Es gibt sie noch, Bands, die lupenreinen Metal spielen, ihre Roots nicht verneinen, aber auch offen für moderne Einflüsse sind. Das ist nicht immer selbstverständlich, „richtiger“ Metal ist mal wieder nicht in und so stehen mal wieder etliche Radau-Brüder im Veröffentlichungsfokus. Wollen wir hoffen, dass in dem unüberschaubaren Wust die Hamburger THE RETALIATION PROCESS nicht untergehen, die mit „Downfall“ eine erstklassige Scheibe an den Start bringen. Die Hauptstädter lassen sich erfreulicherweise nicht kategorisieren, da sie so ziemlich alles mischen, was ihnen unter die Finger kommt. So sind deutliche MACHINE HEAD Anleihen genauso zu vernehmen, wie LAMB OF GOD Grooves, die allerdings alles andere als nachgemacht klingen. Nee, THE RETALIATION PROCESS sind schon eigenständig, abwechslungsreich und stecken voller Ideen. So kann das Gros des Materials überzeugen und auch, wenn sich zwei, drei Lückenfüller in die absolut am Puls der Zeit produzierten Nummern geschlichen haben. Man sollte dieser Mannschaft eine Chance geben, sie haben gute Songs, einen ausdrucksstarken Sänger und eine Menge Ideen. Und hoffentlich auch das Glück, dass dies verdientermaßen wahrgenommen wird.
Markus Seibel, transl. Fabio Sgarlato
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