.com/

Klaudia Weber


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9.5/10



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