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- Rezension: VIDEO DVD -


Loputon Gehennan Liekki

2014-02-22
Titel / Title Finnish Black Metal documentary 
Label (engl. subtitles) 
Web
 
Gesamtspielzeit
Total run time
55 + 21 min 
Vö/ReleaseFeb 2014 

Obwohl diese Dokumentation schon 2011 produziert wurde, hat es offensichtlich bis jetzt gedauert, um diese als DVD herauszubringen, unter der Schirmherrschaft von Night Visions, dem beliebten finnischen Horrorfilmfestival (was auch die Bonus-Horrorfilmtrailer auf der DVD erklärt).

Die Doku unter der Regie von Sami Kettunen beschäftigt sich mit der Geschichte des Black Metal in Finnland seit den 90ern, wobei Interviews mit den Hauptbeteiligten im Mittelpunkt stehen, u. a. mit Lord Satanachia (Azazel), Nuclear Holocausto Vengeance (Beherit), Narqath (Azaghal), Shatraug (Horna), Demonos Sova (Barathrum), Molestor Kadotus (Anal Blasphemy), Blackgoat Gravedesecrator (Goatmoon). Während einige tatsächlich noch mit denselben Acts aktiv sind, ist z.b. Spellgoth nun eher durch seine Beteiligung bei Turmion Kätilöt ein Begriff.

Wie ich schon oft erwähnte, ist Black Metal nicht mein Fall, und diese Doku machte mir wieder einmal klar warum. Erstens, diese Einstellung zum “puren” Sound – wie kann man sich nur stundenlang sowas wie “Staubsauger plus Waschmaschine im Schleudergang plus gurgelnder Kaffeekocher, aufgenommen mit einem uralten Cassettenrecorder” anhören? Dann die Ideologie, nämlich Rassismus / Faschismus, besonders wenn die Leute das dann auch noch tierisch ernst nehmen; vom Satanismus will ich nun erst gar nicht anfangen. Da lob ich mir doch diesen spitzbübischen Humor eines Herrn Sova … Was mir – negativ – auffiel war die Tatsache, dass da eine wichtige Band fehlte - Impaled Nazarene. Schade, denn ein Herr Luttinen hätte wohl auch eine Menge zu erzählen gehabt...

Ein sehr interessanter Aspekt wird erst am Schluss angesprochen – dass Black Metal ist von den Herren der Schöpfung (sic!) dominiert, Mädels kommen ausschliesslich als Groupies vor. Ehe ich da die Frauenfeindlichkeits-Keule auspacke, muss ich anmerken, dass es sich eigentlich um eine präzise Analyse handelt. Oder wie viele BM Musikerinnen kennt ihr? Nunja, Aeternus hatten da mal Morrigan als Bassistin / Keyboarderin – aber sonst fällt mir da auch auf die Schnelle niemand ein... (Gemeint sind “echte” BM Bands und nicht diese Vampirismus-verherrlichenden “Pop” Acts, die doch viele weibliche Fans versammeln – die zählen hier nicht.)

Als Bonus gibt es noch die Kurzdoku von Sami Kettunen ”Romua, Ruisketta Ja Rutinaa” über die finnische Noise-Szene. Noch so eine Musikrichtung, mit der ich mich wohl nie werde anfreunden können...

Dennoch, beide Filme waren interessant und es machte Spass, sie sich anzusehen. Diese DVD dürfte für Szene-Insider ohnehin ein Muss sein, denn wo sonst kann man derart persönliche Einblicke gewinnen? Daher

Klaudia Weber


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8/10